Konzert: Bright Eyes
Ort: E-Werk, Köln
Datum: 21.06.11
Zuschauer: ausverkauft
Dauer: fast 2 Stunden
von Dirk von Platten vor Gericht
Der erdrutschartige Preisverfall der Tickets des ausverkauften Konzerts von Bright Eyes im Kölner E-Werk ermöglichte es dem Konzerttagebuch gleich 3 Reporter zur Berichterstattung zu nur einem von zwei Deutschland-Konzerten zu entsenden – für 7 Euro satt deren ursprünglichen 75,-. Gleich 3 Reporter waren auch notwendig, um Christoph, der zeitgleich bei Cage The Elephant weilte, standesgemäß zu vertreten: Florian sollte sich um die Blitze kümmern (und tat dies sowohl im Konzertsaal, als auch auf der Autobahn), Volker war für die Setliste verantwortlich (und gestand bereits nach 2 Titeln, dass nun alle Songs vom neuen Album, die er namentlich kennt, gespielt seien) und an mir blieb die Aufgabe des Berichts hängen.
Neben Conor Oberst betraten 5 (zwischenzeitlich 6) weitere Musiker gegen 21 Uhr die Bühne, auf der links und rechts ca. 2,50 m große Objekte zu sehen waren, von denen man nicht sicher sagen konnte, ob es sich um gigantische Muscheln aus Stoff, futuristische Bushaltestellen oder Teile eines übergroßen BHs handelte. Schön anzusehen - wie übrigens auch die restliche, sehr opulente Light-Show - waren diese, in unterschiedlichen Farbtönen changierenden Objekte auf jeden Fall. Im Hintergrund thronte eine große LED-Wand, die Oberst durchaus den Veranstaltern des nächsten Eurovision Song Contests in Aserbaidschan zur Verfügung stellen könnte.
Zu Bright Eyes zählten an diesem Abend neben Conor Oberst (Gesang, Gitarre, Keyboards), Mike Moogis (Pedal Steel Guitar, Gitarre) und Nate Walcott (Orgel, Trompete, Posaune) noch ein Bassist, eine Keyboarderin und ein, teilweise sogar zwei Schlagzeuger. Diese beiden sorgten bereits beim ersten Titel „Firewall“ für einen äußerst druckvollen Start. Die sich anschließenden „Haile Selassie“ und „Take It Easy“ wurden äußerst rockig und laut dargeboten, wovon nicht nur viele Konzertbesucher nachher einhellig sprachen, sondern auch noch die Ohren am nächsten Tag rauschender Weise bekundeten. Bei „Jejune Stars“, das regelrecht heavy dargeboten wurde, meine ich sogar bei einem meiner Begleiter den „Teufelsgruß“ richtig Bühne erspäht zu haben – vielleicht war es aber auch nur die hoch gehaltene Kamera.
Anschließend erklang „Four Winds“ regelrecht Country entschlackt, dafür verpassten uns Bright Eyes mit dem anschließenden „Cleanse Song“ eine regelrechte Tennessee-Ohrfeige. Aber Cowboyhut drüber, denn es sollte der einzige Ausritt in diese Gefilde bilden. Danach folgte mit „Something Vague“, das die junge Dame zu Oberst Rechten mit dem Akkordeon begleitete, der erste Song aus der Frühgeschichte der Band (aus „Fevers & Mirrors“). Mit „Falling Out Of Love At This Volume“ und „Cartoon Blues“ streuten Bright Eyes auch zwei unbekanntere Titel in die erste Hälfte des Abends, ein, die ansonsten von Songs des aktuellen Album „The People’s Key“ dominiert wurde.
Im zweiten Teil des Sets, bei dem mindestens ein halbes Dutzend Songs an einem Stück mit fließenden Übergängen dargeboten wurde, so dass die Besucher weder Zeit hatten Luft zu holen, noch ihre Begeisterung kund zu tun, waren einige ältere Perlen versteckt. Darunter „Padraic My Prince“ von „Letting Off The Happiness“ (1998) oder „The Calendar Hung Itself“ bei dem erneut der zweite Schlagzeuger dafür sorgte, dass man sich verwundert nach den restlichen Mitgliedern der Cold Steel Drummers umsah.
Conor Oberst, der an diesem Abend weder den weinerlichen, äußerst emotionalen Jammerlappen noch den gereiften, Folk-affinen Singer/Songwriter gab (wie ich ihn 2000 bzw. 2007 erlebte), sondern den wortkargen Rocker gab, bestritt den letzten Song des Abends („Ladder Song“) allein am E-Piano.
Nach einigen Minuten kamen die übrigen Musiker, die bis zum Beginn der Zugaben deutlich im Schatten von Oberst standen, zurück auf die Bühne und eröffneten den finalen Teil der Show mit einem langatmigen, instrumentalen Intro zu „Gold Mine Gutted“. Die Wiederkehr auf die Bühne hatte vermutlich so lange gedauert, da sich die Musiker wohl erst auf die Zugaben einigen mussten, denn die Setliste zeigte später, dass dort nur Fragezeichen standen. Es folgten noch „Lover I Don’t Have To Love“ und das obligatorische „Road To Joy“ mit seinem Freude schöner Götterfunken - Zitat und der herrlichen Textzeile „Well I could have been a famous singer, If I had someone else's voice, but failure's always sounded better, lets fuck it up boys, make some noise! “. Diesen Wunsch erfüllte ihm das Kölner Publikum nach einem tollen Konzertabend.
Aber vielleicht hatte Conor Oberst auf noch mehr Begeisterung gesetzt, denn das auf der Setliste befindliche „One For You, One For Me“ wurde nicht mehr angestimmt.
Neben Conor Oberst betraten 5 (zwischenzeitlich 6) weitere Musiker gegen 21 Uhr die Bühne, auf der links und rechts ca. 2,50 m große Objekte zu sehen waren, von denen man nicht sicher sagen konnte, ob es sich um gigantische Muscheln aus Stoff, futuristische Bushaltestellen oder Teile eines übergroßen BHs handelte. Schön anzusehen - wie übrigens auch die restliche, sehr opulente Light-Show - waren diese, in unterschiedlichen Farbtönen changierenden Objekte auf jeden Fall. Im Hintergrund thronte eine große LED-Wand, die Oberst durchaus den Veranstaltern des nächsten Eurovision Song Contests in Aserbaidschan zur Verfügung stellen könnte.
Zu Bright Eyes zählten an diesem Abend neben Conor Oberst (Gesang, Gitarre, Keyboards), Mike Moogis (Pedal Steel Guitar, Gitarre) und Nate Walcott (Orgel, Trompete, Posaune) noch ein Bassist, eine Keyboarderin und ein, teilweise sogar zwei Schlagzeuger. Diese beiden sorgten bereits beim ersten Titel „Firewall“ für einen äußerst druckvollen Start. Die sich anschließenden „Haile Selassie“ und „Take It Easy“ wurden äußerst rockig und laut dargeboten, wovon nicht nur viele Konzertbesucher nachher einhellig sprachen, sondern auch noch die Ohren am nächsten Tag rauschender Weise bekundeten. Bei „Jejune Stars“, das regelrecht heavy dargeboten wurde, meine ich sogar bei einem meiner Begleiter den „Teufelsgruß“ richtig Bühne erspäht zu haben – vielleicht war es aber auch nur die hoch gehaltene Kamera.
Anschließend erklang „Four Winds“ regelrecht Country entschlackt, dafür verpassten uns Bright Eyes mit dem anschließenden „Cleanse Song“ eine regelrechte Tennessee-Ohrfeige. Aber Cowboyhut drüber, denn es sollte der einzige Ausritt in diese Gefilde bilden. Danach folgte mit „Something Vague“, das die junge Dame zu Oberst Rechten mit dem Akkordeon begleitete, der erste Song aus der Frühgeschichte der Band (aus „Fevers & Mirrors“). Mit „Falling Out Of Love At This Volume“ und „Cartoon Blues“ streuten Bright Eyes auch zwei unbekanntere Titel in die erste Hälfte des Abends, ein, die ansonsten von Songs des aktuellen Album „The People’s Key“ dominiert wurde.
Im zweiten Teil des Sets, bei dem mindestens ein halbes Dutzend Songs an einem Stück mit fließenden Übergängen dargeboten wurde, so dass die Besucher weder Zeit hatten Luft zu holen, noch ihre Begeisterung kund zu tun, waren einige ältere Perlen versteckt. Darunter „Padraic My Prince“ von „Letting Off The Happiness“ (1998) oder „The Calendar Hung Itself“ bei dem erneut der zweite Schlagzeuger dafür sorgte, dass man sich verwundert nach den restlichen Mitgliedern der Cold Steel Drummers umsah.
Conor Oberst, der an diesem Abend weder den weinerlichen, äußerst emotionalen Jammerlappen noch den gereiften, Folk-affinen Singer/Songwriter gab (wie ich ihn 2000 bzw. 2007 erlebte), sondern den wortkargen Rocker gab, bestritt den letzten Song des Abends („Ladder Song“) allein am E-Piano.
Nach einigen Minuten kamen die übrigen Musiker, die bis zum Beginn der Zugaben deutlich im Schatten von Oberst standen, zurück auf die Bühne und eröffneten den finalen Teil der Show mit einem langatmigen, instrumentalen Intro zu „Gold Mine Gutted“. Die Wiederkehr auf die Bühne hatte vermutlich so lange gedauert, da sich die Musiker wohl erst auf die Zugaben einigen mussten, denn die Setliste zeigte später, dass dort nur Fragezeichen standen. Es folgten noch „Lover I Don’t Have To Love“ und das obligatorische „Road To Joy“ mit seinem Freude schöner Götterfunken - Zitat und der herrlichen Textzeile „Well I could have been a famous singer, If I had someone else's voice, but failure's always sounded better, lets fuck it up boys, make some noise! “. Diesen Wunsch erfüllte ihm das Kölner Publikum nach einem tollen Konzertabend.
Aber vielleicht hatte Conor Oberst auf noch mehr Begeisterung gesetzt, denn das auf der Setliste befindliche „One For You, One For Me“ wurde nicht mehr angestimmt.
Setlist Bright Eyes, E-Werk, Köln:
1. Firewall
2. Haile Selassie
3. Take It Easy (Love Nothing)
4. Jejune Stars
5. Four Winds
6. Cleanse Song
7. Something Vague
8. Shell Games
9. Approximate Sunlight
10. Falling Out Of Love At This Volume
11. Cartoon Blues
12. Beginner’s Mind
13. Landlocked Blues
14. Hot Knives
15. Attempt To Tip The Scales
16. Padraic My Prince
17. Poison Oak
18. The Calendar Hung Itself
19. Ladder Song
20. Gold Mine Gutted (Z)
21. Lover I Dopn’t Have To Love (Z)
22. Road To Joy (Z)
- Schöne Albumbesprechung Bright Eyes- The People's Key bei Plattenvorgericht, klick!
3 Kommentare :
die erste zugabe hörte allerdings auf den titel "Gold Mine Gutted" und nicht "Down In A Rabbit Hole".
aber der preisverfall der tickets war wirklich seltsam, dass die halle trotzdem so voll war hat mich da fast gewundert ;)
Danke, das habe ich korrigiert!
One For You One For Me gab es in Paris und zwar als letztes Lied. Komme gerade von dem Konzert und es war toll.
Mike Moogis zeigte sich übrigens von dem Kölner Konzert sehr angetan und sprach von "the weirdest gig on this tour".
Conor selbst zog wortlos mit seiner Freundin unterm Arm ab.
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