Konzert mit Charlie Rayne & Robert Leslie
Datum: 14. November 2014
Dauer: 50 min + 40 min
Zuschauer: 15
Foto (c) Hedi Haase |
So standen die beiden jungen Männer schließlich breit grinsend vor unserer Tür. Mit zwei Gitarrenkoffern und ihrem Gepäck waren sie von der nächstgelegenen Bahnstation gelaufen. Das war schon ein Hinweis darauf, dass Planung und Optimierung nicht wichtig genommen werden. Roberts Tagebuch vermittelt einen ganz guten Eindruck davon, was sie gemeinsam auf den Straßen Europas suchen: Begegnungen, Erfahrungen, Herausforderungen und Abenteuer. Das hier und jetzt genießen und das Leben kommen lassen.
Für die zwei hatte sich das Wohnzimmer solide gefüllt. Als Charlie mit seiner Mundharmonika und a capella Gesang den Anfang machte, waren alle gespannt und still. Applaus gab es erst nach dem zweiten Lied, weil Charlie den Übergang ohne Pause gespielt hatte.
Die Songs waren geprägt von seiner sehr eigenen und kunstfertigen Art, die Gitarre zu spielen. Die Attitüde war überwiegend flott und upbeat, überraschend tänzerisch - selbst wenn die Texte eher nachdenklich sind. Es gab nicht so viele Erläuterungen zu den Songs, wenngleich er zwischen den Songs oft extensiv die Gitarre stimmen musste. Er bat das Publikum, sich doch gegenseitig Witze zu erzählen, um diese Pausen zu überbrücken. So haben wir nicht so viel über den jungen Libanesen erfahren, der seine Heimat auf Zeit gerade in Berlin hat. Außer dass er tolle Lieder im Gepäck hat und sein Publikum leicht zum lachen bringt mit seinem jungenhaften Charme.
Setlist Charlie Rayne:
01: Across the Sea
02: Dry your Eyes
03: Song to a friend
04: Holes
05: Goodbye for now
06: King of Silence
07: The Sun rose
08: Cascades
09: Corrida
10: Subterranean Love (Z)
Nach etwa 20 min Pause nahm Robert die Bühne ein und begann mit einem Lied, das durch Turbulenzen um Justin Bieber angeregt wurde. Er nutzte seine Zeit mit uns, ausführlich auf die Entstehungsgeschichten seiner Lieder einzugehen oder Erfahrungen des Tourlebens zu teilen. Wie komfortabel ihnen die deutschen ICE-Züge vorkamen, nachdem sie eine wahre Odyssee zwischen Paris und London hatten, weil der Eurostar nicht fuhr.
Robert ist ein bunter Hund. Er spricht ziemlich gut Deutsch, wuchs in den Niederlanden und Großbritannien auf und lebt nun seit etwas mehr als einem Jahr in New York. Nach seiner Erfahrung, ist das mitunter ein bisschen einschüchternd und ein langer erbarmungsloser Winter hat das auch nicht gerade leichter gemacht. Trotzdem kommen auch seine Lieder eher tänzelnd daher und kommentieren die Umstände seines Lebens aus der Hand in den Mund eher philosophisch. Ein bisschen lausbübisch wurde es in dem Moment, als Charlie "monotone" hineinrief, um Robert damit dazu aufzufordern, in monotoner Sprache seine Ansagen zu beenden. Was natürlich ein Lacher wurde. Die Zugabe absolvierte Robert schließlich im Schneidersitz.
Setlist Robert Leslie:
01: Is this what you dreamed, then?
02: A Shard of the Mosaic
03: Hello again, White paper
04: You wake slowly
05: Another day to turn it all around
06: October Song
07: I could take you for a fool
08: By reading between the lines
09: Morning come (Z)
Foto (c) Hedi Haase |
Interview mit Robert Leslie
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