Konzert: The Divine Comedy (An Evening with Neil Hannon)
Ort: Kulturkirche, Köln
Datum: 26.10.2010
Zuschauer: ausverkauft
Dauer: ca. 90 min
von Dirk von Platten vor Gericht


Neil Hannon betrat um 21:00 Uhr die Bühne, gewandet in einen dunklen Anzug, samt weißem Hemd und mit Krawatte, die im Verlauf des Abends immer lockerer und letztendlich völlig gelöst werden sollte. Herrlich unpassend dazu die rot-grün geringelten Socken. Aus einer Aktentasche holte er die Setliste des Abends hervor, legte seine Pfeife auf den Flügel und eröffnete das Set mit Assume The Perpendicula aus dem aktuellen Album Bang Goes The Knighthood und The Pop Singer’s Fear of the Pollen Count. Dass er kurz zuvor noch einen Hut getragen haben musste, zeigte seine Frisur deutlich, und so war es auch nicht verwunderlich, dass Hannon vor dem dritten Titel (The Complete Banker) erklärte, dass er alle Konzerte der Tournee mit dem Bowler auf dem Kopf eröffnet habe, aber

Im Folgenden lullte Neil Hannon, der den kompletten Abend allein auf der Bühne bestritt (gestreng dem Motto „An Evening with Neil Hannon“ folgend), sich und das Publikum mit ruhigen und wenig(er) spektakulären Titeln ein wenig ein. Ein Blick auf die Setliste und voran gegangene Konzerte zeigten, dass er die Auswahl und Reihenfolge der Songs für jeden Abend neu trifft, wiederverwirft (wie auf den durchgestrichenen Titeln der Setliste zu sehen) und variiert. Insgesamt zweimal löste er sich vom Klavier

Im Verlauf des gut 90minütigen Auftritts taute Hannon zunehmend auf, gab uns den charmanten bis witzigen Entertainer, den wir erwartet hatten und erfüllte (mir zumindest) die meisten der zuvor erhofften Songwünsche. Er lobte das Publikum, weil es im Vergleich zu vielen anderen während der Lieder sehr still sei, forderte aber dann dazu auf, beim anschließenden The lost Art of Conversation über Gott und die Welt zu reden. Doch es wurde weiter gebannt gelauscht und so übernahm Hannon das „Gemurmel“ selbst und stellte sich die rhetorischen Fragen, warum er denn viel weniger Fehler als sonst begehe und ob dieser Song denn niemals enden würde. Doch


Höhepunkte waren sicherlich At the Indie Disco, das das Kölner Publikum nach Aufforderung 3 Minuten mit Klatschen und Schnippen begleitete, sowie das anschließende Human League Cover Don’t you want me. Bereits zuvor hatte ich davon gelesen (zudem spielt er derzeit häufig Randy Newmans Short People) und


Als Zugabe spielte Neil Hannon zunächst Can you stand upon one Leg und nach der Textzeile „Tell me can you tell a funny joke, One that makes you laugh out loud, One that makes the milk come out your nose, If you know a funny joke then tell it now“ stoppte die Musik und Pfarrer Thomas Diederichs, der zuvor durch den Abend geführt hatte, betrat die Bühne. Er gab folgenden Witz zum Besten: Geht ein Mann zum Arzt. „Herr Doktor, Schmetterlinge verfolgen mich überall hin,“ sagt er
Da noch National Express und die Aussicht auf einer Wiederkehr Hannons im nächsten Jahr folgten, brauchten wir auf der Heimfahrt nicht an den Witz zu denken, sondern konnten in den Melodien von The Divine Comedy und Erinnerungen an einen schönen Abend schwelgen.
Setlist The Divine Comedy, Kulturkirche Köln:
01: Assume the Perpendicular
02: The Pop Singer’s Fear of the Pollen Count
03: The complete Banker
04: Going downhill fast
05: The Summerhouse
06: Sweden
07: Lost Property
08: Becoming more like Alfie
09: Snowball in negative
10: Have you ever been in love
11: The lost Art of Conversation
12: At the Indie Disco
13: Don’t you want me (The Human League - Cover)
14: A Lady of a certain Age
15: Songs of Love
16: The Frog Princess
17: Our Mutual Friend
18: Tonight we fly
19: Can you stand upon one Leg (Z)
20: National Express (Z)
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