Konzert mit Jennifer Terran
in Karlsruhe-Waldstadt
Datum: 28. April 2016
Dauer: 70 min
Zuschauer: 16
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Wann immer es hier um Wohnzimmerkonzerte geht, wird mir bewußt, in welch privilegierter Zeit wir leben. Dass man z.B. solche Musik wie die von Jennifer Terran im Netz finden, in Ruhe anhören und sich verlieben kann. Die so gar nicht Radio tauglich ist aber mein Herz im tiefsten berührt. Und dass man Kontakt knüpfen kann und Einladungen aussprechen. Diesmal sogar mit Mannheimer Freunden zusammen und von ihnen geschubst - Stück für Stück mit wachsender Vorfreude auf den Abend einen Teil des Lebens miteinander teilt.
Und wenn man sich dann das erste Mal an dem Tag in echt gegenüber steht, dann ist es so als würde man einen vertrauten Menschen in die Arme schließen. So gut! Und vergessen ist die Aufregung am Nachmittag, nachdem der Zuganschluß nicht geklappt hatte und ich in die Vorlesung flitzen musste und nicht zum Bahnhof abholen fahren wie geplant.
Am Abend versammelten sich mehr als bei den zwei vorhergehenden Konzerten zusammengezählt - auch ein paar neu gewonnene Freunde und drei von weiter angereiste. Es machte Spaß die Tür immer wieder zu öffnen und in erwartungsfrohe Gesichter zu schauen! Dann nahm Jennifer hinter dem Klavier Platz und begann ihr Set. Zweimal rückte sie es noch näher an uns heran und zweimal stellte sie sich auch vor das Musikinstrument und sang nur von klopfen oder einer kleinen Trommel - Sticky Sweet 8 To 5 Lady - begleitet.
Es ging ums Leben im Großen wie kleinen. Wie es beginnt und wie sich Müll darin sammelt, wie Träume ausgetrieben werden - erst durch Eltern, dann durch den vernünftigen Job, wie das abnabeln von Papas Geld ganz schön hart sein kann. Aber auch all das, was uns so reich macht: Hoffnung und Liebe und die Schönheit und Kinder. Die Songs ganz bar und doch so innig elektrisch unverstärkt und dafür emotional verstärkt.
Auch die Schönheit vertrauter Melodien, mit denen sie schließlich ihr Set beendete. Ein herrlich zartes und mit uns mehrstimmiges Purple Rain und ebenso mehrstimmig das Leonhard Cohen Halleluja.
ungefähre Setlist:
01: Shelter
02: Desperato
03: Junk Drawer Waltz
04: Down by the creek
05: Once
06: Try me
07: Sticky sweet 8 to 5 Lady
08: Unconditional Love
09: Daddy's $
10: A big brown trout lives there
11: Purple Rain
12: Halleluja (Z)
Alle Bilder:
English version:
Whenever I touch on living room concerts here, I fully realize in what privileged time we live. That one, for example, can find such music as that of Jennifer Terran on the web, listen in peace and fall in love. Not really taylored for radio play but it touched my heart deeply. And .... one can make contact and invite the artist. This time even together with Mannheim friends. Since then with ever growing anticipation for a special evening shared with friends.
And when - after all this time planning to and fro - we met in "real" life (whatever that shall mean) for the first time it felt as if we were close. So good! And instantly forgotten was the horror when in the afternoon, the train connection did not work out but I HAD to dash into the lecture and not get to the station to meet my guest as planned. In the evening, more people gathered than in the two previous concerts added together. Three friends had even traveled quite far and a couple of newfound friends showed up. It was fun to open the door again and again and to look into expectant faces! Then Jennifer took her place behind the piano and began her set. Twice she moved it closer to us and twice she stood in front of the instrument and sang only just tapping or accompanied with a tiny drum in Sticky Sweet 8 To 5 Lady. Her music deals with live in its matters large and small. How it starts and how we collect garbage, how dreams are expelled - firstly by parents, then a "real" job and how cutting the cord to Papas money can be quite hard. But also about what makes it so rich: hope and love, beauty and children. The songs all very intimate without being electrically amplified and in that way amplified emotionally. Also the beauty of familiar and dear melodies with which she finally finished her set. A delightfully delicate and (with our help polyphonic) Purple Rain and the Leonard Cohen Hallelujah.