Montag, 27. Juni 2011

Die Fantastischen Vier, Luxemburg, 26.06.11


Konzert: Die Fantastischen Vier
Ort: Rock A Field, Luxemburg
Datum: 26.06.2011
Zuschauer: ein paar Tausend
Dauer: gut 60 min


Daß ich die Fantastischen Vier nicht leiden kann, stimmt nicht, sie waren mir immer egal. Natürlich kenne ich ihre Hits. Auch jemand, der kaum (Hit-)Radio hört, bekommt die zwangsläufig mit. Aber häufiger habe ich Thomas D. und Smudo abseits der bzw. ihrer Musik erlebt.

Das Konzept des Rock A Field ist eigentlich ein sehr gutes: auf zwei Bühnen spielen abwechselnd Bands. Es findet also immer genau ein Konzert statt. Leider hat man dabei zwar nicht bedacht, daß nach Ende des letzten Taktes des einen Auftritts auch die Möglichkeit bestehen sollte, zum anderen Konzert zu kommen - aber das ist ein anderes Thema. Es bietet aber eben auch die Möglichkeiten, einmal "neue Bands" zu entdecken, zu denen man nicht ginge, spielten parallel die üblichen verdächtigen Indieacts.

So kam ich also zu den Fantastischen Vier.

Und, was soll ich sagen, das Konzert war hervorragend.

Ich bin auch nach der Stunde mit den Vier kein Fan, werde sicher nie Platten von ihnen kaufen oder hören, bin aber extrem begeistert, wie die Schwaben (und der Hesse), den Platz schnell und dauerhaft zum Feiern zu bringen. Natürlich haben Fanta 4 (jett fange ich schon so an) dies schon tausendfach gemacht, dem Konzert fehlte aber jede Abgezocktheit oder spürbare Professionalität (außer vielleicht den schneeweißen, nagelneuen Turnschuhe, die nahelegten, daß vor jedem Konzert aus einem Schuhtrailer jungfräuliche Paare gegriffen werden).

Das Konzert lief etwa so ab: vorne stehen die drei Rapper (oder MCs, ich habe keine Ahnung, die drei vorne halt) Thomas D., der Eifelkommunarde, Rennfahrer Smudo und Michi Beck. Hinter Mischpult oder Keyboard macht And. Y. (oder so) das Quartett komplett. Um die Fanta 4 herum dann noch die Begleitband, Gitarre, Bass, Schlagzeug, Percussions, Keyboard. Die drei vorne hüpfen und tanzen und lassen bis auf Smudos Kopf nicht erkennen, daß die Herren Mitte 40 sind. Das hört sich ein wenig albern an, ist es aber nicht, es ist unterhaltsam.

Die Hälfte der Lieder kannte ich (Tag am Meer, Troy, MFG...), den Rest nicht, darum ging es aber auch nicht, die Musik war egal, nicht unangenehm aber egal. Die Stimmung war toll, ich wiederhole mich, aber das war die Quintessenz der Stunde.

Einmal wurde es sogar urkomisch: irgendwann gingen Smudo und Michi Beck von der Bühne, Thomas D. sollte alleine Krieger singen. Dazu bedurfte es einer albernen kleinen Vorbereitung. Der Sänger zog sein T-Shirt aus, damit die Schultertattoos besser zur Geltung kommen konnten, stellte sich mit dem Rücken zu uns auf und ließ die Schultern kreisen. Krieger halt, der sich auf den Feldzug vorbereitet. Eine harmlose aber eben auch alberne Selbstdarstellung. Dann vergaß er aber sehr schnell den Text, grinste, und rappte nach einer sehr langen Pause weiter. Smudo, der nur im Auto richtig schnell zu sein scheint, rannte auf die Bühne, um seinem Kollegen grinsend zu helfen, kam aber zu spät, da rappte es schon wieder. Ich bin sicher, die Band hatte Spaß an der Episode, das Publikum hatte!

Das war eine horizonterweiternde Stunde, yeah yeah yeah!

Setlist Die Fantastischen Vier, Rock A Field, Luxemburg:

01: Wie Gladiatoren
02: Gebt uns ruhig die Schuld (den Rest könnt ihr behalten)
03: Ichisichisichisich
04: Danke
05: Smudo in Zukunft
06: Krieger
07: Was geht
08: Yeah yeah yeah
09: MFG
10: Tag am Meer
11: Ernten, was wir säen
12: Troy

- keine Links



1 Kommentare :

Oliver Peel hat gesagt…

Huch, vorhin ohne die Fotos was das Ganze ja noch nicht ganz so furchteinflößend!

 

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