Konzert: Billie The Vision & The Dancers
Ort: Tsunami, Köln
Datum: 17.05.2009
Zuschauer: gut 70
Dauer: genau 60 min
Auf Billie The Vision & The Dancers wurde ich bei last.fm aufmerksam. Die Band tauchte nämlich immer wieder in den Playlisten von Leuten mit gutem Musikgeschmack auf. Das tat die schwedische Gruppe live jedoch leider nicht. Bis zur jetzigen Tour spielten Billie The Vision & The Dancers lediglich sechs Konzerte in Deutschland, allerdings nur in schwedennahen Orten wie Bremen, Hamburg oder Oldenburg (Leipzig war zumindest im 17. Jhd nah an Schweden, sein König starb sogar in der Ecke).
Also mußte ich nicht lange nachdenken, obwohl mir mein letzter Besuch im Tsunami in so schlechter Erinnerung geblieben war, daß ich keinen Fuß mehr in den Club setzen wollte (das war wie am Ende einer Beziehung, plötzlich kommen auch all die Kleinigkeiten hoch, die eigentlich nie schlimm waren: Musik vorher zwar gut aber zu laut, Parkplatzsituation so wie auf der Hohe Straße Samstag vor Weihnachten...). Heute war alles erstaunlich anders. Man kann parken, während des Konzerts herrschte Rauchverbot und die Musik vorher war toll und nicht ohrenbetäubend. Ich mochte das Tsunami wieder sehr.
Ich glaube, es war halb zehn, als die Musiker sich Richtung Bühne bewegten. Wer schon einmal im Tsunami war, weiß wie wenig Platz da für Bands ist. Daß Billie und Dancers zu siebt auftreten, hatte ich auch aufgeschnappt. Aber Ahnung, wie das funktionieren sollte, hatte ich nicht. Vorne standen vier Mikros, teilweise sehr niedrig aufgebaut, dahinter Schlagzeug und Percussions - und ganz wenig Platz.
Billie The Vision And The Dancers sind als Soloprojekt des Sängers Lars Lindquist entstanden, der nach den Aufnahmen des Debütalbums aber merkte, daß die Musik, die er sich wünscht, anders arrangiert sein müsste. Also suchte er musikalische Verstärkung und fand sie in diversen Freunden, die schließlich zur heutigen Band führten.
Auf dem Bühnchen standen dann neben Lars (der Minirock und -hemdchen trug) Trompeterin Frida Brattgård (mit traumhaften Glitzerleggins und Puffärmelbluse!), Gitarrist Gustav Kronkvist (mit Assi-Palme), Gitarrist John Dunsö (rote Samtschlaghose und rote Weste), Percussionist Silvio Arismendi, Bassistin Mia Carlsson und Lars' Bruder Jon am Schlagzeug. Normalerweise gehört wohl auch Fia Janninge zur Band, sie war allerdings nicht dabei. Fia scheint allerdings keine Konkurrentin des aus Argentinien stammenden Trommlers Silvio zu sein, die Google-Suche fand gemeinsame Fotos der beiden mit (teilweise sehr kleinen) Kindern, die beiden verbindet wohl nicht nur ihr Instrument.
Das Tsunami war erstaunlich voll für eine Band, die erstmals in Köln - und dann gleich gegen einen aktuellen Hype auftrat (The Dø - Oliver hat über dieses Duo bereits mehrfach aus Paris geschrieben). Sicherlich 70 Leute waren gekommen, und die meisten kannten die Band so gut, daß sie kräftig mitsangen.
Billie etc. haben 2008 ihr viertes Album bei ihrem eigenen Label Love Will Pay The Bills veröffentlicht. Auf der Band Webseite gibt es alle Lieder zum kostenlosen Download, man verpasst dann aber das wundervolle Artwork und die Chance, eine fabelhafte Band zu unterstützen!
Das Konzert bestand aus Liedern aller Platten, die zwei Dinge gemeinsam hatten: sie ließen die Leute feiern und sie handelten mehrheitlich von Pablo. Ich habe selten solch eine gute Stimmung bei einem kleinen Konzert erlebt! Die Fröhlichkeit und Freude der Band (die sich in den Lieder gar nicht unbedingt widerspiegelt), steckte sofort jeden an. Es gab keine Grüppchen von Leuten vor der Bar, alle standen vorne und feierten! Ganz ganz toll!
"Habt ihr uns schon mal gesehen?" eröffnete Lars. "Gut, dann kann ich die gleichen Ansagen machen, die kennt ihr ja nicht!" Auch wenn man sie schon zigmal gesehen hätte, es wären vor allem die sagenhaften Melodien, die Stimmung auf und vor der Bühne, die Inbrunst, mit der Lars und Kollegen vortrugen und die tolle Instrumentierung hängengeblieben. Da noch auf die Ansagen zu achten, wäre Luxus. Frida spielte neben Trompete auch bei einigen Liedern Akkordeon. Spätestens damit, und mit den Leggins hatte sie mich vollkommen erobert!
Es ist schwer (aber auch nicht nötig), Lieder hervorzuheben, da das einstündige Konzert keinerlei Hänger hatte. Einhellige Meinung hinterher war, daß die Band noch ewig hätte weiterspielen sollen! Trotzdem gab es ein paar besondere Knüller. Nightmares, die letzte Zugabe war außerordentlich toll, genau wie Summercat oder Absolutely, salutely oder Ask for more...
Lars sagte dann irgendwann, sie suchten eine neue deutsche Lieblingsstadt. Bisher sei Bremen ihr Favorit (sie haben da dreimal gespielt). Wenn wir gut wären, könnte Köln es werden. Mir ist das eigentlich gleich, ich habe einen neuen Live-Favoriten gefunden. Und dafür lohnen sich auch Touren in exotischere Städte, falls BTVATD nicht zurück nach Köln kämen. Daran habe ich aber auch keinen Zweifel, denn so begeistert, wie die Schweden aufgenommen wurden, kommen sie sicher wieder. Den Beweis dafür dokumentierte Lars dann auch per Handycam. Er machte Vorher/Nachher-Bilder von uns, um zu kontrollieren, wie wir uns amüsieren!
Meine Lieblingsszene war aber eine andere: Lars sang gerade den Refrain von I saw you on TV (" I need love"), hielt das Mikro lässig über die Schulter, in das Gustav dann "so much love" sang. Wundervoll! Wie alles an diesem Abend! Eine grandiose Band, die viel mehr Beachtung verdient!
Setlist Billie The Vision & The Dancers, Tsunami, Köln:
01: Groovy
02: Stay awake
03: A man from Argentina
04: My love
05: Someday somehow
06: Ghost
07: Ask for more
08: So you want me to bleed
09: I miss you
10: Absolutely, salutely
11: Summercat
12: Goodnight sweetheart (Z)
13: Vamos a Besarnos (Z)
14: I saw you on TV (Z)
15: Nightmares (Z)
Links:
- Konzertbesucher von Billie The Vision & The Dancers könnten auch mögen:
- The Hidden Cameras
- Jens Lekman
- Björn Kleinhenz
- die Shout Out Louds
Fotos folgen!
Ort: Tsunami, Köln
Datum: 17.05.2009
Zuschauer: gut 70
Dauer: genau 60 min
Auf Billie The Vision & The Dancers wurde ich bei last.fm aufmerksam. Die Band tauchte nämlich immer wieder in den Playlisten von Leuten mit gutem Musikgeschmack auf. Das tat die schwedische Gruppe live jedoch leider nicht. Bis zur jetzigen Tour spielten Billie The Vision & The Dancers lediglich sechs Konzerte in Deutschland, allerdings nur in schwedennahen Orten wie Bremen, Hamburg oder Oldenburg (Leipzig war zumindest im 17. Jhd nah an Schweden, sein König starb sogar in der Ecke).
Also mußte ich nicht lange nachdenken, obwohl mir mein letzter Besuch im Tsunami in so schlechter Erinnerung geblieben war, daß ich keinen Fuß mehr in den Club setzen wollte (das war wie am Ende einer Beziehung, plötzlich kommen auch all die Kleinigkeiten hoch, die eigentlich nie schlimm waren: Musik vorher zwar gut aber zu laut, Parkplatzsituation so wie auf der Hohe Straße Samstag vor Weihnachten...). Heute war alles erstaunlich anders. Man kann parken, während des Konzerts herrschte Rauchverbot und die Musik vorher war toll und nicht ohrenbetäubend. Ich mochte das Tsunami wieder sehr.
Ich glaube, es war halb zehn, als die Musiker sich Richtung Bühne bewegten. Wer schon einmal im Tsunami war, weiß wie wenig Platz da für Bands ist. Daß Billie und Dancers zu siebt auftreten, hatte ich auch aufgeschnappt. Aber Ahnung, wie das funktionieren sollte, hatte ich nicht. Vorne standen vier Mikros, teilweise sehr niedrig aufgebaut, dahinter Schlagzeug und Percussions - und ganz wenig Platz.
Billie The Vision And The Dancers sind als Soloprojekt des Sängers Lars Lindquist entstanden, der nach den Aufnahmen des Debütalbums aber merkte, daß die Musik, die er sich wünscht, anders arrangiert sein müsste. Also suchte er musikalische Verstärkung und fand sie in diversen Freunden, die schließlich zur heutigen Band führten.
Auf dem Bühnchen standen dann neben Lars (der Minirock und -hemdchen trug) Trompeterin Frida Brattgård (mit traumhaften Glitzerleggins und Puffärmelbluse!), Gitarrist Gustav Kronkvist (mit Assi-Palme), Gitarrist John Dunsö (rote Samtschlaghose und rote Weste), Percussionist Silvio Arismendi, Bassistin Mia Carlsson und Lars' Bruder Jon am Schlagzeug. Normalerweise gehört wohl auch Fia Janninge zur Band, sie war allerdings nicht dabei. Fia scheint allerdings keine Konkurrentin des aus Argentinien stammenden Trommlers Silvio zu sein, die Google-Suche fand gemeinsame Fotos der beiden mit (teilweise sehr kleinen) Kindern, die beiden verbindet wohl nicht nur ihr Instrument.
Das Tsunami war erstaunlich voll für eine Band, die erstmals in Köln - und dann gleich gegen einen aktuellen Hype auftrat (The Dø - Oliver hat über dieses Duo bereits mehrfach aus Paris geschrieben). Sicherlich 70 Leute waren gekommen, und die meisten kannten die Band so gut, daß sie kräftig mitsangen.
Billie etc. haben 2008 ihr viertes Album bei ihrem eigenen Label Love Will Pay The Bills veröffentlicht. Auf der Band Webseite gibt es alle Lieder zum kostenlosen Download, man verpasst dann aber das wundervolle Artwork und die Chance, eine fabelhafte Band zu unterstützen!
Das Konzert bestand aus Liedern aller Platten, die zwei Dinge gemeinsam hatten: sie ließen die Leute feiern und sie handelten mehrheitlich von Pablo. Ich habe selten solch eine gute Stimmung bei einem kleinen Konzert erlebt! Die Fröhlichkeit und Freude der Band (die sich in den Lieder gar nicht unbedingt widerspiegelt), steckte sofort jeden an. Es gab keine Grüppchen von Leuten vor der Bar, alle standen vorne und feierten! Ganz ganz toll!
"Habt ihr uns schon mal gesehen?" eröffnete Lars. "Gut, dann kann ich die gleichen Ansagen machen, die kennt ihr ja nicht!" Auch wenn man sie schon zigmal gesehen hätte, es wären vor allem die sagenhaften Melodien, die Stimmung auf und vor der Bühne, die Inbrunst, mit der Lars und Kollegen vortrugen und die tolle Instrumentierung hängengeblieben. Da noch auf die Ansagen zu achten, wäre Luxus. Frida spielte neben Trompete auch bei einigen Liedern Akkordeon. Spätestens damit, und mit den Leggins hatte sie mich vollkommen erobert!
Es ist schwer (aber auch nicht nötig), Lieder hervorzuheben, da das einstündige Konzert keinerlei Hänger hatte. Einhellige Meinung hinterher war, daß die Band noch ewig hätte weiterspielen sollen! Trotzdem gab es ein paar besondere Knüller. Nightmares, die letzte Zugabe war außerordentlich toll, genau wie Summercat oder Absolutely, salutely oder Ask for more...
Lars sagte dann irgendwann, sie suchten eine neue deutsche Lieblingsstadt. Bisher sei Bremen ihr Favorit (sie haben da dreimal gespielt). Wenn wir gut wären, könnte Köln es werden. Mir ist das eigentlich gleich, ich habe einen neuen Live-Favoriten gefunden. Und dafür lohnen sich auch Touren in exotischere Städte, falls BTVATD nicht zurück nach Köln kämen. Daran habe ich aber auch keinen Zweifel, denn so begeistert, wie die Schweden aufgenommen wurden, kommen sie sicher wieder. Den Beweis dafür dokumentierte Lars dann auch per Handycam. Er machte Vorher/Nachher-Bilder von uns, um zu kontrollieren, wie wir uns amüsieren!
Meine Lieblingsszene war aber eine andere: Lars sang gerade den Refrain von I saw you on TV (" I need love"), hielt das Mikro lässig über die Schulter, in das Gustav dann "so much love" sang. Wundervoll! Wie alles an diesem Abend! Eine grandiose Band, die viel mehr Beachtung verdient!
Setlist Billie The Vision & The Dancers, Tsunami, Köln:
01: Groovy
02: Stay awake
03: A man from Argentina
04: My love
05: Someday somehow
06: Ghost
07: Ask for more
08: So you want me to bleed
09: I miss you
10: Absolutely, salutely
11: Summercat
12: Goodnight sweetheart (Z)
13: Vamos a Besarnos (Z)
14: I saw you on TV (Z)
15: Nightmares (Z)
Links:
- Konzertbesucher von Billie The Vision & The Dancers könnten auch mögen:
- The Hidden Cameras
- Jens Lekman
- Björn Kleinhenz
- die Shout Out Louds
Fotos folgen!
4 Kommentare :
Aber gibt es auch eine Sängerin die Katie heißt?
Nein, nein. Es muß doch nur eine Bedingung erfüllt sein.
ach, da freue ich mich auf bericht und bilder, christoph. die billies sind einer der schönsten schwedenhappen und immer ein, zwei ohren wert!
es war ein schöner abend mit den billies!
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