Konzert: Iron & Wine (Tim Kasher, Mexican Elvis)
Ort: Gloria, Köln
Datum: 09.02.11
Zuschauer: gut beuscht, aber nicht asuverkauft
Konzertdauer: 1 Stunde 40 Minuten
Iron & Wine, der Mann, der mit Kiss Each Other Clean ein absolut sensationelles neues Album vorgelegt hat im Kölner Gloria und unser rasender Reporter Christoph ist leider verhindert! Aber das ist eure Chance. Wolltet ihr nicht schon immer mal einen Konzertbericht verfassen? Wer von unseren Lesern war im Gloria vor Ort? Wer kann uns berichten, wie es war?
Wir vom Konzerttagebuch suchen Verstärkung für unser Team, gerne auch in Hamburg und Berlin. Also seid keine Frösche, sondern seid dabei!
Aber wie war er denn nun der Sam Beam? Sicherlich großartig, oder etwa nicht??
So, Freunde, mein Aufruf hat erfreulicherweise gefruchtet und wir sind froh und dankbar, daß uns der gute Michael aus Düsseldorf seinen schönen Bericht zugesendet hat. Hier ist er:
Ich kann mir vorstellen mit welcher Liebe Sam Beam seine Live Band zusammenstellt, da wird nichts dem Zufall überlassen. Es befinden sich während des Konzerts mitunter 7 Musiker auf der Bühne, alle sind flexibel mit ihren Instrumenten. Das Highlight dabei die wunderbare zweite Stimme der einzigen Frau in der Band, für mich eine perfekte Ergänzung.
Aber fangen wir von vorne an: im letzten Jahr spielte Sam Beam solo ein fulminantes bestuhltes Konzert im Düsseldorfer Zakk. Er war bestens aufgelegt, flirtete viel mit dem Publikum und man merkte ihm an, das er wieder Spaß daran hatte, nach einer kreativen Pause auf der Bühne zu stehen. Konzert des Jahres - ganz klar.
Ein paar Monate später sind die Vorzeichen ein wenig anders, die neue Platte ist erschienen und die Kritiken sind zum Teil durchwachsen, auch mir hat der alte Stil besser gefallen, zu krampfhaft wird hier versucht, etwas Neues entstehen zu lassen. Nein, schlecht ist das neue Album mitunter nicht, nur kann ich nicht nachvollziehen, das die Stimme nicht mehr so prägnant im Vordergrund steht, das hat Iron & Wine doch immer so ausgezeichnet.
Das Gloria in Köln war gut besucht, wenn auch noch nicht lange ausverkauft, man könnte überall schön entspannt und ohne Gedränge stehen. gut so. Die Vorband Tim Kasher mit der Begleitband "The Mexican Elvis" habe ich 1/2 verpasst, das was ich hörte, kam bei mir und beim Publikum aber gut an, es machte Lust auf mehr.
"We play a lot of old songs new songs", so begann der Abend mit Iron & Wine. Oh ja, was freute ich mich auf die Konversationen mit dem Publikum, warum das allerdings nur am Anfang funktionierte, das bleibt mir ein Rätsel. Die Konzertdauer war mit fast einer Stunde und 40 Minuten überdurchschnittlich und kann in zwei Teile unterschieden werden. In der ersten Halbzeit war die Band auf Melodien bedacht, spielte viele fröhliche Songs, kaum einer dauerte länger wie gewohnt. In der zweiten Halbzeit drehte die Gruppe dann mächtig auf, kein Lied wurde mehr heruntergespielt, hier konnte man erkennen, wie gut diese Band funktioniert, mit einem tollen Sam Beam als Leader. Das Publikum war begeistert, aber nicht euphorisch, so lässt sich dieser Abend auch gut zusammenfassen. Was fehlte? Vielleicht ein paar Hits, vielleicht ein euphorisches Publikum, vielleicht ein ausgeschlafener Sam Beam, der irgendwie müde wirkte. Ich hätte mir als Zugabe noch ein paar "solo" Songs ohne Band gewünscht, wie in Düsseldorf, das wurde mir leider verwehrt.
Zum Abschied wurde dann als Zugabe "Boy With A Coin" gespielt, das ließ dann wirklich jeden Besucher zufrieden nach Hause gehen.
Eine 8/10 - ich habe trotzdem mehr erwartet.
Anmerkung: Die Fotos stammen aus dem Archiv.
Iron & Wine, Paris, 31.01.11
Iron & Wine, Haldern, 09.08.08
Iron & Wine, Paris, 19.01.08
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