Konzert: The Shins
Ort: La Cigale, Paris
Datum: 05.11.2007
Zuschauer: ausverkauft
"You're so sexy!" - Nanu, war ich bei den Kings Of Leon gelandet? Oder bei Mando Diao? - nein, nein, ich irrte nicht, der Aufschrei eines angeheizten jungen Mädchens ereignete sich wirklich bei einem Konzert...der Shins! Nett, sympathisch, natürlich, mit all diesen Attributen wird üblicherweise die Band um Sänger James Mercer versehen, aber sexy? Das war mir vorher entgangen...
Vielleicht war das Mädchen vorher im Sexodrom im benachbarten Pigalle-Viertel und hatte sich so auf das Konzert eingestimmt? Obwohl mir das abwegig erscheint, in diese billigen Läden verirren sich wirklich nur notgeile Touristen, das Publikum in der Cigale war hingegen eher wie die Band selbst: brav, anständig, nett und...zum Großteil weiblich! "Actually we just came to Paris for the good food and the beautiful girls", meinte dann auch der huttragende Mercer gegen Ende des Konzerts. Die eher biederen Shins also doch absolute Womanizer? - Stille Wasser sind tief!
Vorher durften aber zunächst einmal andere brav wirkende Jüngelchen das Publikum warmspielen. Vampire Weekend hießen sie und werden bei meinzuhause.meinblog von einem gewissen Christoph bereits gehypt. Und dies, obwohl jener Christoph nichts von ihren Paul Simon-Einflüssen, die klar auf der Hand liegen, heraushört :-)
Schade, daß ich nur noch drei Lieder von den vielversprechenden Jungspunden mitbekam, entgegen sonstiger Gewohnheiten wurde hier kein akademisches Viertel eingehalten, sondern extrem pünktlich losgelegt. Trantüten wie ich verpassen dann mal gerne den Anfang...
Setlist Vampire Weekend, La Cigale, Paris:
01: Mansard Roof
02: Cape Cod Kwassa Kwassa
03: M79
04: Bryn
05: I Stand Corrected
06: A-Punk
07: One (Blake's Got A New Face)
08: The Kids Don't Stand A Chance
09: Oxford Comma
Danach warteten dann die Mädels, darunter sehr viele Amerikanerinnen auf die Testosteronbomben The Shins. Würden sie ihr Hemd ausziehen? Laszive Gesten machen? Nein, natürlich nicht, so etwas überlassen sie Johnny Borrell und Iggy Pop...
Aber Sänger und Gitarrist James Mercer hatte immerhin ein trendiges (und kein albernes wie Christoph vielleicht schreiben würde) Hütchen auf, mit dem er seine Paterglatze verdeckte. "Blubb, blubb, blubb", leider kann ich dieses Geräusch was bei "Sleeping Lessons" am Anfang steht, nicht so gut nachmachen, aber für mich hört sich dies immer so ähnlich an. Es eröffnete bisher noch jedes Konzert, das ich von den Amerikanern gesehen habe und dieses Jahr steht mein Shins - Konzertzähler immerhin schon bei vier. Nach wie vor begeistert mich aber, wenn plötzlich die Gitarren in dem Stück losdonnern und mit dem Klischee aufgeräumt wird, die Band könnte nicht rocken. Von wegen, die Typen können einem die Ohren wegblasen, gerade wenn man, wie ich, gleich vor den Boxen steht! Und nach wie vor ist man nicht vor Überraschnungen sicher, denn ziemlich früh schon wurde die Setlist abgewandelt und mit "Girl On The Wing" und vor allem "When I Goosestep" Lieder gespielt, die man ansonsten eher selten (im Falle des letztgenannten Songs handelte es sich gar um eine Premiere für mich) geboten bekommt. Auch das an achter Stelle gebrachte "Sea Legs" gehört nicht immer zum Standard-Repertoire, schön, daß hier mal gewechselt wird. Unabhängig davon wurde es aber ab dem herrlichen "Girl Inform Me" am stärksten, denn in der Folge gaben sich Hit auf Hit die Klinke in die Hand. Schwer zu sagen, welches Lied am schönsten war. Etwa das countryeske "New Slang" mit der famosen Uhuhuhu-Phase zu Anfang, oder doch die Hymne "Saint Simon? Oder vielleicht Australia, welches sich problemlos für das Stück des Jahres 2007 qualifizieren könnte? Die Amerikaner schienen ein Best-Of Album zu spielen, obwohl sie lediglich die Rosinen ihrer ersten drei Alben herausgepickt hatten. Hach, es war wundervoll! Diese ganzen niedlichen Mädchen, die die Strophen inbrünstig mitsangen und eine High School Fete veranstalteten und dies mitten in Paris. Würde ich nochmal 18 sein und in Yale studieren, ich würde The Shins in meiner Studentenbude auflegen, um die höheren Töchter rumzukriegen...
Auch der Schluß des ersten Teil war noch einmal hochkarätig, mit "Turn On Me", "Know Your Onion!" und "Phantom Limb" wurde das hohe Niveau gehalten und ein Dauergrinsen auf die Gesichter der Besucher gezaubert.
Die Zugaben schließlich ebenfalls nicht ohne Überraschungen. Die erste erinnerte mich prompt an Pink Floyd, was kein Wunder war, "Breathe" stammte nämlich von den Kultmusikern und klang auch in der Version der Amerikaner ganz ausgezeichnet. Die dritte ebenfalls nicht immer dabei: "The Past And Pending", eine schöne Folk-Ballade, die man auf dem ersten Album "Oh, Inverted World" finden kann. Lediglich der Abschluß war wie immer. "So Says I " hatte bisher noch jedes von mir erlebte Konzert abgeschloßen und sorgte wieder einmal für Schwung in der Bude. Und die Bude, sie bebte in der Cigale an jenem Tage! Kein Wunder, die Shins sind halt eben so sexy, da können die Girlies nicht an sich halten...
Setlist The Shins, Paris, Cigale:
01: Sleeping Lessons
02: Kissing The Lipless
03: Girl On The Wing
04: When I Goosestep (von dem Film Wicker Park)
05: Turn A Square
06: Girl Sailor
07: A Comet Appears
08: Sea Legs
09: Girl Inform Me
10: Saint Simon
11: Gone For Good
12: New Slang
13: Australia
14: Turn On Me
15: Know Your Onion!
16: Pam Berry, übergehend in
17: Phantom Limb
18: Breathe (Pink Floyd Cover) (Z)
19: Caring Is Creepy (Z)
20: The Past And Pending (Z)
21: So Says I (Z)
Ort: La Cigale, Paris
Datum: 05.11.2007
Zuschauer: ausverkauft
"You're so sexy!" - Nanu, war ich bei den Kings Of Leon gelandet? Oder bei Mando Diao? - nein, nein, ich irrte nicht, der Aufschrei eines angeheizten jungen Mädchens ereignete sich wirklich bei einem Konzert...der Shins! Nett, sympathisch, natürlich, mit all diesen Attributen wird üblicherweise die Band um Sänger James Mercer versehen, aber sexy? Das war mir vorher entgangen...
Vielleicht war das Mädchen vorher im Sexodrom im benachbarten Pigalle-Viertel und hatte sich so auf das Konzert eingestimmt? Obwohl mir das abwegig erscheint, in diese billigen Läden verirren sich wirklich nur notgeile Touristen, das Publikum in der Cigale war hingegen eher wie die Band selbst: brav, anständig, nett und...zum Großteil weiblich! "Actually we just came to Paris for the good food and the beautiful girls", meinte dann auch der huttragende Mercer gegen Ende des Konzerts. Die eher biederen Shins also doch absolute Womanizer? - Stille Wasser sind tief!
Vorher durften aber zunächst einmal andere brav wirkende Jüngelchen das Publikum warmspielen. Vampire Weekend hießen sie und werden bei meinzuhause.meinblog von einem gewissen Christoph bereits gehypt. Und dies, obwohl jener Christoph nichts von ihren Paul Simon-Einflüssen, die klar auf der Hand liegen, heraushört :-)
Schade, daß ich nur noch drei Lieder von den vielversprechenden Jungspunden mitbekam, entgegen sonstiger Gewohnheiten wurde hier kein akademisches Viertel eingehalten, sondern extrem pünktlich losgelegt. Trantüten wie ich verpassen dann mal gerne den Anfang...
Setlist Vampire Weekend, La Cigale, Paris:
01: Mansard Roof
02: Cape Cod Kwassa Kwassa
03: M79
04: Bryn
05: I Stand Corrected
06: A-Punk
07: One (Blake's Got A New Face)
08: The Kids Don't Stand A Chance
09: Oxford Comma
Danach warteten dann die Mädels, darunter sehr viele Amerikanerinnen auf die Testosteronbomben The Shins. Würden sie ihr Hemd ausziehen? Laszive Gesten machen? Nein, natürlich nicht, so etwas überlassen sie Johnny Borrell und Iggy Pop...
Aber Sänger und Gitarrist James Mercer hatte immerhin ein trendiges (und kein albernes wie Christoph vielleicht schreiben würde) Hütchen auf, mit dem er seine Paterglatze verdeckte. "Blubb, blubb, blubb", leider kann ich dieses Geräusch was bei "Sleeping Lessons" am Anfang steht, nicht so gut nachmachen, aber für mich hört sich dies immer so ähnlich an. Es eröffnete bisher noch jedes Konzert, das ich von den Amerikanern gesehen habe und dieses Jahr steht mein Shins - Konzertzähler immerhin schon bei vier. Nach wie vor begeistert mich aber, wenn plötzlich die Gitarren in dem Stück losdonnern und mit dem Klischee aufgeräumt wird, die Band könnte nicht rocken. Von wegen, die Typen können einem die Ohren wegblasen, gerade wenn man, wie ich, gleich vor den Boxen steht! Und nach wie vor ist man nicht vor Überraschnungen sicher, denn ziemlich früh schon wurde die Setlist abgewandelt und mit "Girl On The Wing" und vor allem "When I Goosestep" Lieder gespielt, die man ansonsten eher selten (im Falle des letztgenannten Songs handelte es sich gar um eine Premiere für mich) geboten bekommt. Auch das an achter Stelle gebrachte "Sea Legs" gehört nicht immer zum Standard-Repertoire, schön, daß hier mal gewechselt wird. Unabhängig davon wurde es aber ab dem herrlichen "Girl Inform Me" am stärksten, denn in der Folge gaben sich Hit auf Hit die Klinke in die Hand. Schwer zu sagen, welches Lied am schönsten war. Etwa das countryeske "New Slang" mit der famosen Uhuhuhu-Phase zu Anfang, oder doch die Hymne "Saint Simon? Oder vielleicht Australia, welches sich problemlos für das Stück des Jahres 2007 qualifizieren könnte? Die Amerikaner schienen ein Best-Of Album zu spielen, obwohl sie lediglich die Rosinen ihrer ersten drei Alben herausgepickt hatten. Hach, es war wundervoll! Diese ganzen niedlichen Mädchen, die die Strophen inbrünstig mitsangen und eine High School Fete veranstalteten und dies mitten in Paris. Würde ich nochmal 18 sein und in Yale studieren, ich würde The Shins in meiner Studentenbude auflegen, um die höheren Töchter rumzukriegen...
Auch der Schluß des ersten Teil war noch einmal hochkarätig, mit "Turn On Me", "Know Your Onion!" und "Phantom Limb" wurde das hohe Niveau gehalten und ein Dauergrinsen auf die Gesichter der Besucher gezaubert.
Die Zugaben schließlich ebenfalls nicht ohne Überraschungen. Die erste erinnerte mich prompt an Pink Floyd, was kein Wunder war, "Breathe" stammte nämlich von den Kultmusikern und klang auch in der Version der Amerikaner ganz ausgezeichnet. Die dritte ebenfalls nicht immer dabei: "The Past And Pending", eine schöne Folk-Ballade, die man auf dem ersten Album "Oh, Inverted World" finden kann. Lediglich der Abschluß war wie immer. "So Says I " hatte bisher noch jedes von mir erlebte Konzert abgeschloßen und sorgte wieder einmal für Schwung in der Bude. Und die Bude, sie bebte in der Cigale an jenem Tage! Kein Wunder, die Shins sind halt eben so sexy, da können die Girlies nicht an sich halten...
Setlist The Shins, Paris, Cigale:
01: Sleeping Lessons
02: Kissing The Lipless
03: Girl On The Wing
04: When I Goosestep (von dem Film Wicker Park)
05: Turn A Square
06: Girl Sailor
07: A Comet Appears
08: Sea Legs
09: Girl Inform Me
10: Saint Simon
11: Gone For Good
12: New Slang
13: Australia
14: Turn On Me
15: Know Your Onion!
16: Pam Berry, übergehend in
17: Phantom Limb
18: Breathe (Pink Floyd Cover) (Z)
19: Caring Is Creepy (Z)
20: The Past And Pending (Z)
21: So Says I (Z)
11 Kommentare :
Kein Vampire Weekend? Oder waren die nicht erwähnenswert?
Doch, doch, aber ich gehe wegen der Hauptgruppe zu Konzerten ;-)
Das ist doch geflunkert! Du warst neugierig auf Vampire Weekend... :-)
Stimmt, ich wollte ja herausfinden, ob sich sich leicht afrikanisch, bzw. nach Paul Simon anhören und das tun sie auf alle Fälle!
Ja, ich war auch sicher, Youssou N'Dour und Paul Simon vor mir zu haben.
Du ziehst das jetzt ins Lächerliche, aber die Paul Simon-Referenz hat Fabien, der neben mir stand auch sofort rausgehört!
Vampire Weekend bringen das aber natürlich in sehr moderner Form.
So, eigentlich wollte ich aber die Shins reden, von Vampire Weekend habe ich nämlich nur die letzten drei Lieder mitbekommen...
Dann mach, ich bin gespannt!
Ich habe da wirklich keinen Paul Simon rausgehört, das kann aber daran liegen, daß ich mich mit dem nie richtig auseinandergesetzt habe und nur den Radiokram kenne.
Ich denke es geht hauptsächlich um das Album "Graceland" von Paul Simon aus dem Jahre 1986. Ich besitze es allerdings selbst nicht. Gilt als Meisterwerk.
Ich lad's mir mal bei i-tunes.
Aber Vampire Weekend sind 20 Jahre später aktiv, da klingt das logischerweise (und zum Glück) nicht identisch, sondern bezieht nur eine gewisse Inspiration.
Mmmh, ich hab bis jetzt immer nur gelesen, dass Vampire Weekend Reggae-Einflüsse hätten, die mir aber auch entgangen sind. Wahrscheinlich behaupten die Leute das auch nur, weil der Keyboarder sein Instrument im Karibik-Modus spielt...oder so.
Dass die Shins sexy seien, behauptet auch eine Freundin von mir. Kann ich nicht wirklich verstehen, aber egal. Seit den "You're so sexy"-Rufen bei Jack Penate wundert mich gar nichts mehr.
"graceland" ist ein meisterwerk. demnächst in diesem kino.
Simon & Garfunkel gehören in jeden Belle & Sebastian Haushalt, ist halt nicht so suizidal wie Nick Drake, aber mit die schönsten Noten Musik of all time.
Vampire Weekend klingt sehr spannend auf myspace, kommt mir vom Sound her auch Herman Düne in den Sinn.
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