Freitag, 8. August 2014

Käptn Peng, Karlsruhe, 07.08.14


Konzert: Käptn Peng und die Tentakel von Delphi
Ort: Zeltival im Tollhaus in Karlsruhe
Datum: 07. August 2014
Dauer: 115 min
Zuschauer: etwa 700



Käptn Peng war in seiner Inkarnation als Dichter im April schon im Tollhaus. Damals musste ich es verpassen, aber ich fand es nicht so arg, weil wir uns ja beim Maifeld noch sehen würden. Daraus wurde dann leider nichts, weil Käptn Peng krankheitsbedingt seinen Auftritt in Mannheim absagen musste. Seit gestern weiß ich erst, wie bedauerlich das wirklich war. 



Meiner ersten Begegnung mit Käptn Peng bin ich mit freundlichen Erwartungen und neugierig entgegengegangen. Außerdem war es eine der seltenen Gelegenheiten, wo ich Familie und Freunde mit ins Tollhaus locken konnte und wir waren schließlich eine Siebenerbande gemischten Alters (von 14 bis 50 Jahren) direkt am Bühnenrand.



Was dann passierte, darauf war ich nicht vorbereitet, denn diese verrückten Jungs auf der Bühne mit ihren außergewöhnlich absurden Schlagwerken und dem Flummy-Mann am Mikro wickelten mich in den folgenden knapp zwei Stunden um den kleinen Finger. Ebenso die Szenen der zwei ungleichen Brüder, die doch so miteinander verwachsen können für das, was sie auf der Bühne erschaffen. Mit manchem, was mit norwegischem Text auch Kaizer's Orchestra hätte sein können, mit für mich uneinordenbaren Klängen, mit viel Hip Hop, Jux und Dollerei. Ich hatte eigentlich gerade gedacht, mit allen Hiphop-artigen Sachen bin ich wohl endgültig durch, nachdem ich mir kürzlich Max Herre MTV unplugged näher angesehen hatte. Das war mal was, ist aber irgendwie fett geworden.


Weit gefehlt. Hier im Tollhaus war sie wieder da, die Freude am Flow, am überraschenden Reim, am gegen den Strich bürsten der Sprache und ihrer Bilder. Und es war klar: die Tentakel hatten alle zusammen ordentlich Spaß und freuten sich auch sehr über das euphorische Willkommen in Karlsruhe. Der Saal tat nämlich ordentlich mit. Beim Singen, beim feiern, beim Alphabeete ernten, beim tanzen, beim toben, beim lauschen. Sehr viele glückliche Gesichter um mich herum.


Ich finde es im nachhinein schwer zu beschreiben, wieso mich das alles so sehr euphorisiert hat (zum Glück habe ich ja wissende Zeugen diesmal) aber vielleicht gibt das ein gutes Indiz: Ich hätte mir ein Dutzend mal dringlich eine Pausetaste gewünscht. Wenn da wieder so ein überirdisch poetischer Reim in mein Ohr rollte, dem ich gern noch hinterhergedacht hätte, aber es schon weiter ging und immer weiter und schon im nächsten Moment wieder so eine Perle glitzerte. Das muss ich dann wohl noch anders nachholen.



Und das nächste mal bringe ich eine Socke mit, versprochen.

Aus der Setlist: 
01: Absolem
02: Champagner & Schnittchen
03: Der Anfang Ist Nah
04: Parantatatam
05: Backpfeifenernte auf dem Alphabeet 
06: Jam
07: Omega Peng
08: Es ist /Oha
09: Ballade
10: U-boot
11: Sockosophie
12: Sie mögen sich
13: Monster
14: Die Tentakel von Delphi

15: Unten
16: Kündigung 2.0
17: Sein Name sei Peng
18: werbistich

19: Platz da (Z)





Tollhaus Konzertankündigung 
ZDF Aspekte: Beitrag über Roman

Konzertdaten

08.08. Weinturm Open Air — Bad Windsheim
09.08. Rubys Festival — Potsdam
14.08. Musikfestwochen — Winterthur
15.08. Sudhaus OpenAir — Tübingen


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1 Kommentare :

Daniel hat gesagt…

Das Konzert hat mir ebenfalls sehr gut gefallen.

 

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