Konzert: Peter Doherty
Ort: Le Gibus, Paris
Datum: 28.09.12
Zuschauer: ausverkauft
Konzertdauer: geschätzte 80 Minuten
Der Kerl ist einfach unberechenbar! Da reden alle wieder nur über seine abgebrochenen Entziehungskuren in fernen Winkeln der Erde und da haut der so einen Hammer von Konzert raus! Großartig war es im Pariser Gibus Club und Peter voller Spiellaune und Einsatz. Kaum jemand hatte mit einem solch guten Auftritt gerechnet. Auch ich war sehr skpetisch, nach den wieder einmal chaotisch verlaufenen letzten Wochen und Monaten im Leben des sogenannten Skandalrockers. Beim kürzlichen Festival de L'Humanité hatte er wohl mitten im Set für 15 Minuten wortlos die Bühne verlassen und so manchen Fan stutzig gemacht.
Wie immer lautete deshalb heute die Frage: In welcher Verfassung wird er sich präsentieren? Bzw. kommt er überhaupt? Und wenn ja, kommt er pünktlich?
Nun, er kam und zwar relativ pünktlich. Gegen 23 Uhr war sein Auftritt angekündigt worden, um 23Uhr 30 stand er schließlich auf der Bühne und schmetterte den schub-schub-schubdilalila- Song What Katie Did, während seine zwei französischen Ballerinas Céline (die Brünette) und Octavie (die Blonde) ihre Runden zogen und ihre Beinchen hoben.
Irgendwie war von da an schon klar, daß es mindestens ein ordentliches, womöglich sogar ein gutes bis sehr gutes Konzert werden würde. Doherty intonierte klar und deutlich, lallte nicht und war beweglich und dynamisch. Schaulustige, die Skandale oder Aussetzer sehen wollten, wurden enttäuscht. Alles verlief reibunsglos und Hit reihte sich an Hit. Der Anfang war also schon einmal vielversprechend und als an ungefähr fünfter Stelle im Set der nie auf einem Studioalbum veröffentlichte Libertines Song What A Waster herausgehauen wurde, erlebte man sogar sehr intensive und berauschende Momente. Peter ließ also an einigen Stellen immer wieder sein Talent aufblitzen, war aber nicht durchgängig brillant, sprich nicht genial wie es seine unkritischen Harcore Fans behaupten. Dafür war einfach wieder sein Gitarrenspiel zu unsicher, gab es doch recht zahlreiche Fehler und Fehlerchen und wurden Lieder wie z.B. Delivery deutlich verkürzt. Unter dem Strich aber überwogen die faszinierenden Stellen die seltsamen Passagen deutlich, sah man ein tolles und sehr stimmungsvolles Konzert mit einem jungen und begeisterungsfähigen Publikum.
Es war so viel los im ausverkauften Gibus Club, daß nicht jeder ordentlich sah. Diejenigen, die wie ich auf der linken Seite des kultigen Nachtclubs positioniert waren, mussten wohl oder übel durch eine mittelgroße Öffnung schräg auf die Bühne schauen und erspähten den Briten oft nur selten oder halb.
Einen Hut trug er aber zumindest am Anfang nicht, so viel sah jeder. Dann aber warfen ihm Fans gleich drei verschiedene zu und er hatte die Qual der Wahl, welchen davon er aufsetzen sollte. Interessiert fragte er in die Runde, ob es "le" oder "la" chapeau heißen würde und er machte sich ein Witzchen daraus, die Leute zu ermahnen, nicht alle gleichzeitig (natürlich mit "le") zu antworten.
Er war also recht luzide und zu Scherzen aufgelegt, wenngleich man nicht so naiv sein sollte, zu glauben, daß er den Drogen und dem Alkohol abgschworen hat. So gut geht es ihm sicherlich auch nicht und der Weg in ein drogenfreies Leben ist definitiv noch lang.
Aber konstatieren wir einfach einmal, daß er das heute gut hinbekommen hat und seinen Fans etwas geboten hat. Vor allem der extensive und furiose Zugabenteil war außerordentlich. Eigentlich hatte ich das Gefühl, daß er nach gut einer Stunde und dem vermeintlich abschließenden Albion fertig war, weil mindestens 5, wenn nicht 10 Minuten lang die Bühne verwaist blieb. Dann aber kam er doch noch einmal zurück und knallte uns Can't Stand Me Now und ein großartiges Fuck Forever um die Ohren, in das er als Intro Killamangiro und im Mittelteil Passagen von Unstookie Titled eingebaut hatte.
Alle sangen lauthals mit, der Saal tobte. Dann war wirklich Schluß und Peter schweißgebadet. Er hatte uns wieder einmal überrascht, dieser Chaot!
See you soon, Peter!
Auszug aus der Setlist, nicht in der richtigen Reihenfolge
Wie immer lautete deshalb heute die Frage: In welcher Verfassung wird er sich präsentieren? Bzw. kommt er überhaupt? Und wenn ja, kommt er pünktlich?
Nun, er kam und zwar relativ pünktlich. Gegen 23 Uhr war sein Auftritt angekündigt worden, um 23Uhr 30 stand er schließlich auf der Bühne und schmetterte den schub-schub-schubdilalila- Song What Katie Did, während seine zwei französischen Ballerinas Céline (die Brünette) und Octavie (die Blonde) ihre Runden zogen und ihre Beinchen hoben.
Irgendwie war von da an schon klar, daß es mindestens ein ordentliches, womöglich sogar ein gutes bis sehr gutes Konzert werden würde. Doherty intonierte klar und deutlich, lallte nicht und war beweglich und dynamisch. Schaulustige, die Skandale oder Aussetzer sehen wollten, wurden enttäuscht. Alles verlief reibunsglos und Hit reihte sich an Hit. Der Anfang war also schon einmal vielversprechend und als an ungefähr fünfter Stelle im Set der nie auf einem Studioalbum veröffentlichte Libertines Song What A Waster herausgehauen wurde, erlebte man sogar sehr intensive und berauschende Momente. Peter ließ also an einigen Stellen immer wieder sein Talent aufblitzen, war aber nicht durchgängig brillant, sprich nicht genial wie es seine unkritischen Harcore Fans behaupten. Dafür war einfach wieder sein Gitarrenspiel zu unsicher, gab es doch recht zahlreiche Fehler und Fehlerchen und wurden Lieder wie z.B. Delivery deutlich verkürzt. Unter dem Strich aber überwogen die faszinierenden Stellen die seltsamen Passagen deutlich, sah man ein tolles und sehr stimmungsvolles Konzert mit einem jungen und begeisterungsfähigen Publikum.
Es war so viel los im ausverkauften Gibus Club, daß nicht jeder ordentlich sah. Diejenigen, die wie ich auf der linken Seite des kultigen Nachtclubs positioniert waren, mussten wohl oder übel durch eine mittelgroße Öffnung schräg auf die Bühne schauen und erspähten den Briten oft nur selten oder halb.
Einen Hut trug er aber zumindest am Anfang nicht, so viel sah jeder. Dann aber warfen ihm Fans gleich drei verschiedene zu und er hatte die Qual der Wahl, welchen davon er aufsetzen sollte. Interessiert fragte er in die Runde, ob es "le" oder "la" chapeau heißen würde und er machte sich ein Witzchen daraus, die Leute zu ermahnen, nicht alle gleichzeitig (natürlich mit "le") zu antworten.
Er war also recht luzide und zu Scherzen aufgelegt, wenngleich man nicht so naiv sein sollte, zu glauben, daß er den Drogen und dem Alkohol abgschworen hat. So gut geht es ihm sicherlich auch nicht und der Weg in ein drogenfreies Leben ist definitiv noch lang.
Aber konstatieren wir einfach einmal, daß er das heute gut hinbekommen hat und seinen Fans etwas geboten hat. Vor allem der extensive und furiose Zugabenteil war außerordentlich. Eigentlich hatte ich das Gefühl, daß er nach gut einer Stunde und dem vermeintlich abschließenden Albion fertig war, weil mindestens 5, wenn nicht 10 Minuten lang die Bühne verwaist blieb. Dann aber kam er doch noch einmal zurück und knallte uns Can't Stand Me Now und ein großartiges Fuck Forever um die Ohren, in das er als Intro Killamangiro und im Mittelteil Passagen von Unstookie Titled eingebaut hatte.
Alle sangen lauthals mit, der Saal tobte. Dann war wirklich Schluß und Peter schweißgebadet. Er hatte uns wieder einmal überrascht, dieser Chaot!
See you soon, Peter!
Auszug aus der Setlist, nicht in der richtigen Reihenfolge
What Katie Did
Dilly Boys
Last Of The English Roses
Lady Don't Fall Backwards
1939 Returning
What A Waster
Salome
Time For Heroes
Arcady
The Boy Looked At Johnny
Music When The Lights Go Out
Delivery
Albion
Can't Stand Me Now
Fuck Forever