Konzert: Foals
Ort: Live Music Hall, Köln
Datum: 20.03.2013
Zuschauer: wohl 1.800 (ausverkauft)
Dauer: Foals 95 min, Jagwar Ma 35 min
2013 ist ein komisches Konzertjahr bisher. Zwar toll - aber komisch. Normalerweise bin ich mit den immer gleichen Leuten in den immer gleichen (Kölner) Clubs, vor allem dem Gebäude 9. Jetzt ist fast Ostern, und ich warte immer noch auf den ersten Abend in meinem Lieblingsladen. Wären nicht zwei (im Nachhinein unnötige) Konzerte im E-Werk gewesen (Bloc Party und Alt-J) und Julie Doiron im King Georg, wäre ich noch gar nicht in Köln gewesen (aber achtmal in Düsseldorf und dreimal in Darmstadt).
Genauso komisch ist mein Verhältnis zu den Foals. Ich liebe die englische Band seit ihrer ersten Platte Antidotes, habe die auch hoch und runter gehört - beste Voraussetzungen, eine solche Gruppe zigmal gesehen zu haben, es war aber erst ein Auftritt bisher, der 2008 in Haldern. Den heutigen hätte ich auch verpasst, hätten wir auf der Rückfahrt von My Bloody Valentine irgendwo im wundervollen Lake District nicht Antidotes gehört und darüber gesprochen, daß die Foals demnächst ja in der Live Music Hall spielen würden. Ach, da könnte ich doch auch hin! Es war aber bereits ausverkauft. Dann eben nicht.
Naja, ich wollte aber schon, erstaunlicherweise wurden bei lastfm auch reichlich Karten angeboten - und so standen wir um kurz vor acht in der sehr leeren Live Music Hall, in der ich nicht mehr war, seit die Zwischendecken weg sind.
Den Abend eröffneten Jagwar Ma, eine dreiköpfige australische Band, die sehr gut zum Klang der Hauptgruppe passte. Jagwar Ma hatte allerdings die todlangweilige Version des Foals-Soundbilds gewählt. Hätte es nicht soviel zu sehen gegeben, wären die 35 Minuten schrecklich lang gewesen, ich fühlte mich wegen des Drumherums aber gut amüsiert. Eigentlich war es etwas, das nicht da war, das mich so faszinierte. Funktionierende Gitarren nämlich. Es gab zwar einen Bassisten und einen Gitarristen (neben dem zentral stehenden MacBook-Bediener), die Instrumente dienten aber offenbar nur als Dekoration, zumindest bei der Gitarre bin ich vollkommen sicher, daß sie nichts zur Musik beisteuerte. Sie schien eher als Alibi dafür zu dienen, daß der "Gitarrist" nicht nur mit dem "Bassisten" tanzte. Das war sehr komisch. Mehr wird aber von dieser Band nicht hängenbleiben.
Bei den Foals stimmte das Verhältnis von Show und Musik, etwas Show und viel gute Musik. Es gab zwar auch schwächere Momente (die lahme erste Zugabe Moon - bestimmt Ergebnis einer Mutprobe. Band: "Wetten, Yannis, daß du dich nicht traust, Moon nur vom Klavier begleitet zu spielen?" - und Late night in der Mitte des Sets, der Großteil des Konzerts war aber packend, und knackig!
Dabei hätte es (wie in den langweiligen Phasen) viel Gelegenheit gegeben, das hippe Publikum zu betrachten. Ich war heute beispielsweise zum ersten Mal bei einem Konzert, bei dem ich die Sätze "isch schwör!" und "hey Digga, das is so assi!" gehört habe! Es hätte also vieles zu beobachten gegeben. Aber dafür war die Musik zu gut.
Etwas mehr morgen. Das hier stand auf dem Programm:
Setlist Foals, Live Music Hall, Köln:
01: Intro
02: Total life forever
03: Olympic airways
04: Balloons
05: My number
06: Bad habit
07: Milk & black spiders
08: Blue blood
09: Late night
10: Providence
11: Spanish Sahara
12: Red sox pugie
13: Electric bloom
14: Moon (Z)
15: Inhaler (Z)
16: Two steps, twice (Z)
4 Kommentare :
Inwiefern war die Musik gut?
Moon als Zugabe war langweilig? :D oh bitte...
Das steht denen einfach nicht, das ist zu ruhig, zu normal.
Christoph?
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