Mittwoch, 13. April 2016

The lake poets, Karlsruhe, 11.04.16


Konzert:  The lake poets mit support We were strangers
Ort: Insterburg in Karlsruhe
Datum: 11. April 2016
Dauer: 25 min + 60 min
Zuschauer: etwa 30
 

Ich war sehr froh, als die Insterburg den Ball auffing, das Konzert mit The lake poets zu veranstalten. Diese Stimme hatte es mir gleich angetan und es wäre wirklich schade gewesen, den angebotenen Stop in Karlsruhe nicht realisieren zu können. Kurz vor dem Termin wurden uns noch mitreisende Musiker angekündigt, nämlich We were strangers. Recht pünktlich kurz nach neun betrat dann auch Stefan Melbourne die Bühne. Im Publikum saßen zu der Zeit etwa 20 Leute und es tröpfelte während der 25 min seines Sets stetig nach.
  


Er erzählte uns es sei schon ein wenig besonders, in so einem Studentenwohnheim willkommen geheißen zu werden und dass es ihn sehr erstaunt hat, dass der Lift direkt in die Küche führt. Sein Set startete melancholisch und er konnte sich nicht recht entscheiden zwischen verstärkt oder unverstärkt singen. Das Gesangsmikro war nicht so der Bringer und die Akustik für unverstärkt eigentlich gut. Die Grundstimmung seiner irgendwie englisch folkigen Musik war über das Set eher nachdenklich, aber er konnte auch upbeat und bekannte anschließend, gerade diese kleinen Gigs seien für ihn Fucking terrifying.
 

Nach nur kurzer Pause ging es 21:45 Uhr mit The lake poets aka Martin Longstaff aus Sunderland im Norden Englands weiter - Ihr wisst noch - der mit DER Stimme. Am besten sollte man sich selbst ein Bild machen. Am allerbesten natürlich live oder wenn das nicht klappt anhand der EP Honest Hearts auf bandcamp. Noch kann man auch das Debutalbum über Pledgemusik erwerben.

 


Mich hatte er jeden falls im ersten Moment um den kleinen Finger gewickelt. Dieser nordenglische Dialekt, das kam authentisch, innig und ehrlich rüber. Da glaubt man sogar das Heimweh nach dem Mistwetter, das nun einmal ein Teil Heimat ist. Toll muss das zwar auch mit 5-6 Leuten Band klingen, aber die Lieder in dieser fast nackigen Version mit "nur" Gesang und Gitarre bestanden ganz und gar. Fast beiläufig spielte er auch noch so kraftvoll die Gitarre und hatte mit wenigen Worten für jeden Songs einen passenden Rahmen gesetzt, der mir das reindenken erleichterte. Zwischendurch musste ich mir schon mal die Tränen wegblinzeln, wenn z.B. bei Black and Blue so traurige Lebensumstände zur Sprache kommen oder bei How do you love me? das Herz ganz und gar ungeschützt auf der Zunge liegt.


Ich kann ihn mir gut als Grundschullehrer vorstellen. Als warmherzigen Menschen, den man auch später im Leben noch gern zum Vorbild hat, weil er sich so eingeprägt hat. Auch wenn er behauptet hat To the lighthouse von Virginia Woolf  nie gelesen zu haben.... Das Set endete sehr kraftvoll mit einem Loblied an seine Heimatstadt und leider ließ er sich nicht zu einer Zugabe überreden. Ich hoffe, dass er bald wieder vorbeischaut - es scheint ihm ja mit dem deutschen Publikum ganz gut zu gehen!


Setlist
01: Windowsill
02: Rain
03: Friends
04  Edinburgh
05: April
06: Honest hearts
07: To the lighthouse
08: Black & Blue
09: Your face
10: See you tonight
11: How do you love me?
12: Dead horses
13: City by the sea 




Tourdaten We were Strangers:
07.04.2016 Köln Weltempfänger Hostel
08.04.2016 Aachen Raststätte
09.04.2016 Husum Husum Harbour Festival
10.04.2016 Wiesbaden Walhalla Spiegelsaal
11.04.2016 Karlsruhe Wohnzimmerkonzert
12.04.2016 Pforzheim Horch!




 

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