Konzert: Maximo Park
Ort: Haldern-Festival, Rees-Haldern
Datum: 09.08.2008
Zuschauer: 5.500 mindestens
Dauer: 75 min
Der prominenteste Platz im Line-Up eines Festivals muß nicht unbedingt der beste sein. Maximo Park hatten als letzte Band auf der Hauptbühne des diesjährigen Haldern-Festivals das Pech, daß gerade vorher ein atemberaubendes Konzert stattgefunden hatte. The National waren so fantastisch, daß danach alles zwangsläufig verblasste. Ich bin wahrlich kein Maximo-Park Skeptiker, ganz im Gegenteil, denn ich habe die Band oft gesehen, und dabei viele hervorragende Konzerte erlebt. Ihr Auftritt zum (für mich) Abschluß des Festivals war gut wie immer, aber nicht überragend, so wie es Editors oder eben The National waren.
Maximo Park waren erst als Headliner verkündet worden, als das Festival bereits ausverkauft war. Das zeugt schon von ungemein viel Charme der Veranstalter! Mich hatte die Ankündigung sehr erfreut, weil ich neulich bei einem Konzert in Nijmegen wieder gemerkt habe, wie viel Spaß Gigs der Band aus Newcastle machen. Kurz vorher wurde meine Spannung dann konkreter. Würden Paul Smith und seine Kollegen weitere neue Lieder spielen? Wäre das Set abgewandelt? Was würde diesmal mein Lieblingsstück sein?
Der erste Schrecken kam sofort: Paule hat plötzlich die Frisur von Torsten Frings! Was war da schiefgegangen? Keine Zeit für einen Sommerschnitt? Oder war die Matte sonst unter dem Bowler versteckt? Nun ja...
Für die nächste Aufregung sorgte der Sound! Im Gegensatz zu den Konzerten von Joan As Police Woman und den Guillemots waren die Probleme zwar harmlos, trotzdem aber sehr ärgerlich. Erst schien Lukas' Keyboard nicht zu funktionieren. Allerlei Arbeiten waren da nötig, um es einigermaßen klingen zu lassen. Der dumpfe Grundton hatte aber während des ganzen Konzerts Bestand. Weil ich die Editors und The National am Wochenende klanglich so viel besser erlebt hatte, enttäuschte dies.
Es fing an mit "Girls who play guitars" und "Graffiti", die Reihenfolge kannte ich aus Nijmegen. Auch das nächste Stück kannte ich live sehr gut, denn "A fortnight's time" gehört doch zum Standardrepertoire der Band. Oder etwa nicht? Paul sagte es an mit "wir haben das nächste Lied lange nicht gespielt"... Hmmm. Jedenfalls klappte Lukas' knallrotes Keyboard bei "A fortnight's time" gar nicht, was ihn dazu brachte, Luftgitarre zu spielen.
Mit "Parisian skies", "Our velocity" und "I want you to stay" ging es sehr schön weiter, bis eines der sehnsüchtig erwarteten neuen Lieder kam. Hätte es zwischenzeitlich nicht den Kommentar von Ariane gegeben (danke!), hätte ich "Tanned" nicht wiedererkannt, obwohl es in Nijmegen gespielt wurde. Umgehauen hat mich das Lied auch beim zweiten Mal nicht. Es hat für mich noch nicht die Qualität der Stücke des zweiten Albums. Drei (schöne!) Lieder später kam auch das zweite neue Lied aus Nijmegen. Aber auch "Questing" erkannte ich nicht wieder. Im Gegensatz zu "Tanned" gefiel es mir aber gut, ich war während des Konzerts der Meinung, jetzt also vier neue Lieder gehört zu haben, von denen mich eines richtig überzeugt hatte. Da es nur zwei waren, ist die Quote derjenigen, die ich mag, deutlich besser. Das nimmt mir meine Angst vor dem dritten Maximo-Album...
Besonders gefreut hat mich wieder einmal "By the monument" - was für ein wundervolles Lied! Das Stück, das ich anfangs gar nicht leiden konnte, ist mittlerweile auch ein liebgewonnener Kumpel: "The unshockable". Keine Ahnung, was mich vor einem Jahr geritten hat, daß ich diesen Liveknüller nicht mochte!
Hach, "Nosebleed" war auch so schön! Schade, daß die Band diese Perle so selten spielt! Viele Gruppen leckten sich die Finger nach solch einem Kleinod.
"Books from boxes" und "Apply some pressure", also zwei weitere Titel, mit denen sie nie etwas falsch machen können, beendeten den Abend - leider ohne Zugabe. Das war aber auch strenggenommen nicht nötig, schließlich hatten Paul Smith und Kollegen einen guten (wenn auch nicht brillanten) Auftritt abgeliefert. Sie waren damit genau das richtige Geburtstagsgeschenk, das sich das wundervolle Festival zum Abschluß noch gemacht hatte. Und uns. Aber wir bekamen ja ohnehin reichlich Geschenke an diesem Wochenende.
Setlist Maximo Park, Haldern-Festival:
01: Girls who play guitars
02: Graffiti
03: A fortnight's time
04: Parisian skies
05: Our velocity
06: I want you to stay
07: Tanned (neu)
08: Limassol
09: By the monument
10: Once a glimpse
11: Questing (neu)
12: The coast is always changing
13: The unshockable
14: Nosebleed
15: Going missing
16: Russian literature
17: Books from boxes
18: Apply some pressure
Links:
- aus unserem Archiv:
- Maximo Park, Nijmegen, 20.06.08
- Maximo Park, Wiesbaden, 22.10.07
- Maximo Park, Köln, 16.10.07
- Maximo Park, Glasgow, 02.10.07
- Maximo Park, Paris, 08.06.07
- Maximo Park, Köln, 26.05.07
- Maximo Park, Bochum, 09.04.07
- mehr Fotos von Maximo Park in Haldern
Ort: Haldern-Festival, Rees-Haldern
Datum: 09.08.2008
Zuschauer: 5.500 mindestens
Dauer: 75 min
Der prominenteste Platz im Line-Up eines Festivals muß nicht unbedingt der beste sein. Maximo Park hatten als letzte Band auf der Hauptbühne des diesjährigen Haldern-Festivals das Pech, daß gerade vorher ein atemberaubendes Konzert stattgefunden hatte. The National waren so fantastisch, daß danach alles zwangsläufig verblasste. Ich bin wahrlich kein Maximo-Park Skeptiker, ganz im Gegenteil, denn ich habe die Band oft gesehen, und dabei viele hervorragende Konzerte erlebt. Ihr Auftritt zum (für mich) Abschluß des Festivals war gut wie immer, aber nicht überragend, so wie es Editors oder eben The National waren.
Maximo Park waren erst als Headliner verkündet worden, als das Festival bereits ausverkauft war. Das zeugt schon von ungemein viel Charme der Veranstalter! Mich hatte die Ankündigung sehr erfreut, weil ich neulich bei einem Konzert in Nijmegen wieder gemerkt habe, wie viel Spaß Gigs der Band aus Newcastle machen. Kurz vorher wurde meine Spannung dann konkreter. Würden Paul Smith und seine Kollegen weitere neue Lieder spielen? Wäre das Set abgewandelt? Was würde diesmal mein Lieblingsstück sein?
Der erste Schrecken kam sofort: Paule hat plötzlich die Frisur von Torsten Frings! Was war da schiefgegangen? Keine Zeit für einen Sommerschnitt? Oder war die Matte sonst unter dem Bowler versteckt? Nun ja...
Für die nächste Aufregung sorgte der Sound! Im Gegensatz zu den Konzerten von Joan As Police Woman und den Guillemots waren die Probleme zwar harmlos, trotzdem aber sehr ärgerlich. Erst schien Lukas' Keyboard nicht zu funktionieren. Allerlei Arbeiten waren da nötig, um es einigermaßen klingen zu lassen. Der dumpfe Grundton hatte aber während des ganzen Konzerts Bestand. Weil ich die Editors und The National am Wochenende klanglich so viel besser erlebt hatte, enttäuschte dies.
Es fing an mit "Girls who play guitars" und "Graffiti", die Reihenfolge kannte ich aus Nijmegen. Auch das nächste Stück kannte ich live sehr gut, denn "A fortnight's time" gehört doch zum Standardrepertoire der Band. Oder etwa nicht? Paul sagte es an mit "wir haben das nächste Lied lange nicht gespielt"... Hmmm. Jedenfalls klappte Lukas' knallrotes Keyboard bei "A fortnight's time" gar nicht, was ihn dazu brachte, Luftgitarre zu spielen.
Mit "Parisian skies", "Our velocity" und "I want you to stay" ging es sehr schön weiter, bis eines der sehnsüchtig erwarteten neuen Lieder kam. Hätte es zwischenzeitlich nicht den Kommentar von Ariane gegeben (danke!), hätte ich "Tanned" nicht wiedererkannt, obwohl es in Nijmegen gespielt wurde. Umgehauen hat mich das Lied auch beim zweiten Mal nicht. Es hat für mich noch nicht die Qualität der Stücke des zweiten Albums. Drei (schöne!) Lieder später kam auch das zweite neue Lied aus Nijmegen. Aber auch "Questing" erkannte ich nicht wieder. Im Gegensatz zu "Tanned" gefiel es mir aber gut, ich war während des Konzerts der Meinung, jetzt also vier neue Lieder gehört zu haben, von denen mich eines richtig überzeugt hatte. Da es nur zwei waren, ist die Quote derjenigen, die ich mag, deutlich besser. Das nimmt mir meine Angst vor dem dritten Maximo-Album...
Besonders gefreut hat mich wieder einmal "By the monument" - was für ein wundervolles Lied! Das Stück, das ich anfangs gar nicht leiden konnte, ist mittlerweile auch ein liebgewonnener Kumpel: "The unshockable". Keine Ahnung, was mich vor einem Jahr geritten hat, daß ich diesen Liveknüller nicht mochte!
Hach, "Nosebleed" war auch so schön! Schade, daß die Band diese Perle so selten spielt! Viele Gruppen leckten sich die Finger nach solch einem Kleinod.
"Books from boxes" und "Apply some pressure", also zwei weitere Titel, mit denen sie nie etwas falsch machen können, beendeten den Abend - leider ohne Zugabe. Das war aber auch strenggenommen nicht nötig, schließlich hatten Paul Smith und Kollegen einen guten (wenn auch nicht brillanten) Auftritt abgeliefert. Sie waren damit genau das richtige Geburtstagsgeschenk, das sich das wundervolle Festival zum Abschluß noch gemacht hatte. Und uns. Aber wir bekamen ja ohnehin reichlich Geschenke an diesem Wochenende.
Setlist Maximo Park, Haldern-Festival:
01: Girls who play guitars
02: Graffiti
03: A fortnight's time
04: Parisian skies
05: Our velocity
06: I want you to stay
07: Tanned (neu)
08: Limassol
09: By the monument
10: Once a glimpse
11: Questing (neu)
12: The coast is always changing
13: The unshockable
14: Nosebleed
15: Going missing
16: Russian literature
17: Books from boxes
18: Apply some pressure
Links:
- aus unserem Archiv:
- Maximo Park, Nijmegen, 20.06.08
- Maximo Park, Wiesbaden, 22.10.07
- Maximo Park, Köln, 16.10.07
- Maximo Park, Glasgow, 02.10.07
- Maximo Park, Paris, 08.06.07
- Maximo Park, Köln, 26.05.07
- Maximo Park, Bochum, 09.04.07
- mehr Fotos von Maximo Park in Haldern
2 Kommentare :
erster neuer song gestern auf der liste hieß Tanned. der zweite Questing.
Danke! Habe ich beide nicht wiedererkannt!
Kommentar veröffentlichen