Konzertankündigung: Judith Holofernes
Ort: Theaterhaus, Stuttgart und viele weitere
Datum: 14.04.2014 und weitere Daten im April
© Christoph Voy |
Erwachsen wirkte das letzte Album, kam mit entsprechender Ernsthaftigkeit daher und führte damit die Haltung einer Band, die immer zwischen feiner Ironie und dem Anspruch auf Seriosität changierte, zum konsequenten Ende. Die selbstauferlegte Auszeit der Berliner Gruppe Wir sind Helden kam damit wenig überraschend.
Nach einer kurzen Kollaboration mit der tapete-records-Supergroupe Die Höchste Eisenbahn um Moritz Krämer und Francesco Wilking, legte Sängerin Judith Holofernes nun mit ihrem offiziellen Solodebüt „Ein leichtes Schwert“ nach. Wenn man so will, steht das von Tobias Kuhn produzierte Album in logischer Tradition zu „Bring mich nach Hause“.
© Ole Rennecke |
Packte das letzte Wir-sind-Helden-Werk in gewohnter Manier die großen Themen an, führt Holofernes die so bekannte wie bewährte Machart auch Solo fort. Als „Mama-Album“ beschrieben, ist die naiv-hoffnungsvolle und spielend leicht daherkommende Themenwahl in Holofernes' gewitzter Lyrik immer noch von sprudelnder Kreativität. In „M.I.L.F.“ gelingt das Spiel mit verbalen Klischees besonders gekonnt: Die Aufzählung verschiedener Lieblingskünstler von Bowie und Byrne bis zu Nada Surf, Wilco und Billy Bragg erfrischt. Musikalisch klingt es dann wie der pointiert vertonte Dadaismus von Trio und erinnert natürlich auch an Billy Joels „We didn't start the fire“. Dass Holofernes nicht versucht diese Intertextualität zu verstecken, passt in die Ära nach der Ära nach der Postmoderne. Dazu gibt es ein Duett mit Sebastian Jundt von Bonaparte, Songs, wie sie nur in Berlin entstehen können und das ironische Spiel mit Eltern-Klischees.
Im April wird Holofernes auf ausgedehnter Deutschland-Tour die Lieder erstmals live vorstellen. Anders als in den Studioversionen wird es dabei kein Wiedersehen mit ihrem Ehemann Pola Roy am Schlagzeug geben. Es ist wichtig, den Trennungsstrich zwischen der Solokünstlerin Judith Holofernes und dem Bandprojekt zu ziehen. Anders als Gitarrist Mark Tavassol, dessen gemeinsame Band mit Klaas Heufer-Umlaut, Gloria, eher enttäuscht, gelingt der Frontfrau die Emanzipation, indem sie es nicht versucht, ihre Herkunft in irgendeiner Form zu verschleiern. Man darf gespannt sein, wie die Abgrenzung im Konzert gelingen wird und ob diese überhaupt nötig sein wird. Vorfreude auf das Stuttgarter Konzert im schönen Theaterhaus am 14.04. ist zumindest gerechtfertigt. Karten gibt es in der Konzertkasse im Saturn, bei www.musiccircus.de und an allen bekannten Vorverkaufstellen.
Weitere Tourdaten:
02.04.14 Bremen, Schlachthof
03.04.14 Dortmund, FZW
04.04.14 Hannover, Capitol
06.04.14 Dresden, Beatpol
07.04.14 Leipzig, Werk2
09.04.14 A-Wien, Arena
10.04.14 A-Graz, Orpheum
11.04.14 München, Theaterfabrik
12.04.14 Heidelberg, Halle02
14.04.14 Stuttgart, Theaterhaus
15.04.14 Frankfurt, Batschkapp
16.04.14 Bielefeld, Ringlokschuppen
17.04.14 Köln, Gloria
19.04.14 Hamburg, Dock’s
20.04.14 Berlin, Astra
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