Konzert: SuperBravo (Sängerin Holden) & Unbunny
Ort: Ein Wohnzimmer irgendwo in Paris
Datum: 20.11.2010
Zuschauer: um die 40 oder so
Konzertdauer: pro Künstler je 45 Minuten
In einem Buch über Etikette und Benimm habe ich mal gelesen, das man es nicht machen soll, aber ich tue es trotzdem: Ich lobe diesmal an erster Stelle meine Frau. Sie war (genau wie ich im Übrigen) sehr müde und abgekämpft von der Arbeitswoche und nervlich extrem dünnhäutig. Lust, Baguettes für 40 Leuten vorzubereiten, hatte sie deshalb nur sehr bedingt. Dennoch hat sie ingesamt 15 Stangenbrote auf kreative Weise mit schmackhaften Zutaten belegt, eine hausgemachte Mayonnaise hergestellt und die Leute bestens verköstigt. Aber nicht, daß ihr denkt, ich würde mich wie ein Pascha zurücklehnen und diesen Teil der Sessions komplett der Frau im Hause überlassen. Die Einkäufe erledige ich alleine und die Damen in der Boulangerie (Bäckerei) schauten mich schon etwas seltsam an, als ich mit einem riesigen Sack mit 15 Baguettes unter dem Arm den Laden verließ. In der anderen Hand hatte ich zwei Blumensträuße, weil ich immer frische Blumen für die Musiker und die gesamte Atmosphäre haben möchte. Dann fiel mir ein, daß ich auch noch Pfeffer und Salz besorgen musste, was zur Folge hatte, daß ich in einem knackvollen Supermarkt hinter Leuten anstehen musste, die ihre gesamten Wocheneinkäufe an diesem Samstag erledigten. Zu Hause angekommen, stellten wir zehn Minuten später fest, daß uns die Butter ausgegangen war. Die Atmosphäre war angespannt (um es einmal vorsichtig auszudrücken), zumal ich die Künstler für 17 Uhr geladen hatte und es inzwischen bereits 16 Uhr 45 war. In diesem Moment hätten wir wirklich am liebsten alles hingeworfen und uns im Bett die Decke über den Kopf gezogen. Dann funktionierte Céciles iphone nicht mehr, ein Drama für sie, sie ist süchtig nach diesem Ding! Außerdem wollten uns ja auch Gäste anrufen. Zu allem Überfluss fand ich meine Haustürschlüssel nicht mehr, obwohl ich eine viertel Stunde nach ihnen suchte. Mit dem Schlüsseln meiner Frau rannte ich in den kleinen Supermarkt um die Ecke, der gerade dabei war zu schließen. Glücklicherweise konnte ich die zwei Päckchen Butter noch erstehen. Kurz nach 5 stand dann Armelle alias SuperBravo vor unserer Haustür. Die Baguettes waren noch nicht fertig. Nett wie sie ist, packte sie sofort mit an und half bei den Vorbereitungen mit. Als wir aber einen kurzen Soundcheck durchführen wollten, bemerkte sie, daß sie ihr Mikro vergessen hatte und das brauchte sie für ihre gesampelten Passagen unbedingt. Also fuhr sie kurzerhand in ihre Wohnung zurück. Hilfe, es war alles so chaotisch! Die Gäste tröpfelten ein, aber die Künstler waren nicht da! Mist! Normalerweise zitiere ich sie immer extra eine Stunde früher zu uns, um alles in Ruhe vorzubereiten. Superbravo war also wieder weg und Unbunny noch nicht da. Ein kleines Drama, aber vor meinen Gästen tat ich so, als sei ich bestens drauf, obwohl ich innerlich bebte. Achso: hatte ich erwähnt, daß die Glühbirne im Bad kaputtging? Da wo sich die Gäste nach dem Toilettengang die Hände waschen, you know? Und die Konstruktion so scheiße ist, daß man erst eine Vorkehrung abmontieren muss (wozu man eine Leiter braucht), bevor man die neue Birne anbringen kann?! Zeit dafür hatten wir keine. Wie auch? Also stellte ich behelfsweise ein kleines Teelicht ins Bad. Ach irgendwie lief alles schief!
Aber es wurde alles gut...
Wie gut, erzähle ich, wenn ich ausgeschlafen bin. Achso: ich habe meine Haustürschlüssel wiedergefunden. Sie waren in die Sofaritze gerutscht.
3 Kommentare :
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Heute Abend auch im BR2 Zündfunk...
MONTAG, 22. NOVEMBER 2010
23.05 - 24.00 Nachtmix mit Karl Bruckmaier: Lounge-Konzert "Unbunny" - Live aus dem Studio 12
Oh, armer Kerl :-)
Das kommt davon wenn man sich auf so'n Kram einlässt ;-)
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