Konzert: William Fitzsimmons
Ort: Konzerthaus Dortmund (Pop Abo)
Datum: 17.06.2011
Dauer: William Fitzsimmons 80 min, Slow Runner 30 min
Der Merchandising Stand bei Popabenden im Dortmunder Konzerthaus ist im Foyer des Gebäudes aufgebaut. Als wir die Treppe zum Saal hochgingen, konnte man von oben die Auslage begutachten. Neben Platten des Sängers lag da vor allem ein gruseliges Poster, das den Sänger, vor allem aber seinen grimmigen Bart zeigte. "Ra Ra Rasputin, Lover of the Russian queen..."
Daß sich hinter dem dichten Bart eine schöne Stimme verbirgt, wußte ich zwar, daß der glatzköpfige Rasputin aber auch ein echter Entertainer ist, sollte ich heute abend auch noch lernen.
Eine großartige Einrichtung bei Konzerten im Rahmen des Pop Abos im Dortmunder Konzerthaus sind die kleinen Programmzettel, die Saaldiener verteilen. Das heutige Programm verriet uns, daß William Fitzsimmons von drei Musikern der Band Slow Runner begleitet würde, die solo für ihn auch den Abend eröffnen würden. Slow Runner stammen aus dem Vom Winde Verweht Städtchen Charlston in South Carolina. Die Band besteht aus Michael Flynn, Jonathan Gray und Josh Kaler.
Die Musik im Stil von Death Cab For Cutie oder der Shins war absolut wundervoll.. Sicher trug zu diesem wahnsinnig guten ersten Eindruck die perfekte Akustik des Saals bei, aber auch in einem schmierigen Club hätte ich vermutlich Spaß an den Südstaatlern gehabt. Der Klang war so brillant, daß wir in unsere Reihe weit vorne das Bassspiel verstärkt und perfekt ausbalanciert hören konnten, gleichzeitig aber auch die Zupfgeräusche von Jonathan, ein grandioser kleiner Effekt.
Michael Flynn singt die meisten Parts bei Slow Runner. Er spielt ansonsten Keyboard und lag dabei oft tief über seinem Instrument. Sein Gesangsmikro hing aber irgendwie im Weg, er bewegte den Kopf immer wieder rechts und links am Mikrophon vorbei, um näher an die Tasten zu kommen, was urkomisch aussah. Star der Band ist aber Schlagzeuger Joshua. Sein Trommelspiel klang scheppernd und sehr direkt und verlieh den Stücken einen besonderen Pfiff. Bei dritten Lied (Auto happy) bediente er nur die Bassdrum und spielte beidhändig Glockenspiel. Das man mit sich mit so etwas in die Reihe meiner musikalischen Helden spielt, wird Stammleser nicht weiter überraschen.
Weitere tolle Lieder waren You're all I need mit Banjo und Steel-Guitar und Love and doubt, das immer lauter und dramatischer wurde.
Der halbstündige Auftritt gefiel mir ausgezeichnet und schien auch allgemein gut anzukommen. Die Band verabschiedete sich, um eine Viertelstunde später schon wieder auf die Bühne zu kommen, diesmal eben mit William Fitzsimmons.
Setlist Slow Runner, Konzerthaus Dortmund:
01: Devil moon
02: Damage points
03: Auto-happy
04: You're all I need
05: Love and doubt
06: It's back
07: Strange days
Nachdem William Fitzsimmons mit Passion play von seiner Debütplatte Until when we are ghosts seine musikalischen Qualitäten erstmals gezeigt hatte, folgten die unterhaltenden anschließend: "die Hälfte von euch ist heute wegen der Musik hier, die andere Hälfte wegen des Barts." Den ersten neuen Lieder von seiner im März erschienenen Platte Gold in the shadow gab er mit auf den Weg: "wir spielen heute Stücke, die ihr vielleicht noch nicht kennt, das ist aber egal, alte und neue Songs klingen gleich!"
Ähnlich hören sich Williams Stücke schon an, man erkennt leicht auch bei unbekannten Sachen, daß sie aus der gleichen Feder stammen. Mir ging es allerdings anders als den Kennern, ich bin eher zufällig beim bärtigen Sänger und Psychotherapeuten gelandet, weil ich seine Musik früher für staubtrockenen Folk hielt, der mich gerade da nicht reizte. Allerdings hatte ich auch noch nie eines seiner Stücke gehört. Erst mit dem aktuellen Album kam ich in Kontakt mit William Fitzsimmons und merkte, daß ich ihm unrecht getan hatte und mich seine Musik sehr wohl packte. Und weil ich Fitzsimmons quasi rückwärts entdeckt habe, kannte ich also auch in Dortmund eher seine neuen als die alten Lieder.
Ob neu oder alt, gemeinsam haben die Lieder das wichtigste Element, die sanfte Stimme Williams. Besser beschreiben kann die der Künstler selbst: "das ist ein schöner Saal hier! Fast so schön wie meine Stimme!" Die Begleitung durch Slow Runner war dezent aber sehr gekonnt. Ich frage mich immer wieder, wie viel Aufwand es kosten muß bzw. wie gut Musiker sein müssen, die einen Kollegen begleiten und dessen Werk eben nicht seit Jahren auswendig kennen. Noch dazu hatte William Fitzsimmons die Setlist noch auf Zuruf geändert. Man merkte Slow Runner keine musikalischen Unsicherheiten an, nur ab und zu wirkte vor allem Keyboarder Michael schüchtern. Kein Wunder, wenn man bei seinem ersten Auftritt in Deutschland gleich in einem vollen klassischen Konzerthaus spielt. Den Höhepunkt erreichte diese Schüchternheit bei der letzten Zugabe The winter from her leaving. Die drei Slow Runners standen dazu mit Banjo und Mandoline um ein Mikro rechts von Fitzsimmons. Irgendwann kam der körperlich viel größere Sänger dazu und stellte sich in den Kreis der drei Kleinen. Es sah aus, als wolle der Lehrer mit seinen Schülern musizieren!
Dieser Eindruck beendete das Konzert für uns. Das Angebot Williams, ihn am Merchstand zu besuchen und zu berühren ("nur nicht am Bart ziehen!") ließen wir sausen. Ohne war der Abend schön und unterhaltsam genug.
Nachdem William Fitzsimmons mit Passion play von seiner Debütplatte Until when we are ghosts seine musikalischen Qualitäten erstmals gezeigt hatte, folgten die unterhaltenden anschließend: "die Hälfte von euch ist heute wegen der Musik hier, die andere Hälfte wegen des Barts." Den ersten neuen Lieder von seiner im März erschienenen Platte Gold in the shadow gab er mit auf den Weg: "wir spielen heute Stücke, die ihr vielleicht noch nicht kennt, das ist aber egal, alte und neue Songs klingen gleich!"
Ähnlich hören sich Williams Stücke schon an, man erkennt leicht auch bei unbekannten Sachen, daß sie aus der gleichen Feder stammen. Mir ging es allerdings anders als den Kennern, ich bin eher zufällig beim bärtigen Sänger und Psychotherapeuten gelandet, weil ich seine Musik früher für staubtrockenen Folk hielt, der mich gerade da nicht reizte. Allerdings hatte ich auch noch nie eines seiner Stücke gehört. Erst mit dem aktuellen Album kam ich in Kontakt mit William Fitzsimmons und merkte, daß ich ihm unrecht getan hatte und mich seine Musik sehr wohl packte. Und weil ich Fitzsimmons quasi rückwärts entdeckt habe, kannte ich also auch in Dortmund eher seine neuen als die alten Lieder.
Ob neu oder alt, gemeinsam haben die Lieder das wichtigste Element, die sanfte Stimme Williams. Besser beschreiben kann die der Künstler selbst: "das ist ein schöner Saal hier! Fast so schön wie meine Stimme!" Die Begleitung durch Slow Runner war dezent aber sehr gekonnt. Ich frage mich immer wieder, wie viel Aufwand es kosten muß bzw. wie gut Musiker sein müssen, die einen Kollegen begleiten und dessen Werk eben nicht seit Jahren auswendig kennen. Noch dazu hatte William Fitzsimmons die Setlist noch auf Zuruf geändert. Man merkte Slow Runner keine musikalischen Unsicherheiten an, nur ab und zu wirkte vor allem Keyboarder Michael schüchtern. Kein Wunder, wenn man bei seinem ersten Auftritt in Deutschland gleich in einem vollen klassischen Konzerthaus spielt. Den Höhepunkt erreichte diese Schüchternheit bei der letzten Zugabe The winter from her leaving. Die drei Slow Runners standen dazu mit Banjo und Mandoline um ein Mikro rechts von Fitzsimmons. Irgendwann kam der körperlich viel größere Sänger dazu und stellte sich in den Kreis der drei Kleinen. Es sah aus, als wolle der Lehrer mit seinen Schülern musizieren!
Dieser Eindruck beendete das Konzert für uns. Das Angebot Williams, ihn am Merchstand zu besuchen und zu berühren ("nur nicht am Bart ziehen!") ließen wir sausen. Ohne war der Abend schön und unterhaltsam genug.
Setlist William Fitzsimmons, Konzerthaus Dortmund:
01: Passion play
02: Find it in me
03: Beautiful girl
04: Wounded head
05: Tide pulls from the moon
06: ??
07: Gold in the shadow
08: If you would come back home
09: Bird of winter prey
10: Blood and bones
11: I don't feel it anymore (Song of the sparrow)
12: Just not each other
13: Everything has changed
14: Good morning
15: Afterall (Z)
16: Fade and then return (Z)
17: The winter from her leaving (Z)
02: Find it in me
03: Beautiful girl
04: Wounded head
05: Tide pulls from the moon
06: ??
07: Gold in the shadow
08: If you would come back home
09: Bird of winter prey
10: Blood and bones
11: I don't feel it anymore (Song of the sparrow)
12: Just not each other
13: Everything has changed
14: Good morning
15: Afterall (Z)
16: Fade and then return (Z)
17: The winter from her leaving (Z)
Leider keine Fotos, da das im Konzerthaus nicht gestattet ist (und ich schon vor Konzertbeginn erwischt wurde).
1 Kommentare :
wir ham fotos ;o) exclusives ungeschnittenes interview, was noch viel mehr den chamrmanten menschen william fitzsimmons zeigt folgt dann mit abstand!
oliver.s
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