Konzert: Prince Of Assyria
Ort: Le Café de la Danse, Paris
Datum: 15.06.2011
Zuschauer: etwa 250
Konzertdauer: um die 90 Minuten
Ich müsste lügen, wollte ich behaupten, daß ich das Konzert von Prince Of Assyria im Pariser Café de la Danse am Anfang mit Aufmerksamkeit und Spannung verfolgt hätte. Bleiben wir also lieber gleich bei der Wahrheit: ich habe mich gräßlich gelangweilt, schlimmer noch, ich bin eingeschlafen und zwar tief und fest!
Ninos Dankha, ein aus dem Irak stammender Schwede, war hierfür verantwortlich. Der Bart-und Brillenträger, der unter dem Moniker Princee Of Assyria fungiert, lullte mich mit seinem melancholischen Zeitlupenpop à la Tindersticks förmlich ein. Man stelle sich die Band von Stuart A.Staples noch fünf mal lahmer und lethargischer vor, als sie ohnehin schon ist, um sich eine Idee vom Stil von Prince Of Assyria zu machen. Das reine Narkoleptikum!
Zusammen mit zwei Mitmusikern am Piano und Cello zelebrierte Dankha die Kunst der Anästhesie ohne Spritze. Mein Schnarchen hat man wahrscheinlich noch in den oberen Rängen des Café de la Danse ghört, obwohl ich in der ersten Reihe saß (oder besser lag). Dann aber rüttelete ich mich wach, latschte nach oben, um mir eine Cola in den durstigen Rachen zu gießen und kam etwas frischer wieder runter. Das Publikum zeigte sich unterdesse erstaunlich angetan von den durchgängig getragenen Songs des Skandinaviers. Frenetisch jubelten sie, wenn der Mann mit der Baritonstimme seine Stücke beendet hatte. Ich fragte mich, ob sie ein anderes Konzert als ich hörten, oder ob ich einfach so müde war, daß ich nicht auf meine Kosten kam. Ich schaute meinen Freund Michael an, der sich ebenfalls gräßlich langweilte...
Dann aber fand ich den Sänger von Minute zu Minute sympathischer. Total lustig, wie er sich fast wie ein kleiner Junge freute, wenn das Publikum applaudierte. Herrlich selbstironisch, als er Achsel zuckend fragte: "Wollt ihr wirklich noch mehr? Seit ihr noch nicht gelangweilt?" Nicht mehr gelangweilt hätte es für mich heißen müssen, denn nun plötzlich fing ich an, das Konzert zu genießen. Es galt nun nicht mehr "Sleep Tight" (der Titel eines Songs), sondern Tears Of Joy (ein anderes Stück). Nun ja, fast. Freudentränen habe ich zwar keine vergossen, aber ich konnte den einfühlsamen Balladen so einiges abgewinnen. Erinnerten sie nicht an die ruhigen Stücke von The National? Oder auch an Nick Cave? Und war nicht das Cellospiel herzerwärmend, die Texte nahegehend ("love is not negociable"), überhaupt Prince Of Assyria eine wirklich interessante Entdeckung? Doch! Es war einfach meine Schuld, daß ich so müde und apathisch in dieses Konzert gegangen bin.
So zog ich am Ende doch noch ein positives Fazit und bin inzwischen sogar so neugierig geworden, daß ich das Album Missing Notes (2011) haben muss. Hört euch mal die Songs auf der MySpace Seite von Prince Of Assyria in Ruhe an, da gibt es wirklich Perlen (Whatever You Want, Another Love Song, Tears Of Joy) zu entdecken. Wer waren noch einmal Stuart Staples? Matt Berninger?
Setlist Prince Of Assyria, Café de la Danse, Paris:
- quasi alle Songs seines Debüts Missing Notes + 2 Cover des assyrischen Sängers Ashur Bet Sargis.
Ninos Dankha, ein aus dem Irak stammender Schwede, war hierfür verantwortlich. Der Bart-und Brillenträger, der unter dem Moniker Princee Of Assyria fungiert, lullte mich mit seinem melancholischen Zeitlupenpop à la Tindersticks förmlich ein. Man stelle sich die Band von Stuart A.Staples noch fünf mal lahmer und lethargischer vor, als sie ohnehin schon ist, um sich eine Idee vom Stil von Prince Of Assyria zu machen. Das reine Narkoleptikum!
Zusammen mit zwei Mitmusikern am Piano und Cello zelebrierte Dankha die Kunst der Anästhesie ohne Spritze. Mein Schnarchen hat man wahrscheinlich noch in den oberen Rängen des Café de la Danse ghört, obwohl ich in der ersten Reihe saß (oder besser lag). Dann aber rüttelete ich mich wach, latschte nach oben, um mir eine Cola in den durstigen Rachen zu gießen und kam etwas frischer wieder runter. Das Publikum zeigte sich unterdesse erstaunlich angetan von den durchgängig getragenen Songs des Skandinaviers. Frenetisch jubelten sie, wenn der Mann mit der Baritonstimme seine Stücke beendet hatte. Ich fragte mich, ob sie ein anderes Konzert als ich hörten, oder ob ich einfach so müde war, daß ich nicht auf meine Kosten kam. Ich schaute meinen Freund Michael an, der sich ebenfalls gräßlich langweilte...
Dann aber fand ich den Sänger von Minute zu Minute sympathischer. Total lustig, wie er sich fast wie ein kleiner Junge freute, wenn das Publikum applaudierte. Herrlich selbstironisch, als er Achsel zuckend fragte: "Wollt ihr wirklich noch mehr? Seit ihr noch nicht gelangweilt?" Nicht mehr gelangweilt hätte es für mich heißen müssen, denn nun plötzlich fing ich an, das Konzert zu genießen. Es galt nun nicht mehr "Sleep Tight" (der Titel eines Songs), sondern Tears Of Joy (ein anderes Stück). Nun ja, fast. Freudentränen habe ich zwar keine vergossen, aber ich konnte den einfühlsamen Balladen so einiges abgewinnen. Erinnerten sie nicht an die ruhigen Stücke von The National? Oder auch an Nick Cave? Und war nicht das Cellospiel herzerwärmend, die Texte nahegehend ("love is not negociable"), überhaupt Prince Of Assyria eine wirklich interessante Entdeckung? Doch! Es war einfach meine Schuld, daß ich so müde und apathisch in dieses Konzert gegangen bin.
So zog ich am Ende doch noch ein positives Fazit und bin inzwischen sogar so neugierig geworden, daß ich das Album Missing Notes (2011) haben muss. Hört euch mal die Songs auf der MySpace Seite von Prince Of Assyria in Ruhe an, da gibt es wirklich Perlen (Whatever You Want, Another Love Song, Tears Of Joy) zu entdecken. Wer waren noch einmal Stuart Staples? Matt Berninger?
Setlist Prince Of Assyria, Café de la Danse, Paris:
- quasi alle Songs seines Debüts Missing Notes + 2 Cover des assyrischen Sängers Ashur Bet Sargis.
2 Kommentare :
Please learn the difference between Assyrian and Arabic.
It´s like saying that German and Greek is the same thing.
Arrogance will not lead you anywhere.
Thanks for your comment. I changed the text. Hope it's correct now.
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