Konzert: Ela Orleans & Terror Bird (Holy Strays)
Ort: L'International, Paris
Datum: 07.03.2011
Zuschauer: 150 oder so
Konzertdauer: Ela Orleans 45 Minuten
Nach Julianna Barwick in der Kirche noch eine hochinteressante Künstlerin, dieses mal im nicht weit entfernten International. Erneut gratis, erneut Brooklyn. Ela Orleans stammt aus Polen und bot ein experimentelles Set voller Ideen und Innovationen. Eine moderne, avantgardistische Nico? Ian Curtis als Frau wiedergeboren und nun mit Loops arbeitend? Ich sag nur: wow!
Zu verdanken hatten wir die Präsenz von Ela dem jungen französischen Label La Station Radar, das diese ungewöhnliche Musikerin beherbergt und behutsam aufgebaut hat und den Onlinemagazinen Hartzine und Backyardvacation, die Veranstalter waren.
Unfassbar wie weltentrückt und traumversunken diese kreative Polin auf der Bühne agierte, sie schien ganz in ihrem Element und völlig von allem anderen abgeschottet. Ihren Mixtabel hatte sie am hinteren Ende der Bühne aufgebaut und war somit so weit wie möglich von den Zuschauern entfernt. Sie spielte immer mal wieder Gitarre, verzerrte diese mit einem Kunststoffring, sampelte und loopte einzelne Sequenzen und bot Lieder voller Mystik und Bizarrheit, die aber trotz des experimentellen Charakters vor allem eins waren: schön und bewegend. "Filme für die Ohren" wolle sie machen, hatte sie den Journalisten des französischen Musikmagazins Magic in die Blöcke notiert und abwegig ist diese Beschreibung ihrer düster-geheimnsivollen Kunst nicht. Ich fühlte mich stark angezogen vom Geiste Velvet Undergrounds, der durch die eigenwilligen Keyboard- Kompositionen wehte, dachte aber wegen des reglosen Gesichstausdrucks von Orleans und ihrer tiefen Stimme aber auch immer wieder an Nico, witzigerweise zudem an Katie Sketch von The Organ. Und Orgelsound gab es auch im Set der Wahl- New Yorkerin reichlich zu hören, was wirklich das schlechteste nicht war. Ob man dazu dann auch so tanzen konnte (musste?) wie die beiden jungen Leute, die völlig ungestört auf die Bühne sprangen und dort minutenlang abhotteten? Security-Menschen kamen jedenfalls keine angelaufen, wahrscheinlich hat das International keine. Auch als gegen Ende ein junger Typ mit Suicidal Tendencies- Kappe (eine scheußliche Band!) über die Stage rollte, hinderte ihn niemand an seine Albernheiten.
Ela Orleans trug die Vorfälle mit Fassung, lächelte ein wenig irritiert und beendete nach etwa 45 Minuten ein Set, das vor überraschenden Gimmicks und guten Einfällen nur so strotzte. Schade, daß es ihr Album Lost nur auf Vinyl gab. Denn: Isch abe doch ga kein Plattenspieler! Demnächst soll jedoch das neue Werk Mars Is Heaven erscheinen, hoffentlich dann auch auf Vinyl.
Wer sich für das 1980 er Jahre New Wave Revival interessiert, dem seien auch Terror Bird aus Los Angeles ans Herz gelegt. Eine grell geschminkte Sängerin mit Keyboard und Siouxsie Sioux Stimme und ein paar männliche Mistreiter, zelebrierten dort einen Sound, den man so ähnlich 1983 überall hören konnte.
Insgesamt eine gelungene Veranstaltung im International!
Unfassbar wie weltentrückt und traumversunken diese kreative Polin auf der Bühne agierte, sie schien ganz in ihrem Element und völlig von allem anderen abgeschottet. Ihren Mixtabel hatte sie am hinteren Ende der Bühne aufgebaut und war somit so weit wie möglich von den Zuschauern entfernt. Sie spielte immer mal wieder Gitarre, verzerrte diese mit einem Kunststoffring, sampelte und loopte einzelne Sequenzen und bot Lieder voller Mystik und Bizarrheit, die aber trotz des experimentellen Charakters vor allem eins waren: schön und bewegend. "Filme für die Ohren" wolle sie machen, hatte sie den Journalisten des französischen Musikmagazins Magic in die Blöcke notiert und abwegig ist diese Beschreibung ihrer düster-geheimnsivollen Kunst nicht. Ich fühlte mich stark angezogen vom Geiste Velvet Undergrounds, der durch die eigenwilligen Keyboard- Kompositionen wehte, dachte aber wegen des reglosen Gesichstausdrucks von Orleans und ihrer tiefen Stimme aber auch immer wieder an Nico, witzigerweise zudem an Katie Sketch von The Organ. Und Orgelsound gab es auch im Set der Wahl- New Yorkerin reichlich zu hören, was wirklich das schlechteste nicht war. Ob man dazu dann auch so tanzen konnte (musste?) wie die beiden jungen Leute, die völlig ungestört auf die Bühne sprangen und dort minutenlang abhotteten? Security-Menschen kamen jedenfalls keine angelaufen, wahrscheinlich hat das International keine. Auch als gegen Ende ein junger Typ mit Suicidal Tendencies- Kappe (eine scheußliche Band!) über die Stage rollte, hinderte ihn niemand an seine Albernheiten.
Ela Orleans trug die Vorfälle mit Fassung, lächelte ein wenig irritiert und beendete nach etwa 45 Minuten ein Set, das vor überraschenden Gimmicks und guten Einfällen nur so strotzte. Schade, daß es ihr Album Lost nur auf Vinyl gab. Denn: Isch abe doch ga kein Plattenspieler! Demnächst soll jedoch das neue Werk Mars Is Heaven erscheinen, hoffentlich dann auch auf Vinyl.
Wer sich für das 1980 er Jahre New Wave Revival interessiert, dem seien auch Terror Bird aus Los Angeles ans Herz gelegt. Eine grell geschminkte Sängerin mit Keyboard und Siouxsie Sioux Stimme und ein paar männliche Mistreiter, zelebrierten dort einen Sound, den man so ähnlich 1983 überall hören konnte.
Insgesamt eine gelungene Veranstaltung im International!
Vor Terror Bird traten in meiner Abwesenheit zudem Holy Strays auf.
Hier gibt es auf französisch alle Infos zu dem Abend, der vom Onlinemusikmagazin Hartzine und von Backyard Vacation organisiert wurde.
Ela Orleans bei MySpace, klick!
Deutsche Konzerttermine Terror Bird:
17.03.2011: Rote Flora, Hamburg
18.03.2011: AJZ, Bielefeld
19.03.2011: TBA, Mülheim
25.03.2011: Madame Claude, Berlin
26.03.2011: King Georg, Köln
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