Donnerstag, 7. April 2016

Emmy the Great - MTC - Köln - 04.04.2016


Konzert: Emmy the Great
Ort: Köln - MTC
Datum: 04.04.2016
Dauer: 70 min
Zuschauer: 20



Emmy the Great heißt mit richtigem Namen Emma-Lee Moss. Der Künstlername ist natürlich eher ein Witz und spielt vielleicht auf das übertriebene Ego-Gehabe einiger männlichen Rapper an. Emma mit so etwas in Verbindung zu bringen ist natürlich völlig abwegig. Aber um Namen ging es viel an diesem Abend. 

Emmy the Great hat bereits mehrere Alben veröffentlicht und mit vielen anderen Künstlern (Ash, Noah and the Whale) gearbeitet. Ihr neues Album "Second Love" übertrifft aber alles vorangegangene. Es ist voller toller Pop-Songs die überall auf der Welt funktionieren würden. Das passt in so fern, da Emma als Kind sowohl in England als auch in Hong Kong aufgewachsen ist und diverse Sprachen beherrscht. "Second Love" wäre also eine wirklich aussichtsreiche CD wenn ich Besitzer einer Plattenfirma wäre, zumal ja weibliche Künstler (Lorde, Lana del Rey) gerade hoch im Kurs stehen. 



Und was passiert ? Gar nichts. Keine Rezensionen in Magazinen, keine Plakatierung des Konzertes, keine Werbung...gar nichts. Daher ist es kein Wunder, dass sich im sowieso schon kleinen MTC Kellerclub in Köln gerade mal 20 Personen eingefunden haben. Nicht mal der obligatorische Local-Support wurde gebucht. Emma ist zum Glück bester Laune als sie zusammen mit ihrem Gitarristen gegen 21:30 die Bühne betritt. Sofort beginnt sie mit deutschen Ansagen (deutsch war ihre Fremdsprache auf der englischen Schule), daher möchte sie auch dabei wieder Fortschritte machen. 

Später erfragt sie noch unsere Namen, die ausgewählten Nelle und Guido kennt sie leider nicht, war aber auch schwierig. Emma spielt zunächst selber viel Gitarre, später mehr auf ihrem winzigen Keyboard. "Dinosaur Sex" folgt schon als zweiter Song, danach zum Glück viel vom neuen Album. Klingt die CD manchmal, neben der erwähnten "Lana del Rey" (Swimming Pool) auch etwas düsterer in Richtung "Beach House", fehlt dieser Soundaspekt live fast völlig. 

Es ist ruhiger, moderner und schönster melodiöser Pop, den man in größeren Hallen mit mehr Instrumentierung noch klangvoller untermalen könnte. Emma bittet uns dann noch um Mithilfe. Sie besitzt seit Jahren ein Demo, deren Besitzer sie leider nicht ermitteln kann. Sie spielt den Song, er ist toll, aber von uns erkennt 
ihn auch keiner.

Wer mit raten möchte findet unter Soundcloud Emma`s Cover zum Download. Sollte jemand das Werk kennen, bitte Emma auf Facebook anschreiben !! 

Am Ende wird noch ein Wunsch aus dem Publikum erfüllt. Emma spielt trotz der spärlichen Zuschauerzahl den kompletten Set, auch nicht die Regel. Danach wird am Merchstand, den sie von der Bühne aus selber eröffnet noch über alle Aspekte des Lebens und der Musik gefachsimpelt, sie ist unfassbar locker und strahlt über beide Backen . Hoffentlich im Sommer wieder.




 

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