Konzert im Rahmen der Müncher Hauskonzerte mit Mauno
Datum: 10. April 2017
Dauer: 60 min
Zuschauer: etwa 100
Das hätte ich mir in meinen wildesten Träumen nicht ausgemalt, dass meine Tage in München einen Ausflug auf eine Pirateninsel beinhalten würden. Der geheime Ort des Konzertes mit der Band Mauno aus Halifax war für mich gar nicht so einfach zu finden in einem Container-Niemandsland hinter dem Ostbahnhof. Zu viele Container, um zwischendrin das gesuchte Container collective zu finden... Aber dann passte alles wirklich super um sich für einen Abend
Nick Everett (Gitarre und Gesang)
Eliza Niemi (Bass und Gesang)
Adam White (Schlagzeug) und
Scott Boudreau (Gitarre)
zu überlassen.
Auch wenn nur der Drummer in etwa aussah, wie ich mir einen Pirat vorstelle. Die vier fühlten sich heimisch unter dem Münchner Himmel. Sie betraten etwas scheu die Bühne, stimmten die Gitarren durch und dann zündeten sie ein wahres Feuerwerk: Wilde, poetische Melodien (wie merken die sich das oder erfinden die es einfach jedes Konzert neu?) umgarnt von ebenso wilden - manchmal konträren manchmal schmeichelnden Gitarrenlinien. Dabei Taktsprünge und -wechsel was das Zeug hält.
Das ist erwachsen verwirrt. Das ruft und wispert und winselt und windet sich. Dazu ein Bass, der manchmal tänzelnd hopst und hopst - wie z.B. bei Champs oder Summertime - aber auch eine ordentlich Basis gibt, wenn es Krach auf die Ohren gibt. Das fordert Hingabe. Von der Band aber auch vom Publikum, das sich aber nicht eine Sekunde bitten läßt, sondern sofort mit- und abging.
Am interessantesten waren für mich die zweistimmigen Songs zwischen Eliza und Nick und totale Faszination überkam mich bei den Frauenstimmensongs. Was waren die intensiv - Burn this - Wow! Die hypnotischen OoOoOos wiederholten sich ein ums andere mal, um dann einem Schlagzeugausbruch Platz zum machen. Und diese jähen Überraschungsenden an jedem zweiten Song. Trotz Spielfreude und Extase bleiben die Songs alle knackig kurz und bei der Sache. Immerhin sind es am Ende 18 Songs in 60 min - da bleibt im Schnitt nur 3 min pro Stück.
Nick sagte nachdem der Spaß schon halb vorbei war: Wir spielen euch alle Lieder, die wir haben und dann habt ihr sie! Anschließend gab es mit Again fast so etwas wie einen Blues, der aber auch wieder so ein abruptes Ende hatte.
Das Set endete mit einem echten energetischen Rausschmeißer und einer hymnischen Zugabe nach genau einer Stunde. Seitdem lässt mich diese Musik nicht los und wächst und wächst in meinem Herzen. Was für eine Tour de Force - welch tolle Spinner!
Setlist:
01: Bond
02: Didge
03: Champs
04: Benny
05: Summertime
06: Really well
07: Burn this
08: Nothing
09: heuth
10: Sight
11: Seven
12: Hot face
13: How long
14: Waste
15: Five
16: Again
17: Hand
18: Corn (Z)
Tourdaten:
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