Sonntag, 18. Januar 2015

Pretty Mery K., Karlsruhe, 16.01.15


Konzert: Pretty Mery K.
Ort: Café Nun in Karlsruhe
Datum: 16. Januar 2015
Dauer: 90 min
Zuschauer: etwa 80



Pretty Mery K. waren eine Zufallsentdeckung meines zweiten Sound of Bronkow Festivals im September 2012. Etwas näher rückten sie mir während der Schwarmfinanzierung des Albums Rowboat, das nun mit einigen ersten Tourdaten von der Band in die Welt begleitet wird. Live waren wir uns länger nicht begegnet, obowohl sie schon zu Gast im Café Nun waren (23.11. 2013) - damals noch mit Basser Ben Schadow. Immerhin hatte ich in der Zwischenzeit Ben und Meryem mit anderen Projekten live gesehen.



Nun war ich sehr gespannt und neugierig, wie die neuen Lieder sich live vorstellen würden. Ein Wermutstropfen auf die Vorfreude war, dass mit Jahresende 2014 bekannt wurde, dass es das letzte reguläre Konzert an diesem schönen Konzertort in Karlsruhe sein würde.  Als Meryem Kilic, Dirk Häfner (Gitarren), Hendrik Krause (Bass), Michael Fromme (Drums) schließlich ihre Plätze auf der Bühne einnahmen, versuchte ich nicht daran zu denken, sondern mich einfach nur dem Moment zu öffnen. Ich war am Bühnenrand nah dran und musste ein bisschen darüber lächeln, dass mal wieder fast kein Platz für Menschen geblieben war zwischen Instrumenten, Boxen und Loopstationen. Michael Fromme musste die Bühne einmal voll umrunden und von hinten durchkriechen, um an seinen Platz zu kommen.


Mit Sweet Silence eröffneten sie das Konzert im typischen Duktus der Pretty-Mery-K-Musik mit sanft treibender Dynamik, einer saftigen Portion Melancholie und Meryems Stimme zum andocken obendrauf. Um die Gesangsstimme zu hören und nicht nur zu erahnen, musste ich von der Seite jedoch erst einmal auf einen Platz nach vorn wechseln.  Das mit der Bühne mitten im Publikum war wohl beim Soundcheck nicht mit bedacht worden.


Rhythmisch haben die Lieder meistens Überraschungen eingebaut. Sie kommen zunächst daher wie etwas schwermütiger Pop - man wippt unversehens mit und tanzt (zumindest im Kopf), aber das mit dem mal eben mitsingen klappt dann doch nicht so einfach, wie es sich bei Meryem anhört. Ein schönes Beispiel vom neuen Album hierfür ist Two-faced fellow. Mein vielleicht liebstes Lied der neuen Platte Farewell folgte ihm an diesem Abend auf den Fuß.  Hier fand ich den Satzgesang der Band (in den höchsten Tönen!) echt süß (und das Ahhh.... kann man dann auch ausnahmsweise tatsächlich sofort mitsingen).


Meryem war an diesem Abend sparsam mit Ansagen. Vielleicht war die innere Konzentration auf das neue musikalische Baby noch sehr groß oder auf das sitzende Publikum. Vielleicht auch die Rolle als Abschiedsband. Wie immer im Nun wurde aber herzlich Anteil an der Musik genommen und als es mit Again zwischendurch laut und rockig wurde auch ordentlich gefeiert. Leider gab es diesmal aber eine Schwatzrunde weiter hinten, die auch während des wunderbar stillen Finales Eden nicht ruhig halten konnte. Das kennt man aus dem Nun eigentlich nicht.


Pretty Mery K. machen noch bis Ende Januar ihre Runde durch deutsche Klubs. Von mir eine eindeutige Empfehlung, sich das live anzusehen.

Setlist:
01: Sweet Silence
02: Troubled man
03: Two faced fellow
04: Farewell
05: Under your spell
06: Rattlesnakes
07: Pillows
08: Hide and seek
09: Again
10: Knocked out
11: Mr Anonymous
12: Fast
13: Milestone
14: Boredom
15: Rowboat

16: Mery in Wonderland (Z)
17: Eden (Z)


Tourdaten:
09.01. Göttingen - Apex
10.01. Oberhausen - Zentrum Altenberg
11.01. Bochum - Theater Rottstrasse
12.01. Aachen - Domkeller
14.01. Stuttgart - Galao
15.01. Freiburg - Raeng Teng Teng
16.01. Karlsruhe - Café Nun
17.01. Nürtingen - Provisorium
18.01. Augsburg - Grand Hotel Metropolis
21.01. Erfurt - F.R.E.I. - Fläche
22.01. Dresden - Scheune
23.01. Halle - Brohmers
24.01. Berlin - Privatclub
30.01. Leipzig - Horns Erben



 
Aus unserem Archiv:
Pretty Mery K, Dresden, 31.08.12  
Trio Coucou, Karlsruhe, 05.10.14
Trio Coucou, Adorf, 01.05.14
Tann, Stuttgart, 16.03.13

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