Ort: Primavera Sound Festival, Barcelona
Datum: 27.05.2011
Zuschauer: zwei Drittel voll?
Dauer: 50 Minuten

Nachdem auch Kollege Christoph sich das nicht entgehen lassen wollte, war die steil ansteigende Stufentribüne vor der Ray Ban-Stage hochkarätig besetzt, der Zuschauerraum zwischen Tribüne und Bühne zu etwa zwei Drittel gefüllt. Ziemlich schade übrigens, dass dieses Jahr so wenig Interessantes auf der Ray Ban zu finden war, letztes Jahr war auf dieser schönen Bühne wesentlich mehr zu sehen gewesen.
Wenn mans genau nimmt waren Explosions in the sky sogar die einzige Band, die ich dort sah, und ausgezahlt hat sich das auf jeden Fall, wenn auch mehr drinnen gewesen wäre. Und zwar im wahrsten Sinn des Wortes, denn nach etwa 50 Minuten war Schluss (der Sänger sagte irgendwas auf Spanisch, vermutlich, dass man früher aufhöre, damit alle die Chance auf Pulp hätten).

Den Anfang machte ein Klassiker, The only moment we were alone und irgendwie hatte dieses Konzert wirklich etwas Heimeliges, Wärmendes. Zugegeben verfalle ich Ambient-Musik und schwelgerischem Instrumental-Sound sehr leicht, dieses bewusste Raumlassen für die eigenen Gedanken kommt mir einfach sehr entgegen. Dennoch bzw. gerade deshalb war das überdurchschnittlich stark, was die Texaner da in den lauen Barcelonaer Himmel schickten.
Ein neuer Song folgte, abwechselnd wurden jetzt Neuheiten und Klassiker gespielt. Dass man dabei wenig Unterschied im qualitativen Format ausmachen kann, zeichnet Explosions in the sky nun mal aus, wenn auch Catastrophe and the cure ganz zweifellos das Highlight darstellte.

Mit Let me back in, dem Schlusssong des neuen Albums, endete auch das Set am Mittelmeer, ein phasenweise wirklich sehr starkes Konzert mit tollen und auch das Publikum verzaubernden Momenten (auch wenn auf den Stufen einige ihr wohlverdientes Mitternachtsschläfchen hielten), aber leider zu kurz (Deerhunter haben parallel dazu eineinhalb Stunden gespielt!) und ohne Your hand in mine. Großer, großer Kritikpunkt! Aber auch ein Grund mehr, sich beim nächsten Mal wieder für den Krach im Himmel zu entscheiden. Leider in nächster Zeit nur mehr in the US of A zu sehen, dafür mit den großartigen Antlers...
Setlist Explosion in the sky, Primavera Sound Festival, Barcelona:
01: The only moment we were alone
02: Last known surroundings
03: Catastrophe and the cure
04: Postcard from 1952
05: The Birth and the day
06: Let me back in
Aus unserem Archiv:
Explosions in the sky, Paris, 20.05.11
Die Bilder stammen von Tiago Macedo. ¡Muchas gracias!
2 Kommentare :
Haha, das ist lustig, hier noch einmal seine aus der Hüfte geschossenen Sprüche zitiert zu bekommen!
Ich hatte da kürzlich drüber nachgedacht und ich bin zu dem Schluß gekommen, daß es besser heißen müßte: "... von einem triebgestörten Blauwal..."
Triebgestört passt besser als geistesgestört, oder? Nun ja, egal...
Ja, das passt besser. Schmerzhaft ist vermutlich beides :)
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