Freitag, 23. Juli 2010

Vivian Girls & El Boy Die, Paris, 22.07.10


Konzert: Vivian Girls & El Boy Die

Ort: Le Nouveau Casino, Paris
Datum: 22.07.10
Zuschauer: nicht ausverkauft
Konzertdauer: Vivian Girls 45 Minuten, El Boy Die etwas kürzer



Junge, hübsche, stark tätowierte Frauen, was gibt es eigentlich Schöneres auf der Welt? Ich meine mal abgesehen von meiner Katze und meiner untätowierten Gattin (in dieser Reihenfolge, ha!)? Muss man nicht lange überlegen, gell?, natürlich sind diese Integraltattoo-Miezen scharf wie Rettich und an Schönheit kaum zu überbieten, zumal wenn sie wie die Vivian Girls noch dazu ungemein flotte und berauschende Musik machen. Donnerwetter, war das ein duftes Konzert! 45 Minuten Vollgas, catchy Melodien und packende, ungemein euphorisierende Gitarrenriffs im Überfluß plus ein vom 60 ies Pop infizierter Gesang, dieser Gig hatte wirklich alle Zutaten eines fantastischen Konzertabends! Die Vivian Girls waren toll, toll, toll!!!

Morgen noch etwas mehr spätpubertierende, testosterongeschwängerte Lobhudelei und auch ein paar Sätze zur guten Vorgruppe El Boy Die, die durch eine CD-Besprechung der Bloggergötter vom Klienicum (Gründer Eike scheint dort nicht mehr die einzige Granate zu sein, die Rede ist immer von "wir") kürzlich den Ritterschlag erhielten. (klick!)

So mal eine Nacht drüber geschlafen und inzwischen nüchtern. Der Rausch, den mir die Vivian Girls mit ihrem packenden Konzert bereitet haben, war allerdings von der ganz feinen Art. Diese Ungestümheit, diese jugendliche Frische, dieses girliehafte Selbstbewußtsein, hach, das war schon höchstgradig charmant! Ich muss noch die ganze Zeit daran denken, wie die niedliche BassistinKickball Katy ihre tollen roten Haare geschüttelt hat und Lebensfreude pur versprühte. Ich konnte mich kaum an ihr sattsehen, oder wie der Engländer/Amerikaner es ausdrückt: "I had a crush on her! "Aber auch die gleich vor mir spielende Sängerin Cassie Ramone hatte was. Deutlich magerer und androgyner als ihre Bassistenkollegin, aber ähnlich stark tätowiert (dieses Tattoo mit der Katze: süß!) sang sie die kaum verständlichen Tetxe auf das Wundervollste. Traumhaft unschuldig und zartschmelzend ihre Stimme, perfekt abgerundet durch den Backgroundgesang von Katy. Sie wirkte recht schüchtern und in sich gekehrt udn so war es die aufgeweckte Katy Goodman, die für die wenigen Ansagen zuständig war. "How do you guys doing?, oder thanks for coming out tonight", die üblichen artigen Allgemeinplätze, allerdings mit einem aufrichtigen Lächeln aufgesagt. Die Franzosen im Publikum verstanden sowieso schon wieder nix und so kam es zu dem lustigen Ergebnis, daß auf die Frage: "Who is in love her in the audiece?" keine Antwort kam und die Katy folgerte: "Oh nobody is in love with anybody here, that's quite sad." Aber diese kurzen Kontaktaufnahmen waren eh nur Verschnaufpausen in einem flüssig und mit viel Pep vorgetragenen Set, das auch mit zwei neuen Titel aufwarten konnte. Wobei für mich persönlich sowieso jedes Lied Neuland war, denn ich hatte mich bisher überhaupt nicht in das Repertoire der Mädels aus Brooklyn eingearbeitet. Zwei Alben stehen zu Buche, Vivian Girls (2008) und Everything Goes Wrong (2009).

Ich glaube keiner im Publikum hat sich auch nur eine Minute gelangweilt und falls doch jemand die Perfomance doof fand, so wurde er nah knappen 45 Minuten und einer einzigen Zugabe erlöst. Für mich häte es allerdings durchaus noch Nachschlag geben dürfen. Das Ganze noch einmal hätte ich am liebsten Hereingerufen, als das Power Trio die Bühne verließ, aber die Grazien mussten weiter zum Midi Festival nach Hyères in Südfrankreich...

Setlist Vivian Girls, Nouveau Casino, Paris, klick!

Vor den Vivian Girls durfte ein französisches Power Duo namens El Boy Die zeigen, was sie so drauf haben. Sie am Schlagzeug, er an der Elektrischen. Also genau wie bei den White Stripes oder Joe Gideon & The Shark. Zweierformationen dieser Art sind bekannt dafür, live genau auf den Punkt zu spielen und die ungefiltertste Form von Rock'n Roll zu bieten, die man sich vorstellen kann. Man denke in diesem Zusammenhang auch an die Black Keys oder die Blood Red Shoes, die ebenfalls für ihre explosiven Shows geliebt und gelobt werden. El Boy Die stellen hinsichtlich der Explosivität und Rohheit keine Ausnahme dar. Ihr pechschwarzer grungeinfizierter Sound war 100 % zuckerfrei, knochentrocken und diabolisch noisig. Nach oft schleppendem Beginn steigerten sich die Songs in einen hypnotischen Rausch aus verzerrten Gitarren und peitschenden Drums und wirbelten mich ordentlich durch. An den Gesichtern der Zuschauer war abzulesen, daß der weitestgehend melodienfreie Stil von El Boy Die nicht unbedingt jedermans Sache war, aber zumindest ich verbrachte eine spannungsgeladene halbe Stunde, die liedtechnisch mit Stücken von How The Way Is Long und dem Neuling The Black Hawk Ladies & Tambourins bestritten wurde. Auf jeden Fall eine Band, die man als alter Fan von Nirvana im Auge behalten sollte!




1 Kommentare :

Anonym hat gesagt…

elle mignonne à croquer la petite rousse

Patrice

 

Konzerttagebuch © 2010

Blogger Templates by Splashy Templates