Konzert: Sheep, Dog & Wolf mit Supports Cheats und Foxtrot
Ort: Golden Dawn in Auckland (NZ)
Datum: 24. August 2013
Dauer: 30 min + 30 min + 45 min
Zuschauer: Rappelvoll - etwa 200
Meinen letzten Abend in Neuseeland habe ich nicht etwa mit meiner dortigen Familie verbracht, sondern in einer Bar, dem Golden Dawn. Ich musste die Gelegenheit ausnutzen, dass das Auckländer Konzert von Sheep, Dog & Wolf in fußläufiger Entfernung zum nächtlichen Sofa stattfand. Nachdem wir am 22. August in Wellington nicht zusammen gekommen waren, hatte ich mir am 23. 08. wenigstens das ganz frisch erschienene Album heruntergeladen und die Musik hatte mich auf unserem insgesamt fast neunstündigen Roadtrip von Wellington nach Auckland immer mehr in seinen Bann gezogen. In mir wuchs die Überzeugung: Das muss ich mir auch live ansehen. Da die Konzerte in Europa für mich alle ungünstig liegen werden, musste ich es in Auckland zwingen!
Das Golden Dawn stellte sich als gemütlicher Schankraum heraus, ungefähr dreieckig geschnitten, wobei an der längsten Seite (der Hypothenuse) der Tresen verläuft. Im spitzen Winkel (ausgerechnet) war eine Bühne aufgebaut und Cheap waren gerade mit dem Soundcheck fertig als ich nach dem Abendessen angehetzt kam.
Was folgte, war nach eigenen Angaben das erste Konzert der Formation und in der Besetzung 2 E-Gitarren, E-Bass, 2 Schlagzeuger war es auf der kleinen Bühne ganz schön eng und ordentlich laut. Aber die Indie-rockige Musik war nicht unsympathisch und besonders der Gesang nach meinem Geschmack. Zwischendurch riss eine Saite und die Gitarre von Daniel McBride wurde fix ausgeborgt. Als Daniel (der Mann hinter Sheep, Dog & Wolf) im letzten Stück noch mit dem Saxophon Unterstützung brachte, hatte ich echte Sicherheitsbedenken für die Menschen auf dem überdicht gefüllten Podium.
Setlist Cheap:
1) Peacock
2) Leave
3) All my friends
4) Peach
5) Baby
6) Time of year
Nach rekordverdächtig kurzer Umbauzeit kam Flo Wilson - die Frau am Bügelbrett - für mich DIE Überraschung des Abends. Sie agierte unter dem Moniker Foxtrot mit einer kleinen Loopstation und Computer und das Hauptinstrument war ihre Stimme. Und was für eine Stimme! Als nach 13 min das erste Stück vorbei war, hatte sie nicht nur den Kneipenlärm nach und nach ersterben lassen, sondern erntete - in meinen Augen völlig verdient - enthusiastisch tobenden Applaus.
Leider wurde der Versuch, die Bühne schnell für den Hauptact zu vorzubereiten durch einige technische Probleme vereitelt. Am Ende musste Daniel mit technischem Handicap und 30 min später als geplant antreten.
Das tat aber der Musik keinen Abbruch. Die Aufstellung: ein Mann an drei Mikros mit Loop, wechselndem Bass, Gitarre, Saxophon und ein Schlagzeuger ist in meinen Augen sehr ungewöhnlich, funktionierte aber super. Es fällt mir schwer, die Musik in eine Schublade zu sortieren. Wahrscheinlich ist das auch ein Teil des Reizes, den sie auf mich ausübt. Unwillkürlich musste ich an ein Gespräch denken, dass ich am Rande eines Konzertes von Plumes belauscht hatte: Ist es denn nicht verteufelt schwierig, die ganzen Taktwechsel hinzukriegen - fragte der klassisch ausgebildete Zuhörer des Konzertes. Worauf er die Antwort bekam - Ich habe doch die Songs so gemacht.
Die Rhythmen wechseln hier nämlich zum Teil auch rasant - neben den Instrumenten. Aber was eigentlich für mich das Wucherpfund im Mix ist, ist die Stimme von Daniel.
Das mittlerweile wirklich zum bersten das kleine Lokal füllende Publikum (die Dame am Einlass versicherte mir später noch, sie hätte es noch nie so voll erlebt) war denn auch restlos begeistert und ließ den jungen Mann mit ohrenbetäubendem Applaus hochleben. Was für ein euphorisierende Abend das war! Große Empfehlung für die Deutschlandshows!
Auf den Fotos sieht man, dass während der Musik Filme an eine Wand projiziert wurden. Für Foxtrot z.B. Folgen der s/w-Fassung von Flash Gordon und für Sheep, Dog and Wolf The Mummy. Dramatische Bilder zu dramatischer Musik...
Setlist Sheep, Dog & Wolf:
1) Fades
2) Breathe
3) An Incomprehensive Catalogue
4) Egospect
5) Not Aquatic
6) Problems/Canvas
7) Glare
8) Ablutophobia
9) Nothing, Probably
Sheep, Dog & Wolf Konzerttermine in Europa:
05.09. Haldern / Haldern Pop Bar w/Hundreds
06.09. Vlieland / Into the Great Wide Open Festival
07.09. Groningen / Vera
08.09. Deventer / De Hip
09.09. Duisburg / Grammatikoff
10.09. Mainz / Schon Schön
11.09. Chemnitz / Aaltra
12.09. Dresden / Ostpol
13.09. Prag / The Pilot
15.09. München / Orangehouse/Feierwerk
17.09. Posthof / Linz w/ Andrew Colberg
19.09. Tilburg / Incubate Festival w/ MÙM
20.09. Basel / 1.Stock
21.09. Paris / Espace B
22.09. Schorndorf / Manufaktur
23.09. Nancy / L’Autre Canal w/Coco Rosie
25.09. Leipzig / Ilses Erika
26.09. Berlin / Schokoladen w/Andrew Colberg
27.09. Hamburg / Reeperbahnfestival @ Hasenschaukel
Tourtagebuch Europa
Das Label Lil'Chief Records über seinen Künstler:
Sheep, Dog and Wolf is the solo project of nineteen year old multi-instrumentalist, Daniel McBride. As Sheep, Dog and Wolf, McBride creates experimental pop which blends orchestrated arrangements and layered vocals with influences that extend all the way from Norwegian Jazz (think: Jaga Jazzist), Tokyo new jazz (think: Mouse On the Keys) to Math Rock and Electronica. McBride first became interested in woodwind instruments as a three year old when listening to Miles Davis recordings at bedtime. At seven he started turning his ambitions into reality learning recorder, to prepare for clarinet which led to his main instrument - the saxophone. He spent his teen years teaching himself to a host of other instruments including drums, guitar, cello and euphonium. While still in high-school he began drumming for fiery New Zealand noisepunk group Bandicoot, and while still sixteen he began performing infront of small audiences at house parties and dive bars as well as large audiences at music festivals like The Big Day Out and Camp A Low Hum. In 2011, McBride self-recorded his first solo effort, the EP 'Ablutophobia' and self-released it on Bandcamp. 'Ablutophobia' caused a bit of a stir online and through word of mouth the EP quickly reached the ears of overseas media. All of a sudden Sheep, Dog and Wolf was being called 'a rare pearl' in the pages of Italian Vogue and finding himself being named 'a young Sufjan Stevens' by The Guardian. Meanwhile, McBride continued to develop his musical knowledge by studying composition at Victoria University and attending workshops by the highly respected John Psathas. He also began self-recording his first album over a period of two years and the result of all this hard work 'Egospect' will be released on Lil' Chief Records on August 23, 2013.
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