Samstag, 30. September 2017

Kafka Tamura, Karlsruhe, 28.09.17


Konzert: Kafka Tamura
Ort: Substage Café in Karlsruhe
Datum: 28. September 2017
Dauer: 75 min
Zuschauer: knapp 30


Eine gefühlte Ewigkeit will ich schon einmal Kafka Tamura life erwischen. So lange, dass ich mich schon gar nicht mehr recht erinnern konnte, wieso. Vermutlich geht es auf die Begeisterung von Oliver zurück, der 2013 in Paris eine Oliver Peel Session mit ihnen veranstaltete und wohl auch auf einen Bericht von Christoph aus dem Jahr 2015, der unten verlinkt ist. Ich hatte auch schon feste Reisepläne nach Mainz vor zwei Jahren, die dann irgendwelchen Unbilden zum Opfer gefallen sind.


Irgendwie war die Band aber dann auch wieder von meinem Radar verschwunden und erst als ich sah, dass es im für mich noch recht neuen Café im Substage hier in Karlsruhe ein Konzert mit Kafka Tamura geben würde, erinnerte ich mich wieder - da war doch noch etwas offen!! Diese Vorgeschichte erklärt vielleicht auch - zum Teil wenigstens - dass ich gar nicht mehr vorher hineingehört oder mich eingelesen hatte. Ich folgte ja nur einem schon lange vorprogrammierten Impuls und der Aufwand war nicht so groß, dass ich das lang geprüft hätte.


Es war dieser uninformierten Ignoranz geschuldet, dass ich erst lernen musste: Kafka Tamura ist eine deutsch/britische Band und keine "Frau mit Gitarre". Konkret sind Emma Bradshaw (Gesang und Gitarre) und Gabriel Häuser (Schlagzeug und Gitarre für einen Song) die Kernbesetzung und hatten sich für den Abend mit Birk Buttchereyt (Gitarre) und Ferdinand Hummel (Bass und Tasten) Verstärkung geholt.


Insofern war der Sound rund und abwechslungsreich, oft treibend und sehr tanzbar. Sehr professionell möchte ich sagen. Allerdings über weite Strecken so radiotauglich, dass es mir schon fast zu sehr Pop war, zumal es Lied um Lied so blieb und keine Ecken und Kanten angeboten wurden. 


Was ich aber noch richtig in Erinnerung hatte und was das Konzert auch zu einem für mich gelungenen Abend machte war die Stimme von Emma. Sie ist wunderbar wandlungsfähig und reif (in der besten Bedeutung des Wortes) - sie schafft es mühelos, mich einzuladen und dabei zu bleiben und mich in aller Schnörkel und Wendungen gern einzulassen. Und ich habe ihr dabei jedes Wort als aufrichtig abgekauft und dann auch den einen oder anderen Ohrwurm mit nach Hause genommen.


Setlist:
01: Intro
02: Nothing to everyone
03: Lullabies
04: Him
05: Month of may
06: Blood stains
07: Somewhere else
08: I don't need her
09: Bones
10: Bruises
11: Feral child
12: Take me home
13: Find me well
14: Liar
15: Heaven knows
16: One thousand

17: (Z)


Aus unserem Archiv: 
Kafka Tamura, Frankfurt, 17.03.15


 

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