Mittwoch, 21. Januar 2015

Get Well Soon, Leipzig, 20.01.15


Konzert: Get Well Soon
Ort: UT Connewitz
Datum: 20. Januar 2015
Dauer: 2:40 h
Zuschauer: ca. 400
Der imposante Saal der UT Connewitz
Dies sollte meine erste Konzertbegegnung mit Get Well Soon werden, es war ein langer Weg für mich, die Musik lieben zu lernen. Ich hatte mit Vexations meine erste Platte von Get Well Soon und habe zunächst keinen Zugang bekommen und sie wieder beiseite gestellt. Erst mit den 2014 veröffentlichten 3 EPs öffnete sich für mich das Universum von Get Well Soon und seitdem bin ich schwer begeistert und habe mich auch in die früheren Werke eingehört. Mein persönlicher Favorit seitdem ist das Album "The Scarlet Beast O'Seven Heads".
Etwas naiv machte ich mich auf den Weg durch den Schnee nach Leipzig, um dort glücklicherweise eine von vier Restkarten zu erstehen. Der wunderschöne Saal mit morbidem Charme gehört dem ältesten noch erhaltenen Lichtspieltheater Leipzigs und ist eines der ältesten Deutschlands.
Vin Blanc/White Wine
Im Vorprogramm spielten Vin Blanc/White Wine ein Derwisch-Set! Schräg schnell und und unter vollem körperlichen Einsatz trieben sie die Stücke durchs Publikum. Dabei wechselten sie sich an den beiden Instrumenten Keyboard und Schlagzeug ab, die Gitarre hing an Joe Hagen ein manches Mal, um ein paar Loops einzuspielen oder ein kurzes versuchtes Solo einzuwerfen. Zwischendurch jagte er förmlich, so gut es die Mikrostrippe zuließ, durchs Publikum und schrie die Botschaft in die Menge "it's not a body, it's a temple of lines" und schleppte dabei eine halbe, weibliche Schaufensterpuppe mit sich herum und drückte sie den Nächststehenden förmlich ins Gesicht. Nach einer halben Stunde war die Messe gesungen und das Publikum aufgeheizt!
1. Set
Imposant war das Gewusel auf der Bühne und beeindruckend die Wand an Gitarren, die sich vor den Amps aneinanderreihten. Penibel wurden alle Mikrophone getestet, ebenso das Schlagzeug eingestellt. Ich stand direkt am Mischpult und konnte im Nachhinein nur feststellen, dass der Sound über den gesamten Abend hervorragend war.
Das Ende der Umbaupause zeichnete sich ab, als die Radeberger-Flaschen postiert wurden. Das Licht wechselte in ein dezentes Rot und das Set begann. Das Besondere an diesem Abend war die Abfolge der Titel (siehe Setlist) und die Gesamtgestaltung des Konzerts von Get Well Soon:
1. Set
Die Band kam für die komplette Lufthansa Heist - EP mit 4(!) Gitarren, Bass und Schlagzeug auf die Bühne. Selbst Verena Gropper hat dafür extra Gitarre spielen gelernt. Teilweise war es lustig anzuschauen, wie 3 Gitarristen gleichzeitig wie The Edge spielten, aber insgesamt war dies ein druckvoller Start ins Konzert. Konstantin Gropper begrüßte das Publikum und bedankte sich für das Wohlwollen, da die Band zum Tourauftakt noch sehr aufgeregt sei. Es war eine Überraschung, als die Musiker nach den ersten 5 Titeln die Bühne verließen, Musik eingespielt wurde und die Techniker Instrumente um- oder wegräumten. 
2. Set
Nach knapp 2 Minuten kam die Band zurück, Konstantin nun ganz in Weiß und es begann das zweite Set mit der Henry EP. Diesmal voller Keyboards und nur Konstantin an der Gitarre. Es war der melancholische Teil des Abends, jedoch nicht minder gefeiert und so war es dann schon keine Überraschung mehr, als die Musiker nach den 4 Titeln die Bühne wieder verließen, Elton John seinen Abschied von der Yellow Brick Road verkündete und nach kurzer Zeit des Räumens das dritte - rockige - Set begann. Dieser Teil des Konzerts war dem Rückblick gewidmet. So gab es Songs aus allen Phasen von Get Well Soon. Careless Whisper wurde als der größte Hit, den wir jemals gespielt haben,  angekündigt.
3. Set mit Gastsängerin
Sehr schön - besonders für Väter - war die Karaoke-Version von A Voice In The Louvre, als Konstantin eine junge Frau aus Weimar auf die Bühne bat, um diesen Titel zu singen. Gänsehaut!
So vielfältig und abwechslungsreich war das Konzert, dass die Zeit wie im Fluge verging und plötzlich das furiose Finale mit You Cannot Cast Out The Demons (You Might As Well Dance) einsetzte. 
Finale
Die Zugaben waren nochmal etwas Besonderes - etwa wie ein kurzes viertes Set des Abends. Zunächst fragte Konstantin in die Runde, ob noch mehr Disco geht und spielte dann Disco 2000 von Pulp zur Freude der Discokugel über dem Publikum. Darauf folgte mit Ticktack! Goes My Automatic Heart wieder so ein Gänsehautsong und das Publikum stimmte natürlich ein. Tja und dann war nach dem nächsten Song auch schon wirklich Schluss und eine glückliche Band verließ die Bühne wie auch ein gut gelauntes Publikum sich in die Leipziger Nacht zerstreute.

Für einen Tourauftakt war dies ein sehr gelungenes Konzert und wird für mich in dieser Form etwas Besonderes bleiben.
Ich kann nur jedem ans Herz legen, die wenigen Termine in den nächsten Tagen wahrzunehmen und sich nicht entgehen zu lassen.
Die Termine und Orte sowie alles weitere über Get Well Soon findet Ihr hier.
Die Setlist direkt vom mixing desk
Setlist
01. The Pope Washed My Feet In Prison
02. A Night At The Rififi Bar
03. The 4 - 3 Days
04. Sci-Fi Gulag
05. Staying Home (in voller Länge!)

Interlude I

06. Age 14, Kumping Off The Parents' Mezzanine
07. Promenading Lago Maggiore, You Wouldn't Hold My Hand
08. Mail From Heidegger
09. You'll Be Taken Care Off

Interlude II

10. I Sold My Hands For Food So Please Feed Me
11. Careless Whisper
12. The Last Days Of Rome
13. A Voice In The Louvre
14. Angry Young Man
15. Roland, I Feel You
16. You Cannot Cast Out The Demons (You Might As Well Dance)

17. Disco 2000 (Z)
18. Ticktack! Goes My Automatic Heart (Z)
19. If This Hat Is Missing I Have Gone Hunting (Z)

 

Konzerttagebuch © 2010

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