Festival: Haldern-Pop Festival
Ort: Rees-Haldern
Datum: 11.08.2012 (3. Tag)
von Oliver Peel
Unfassbar wie schnell die Zeit vergeht, vor allem beim Haldern Festival! Ehe man sich versehen hatte, war der letzte Tag gekommen. Aber dieser hatte es in sich, es standen etliche Highlights an, ein toller Act jagte den nächsten.
Für einen solch langen Tag brauchte man allerdings ordentlich Kraftreserven, sodaß wir zunächst einmal wieder lange schliefen und ausgiebig frühstückten. Zwei doppelte Espressi sind für mich Pflicht, ansonsten kommt mein alter Körper nicht in die Gänge.
Folge unserer Trödelei war dann natürlich, daß wir die Briten Skinny Lister in der Haldern Pop Bar verpassten und auch zu The British Expeditionary Force auf der Hauptbühne zu spät kamen. Letztgenannte sollen laut Zeugenaussagen ganz großartig gewesen sein, also merkt euch den Namen.
Die Bowerbirds mussten schon früh ran, 14 Uhr 35, um genau zu sein. Die Band selbst schien mit der Ansetzung aber sehr zufrieden zu sein, sie bekundeten lächelnd, daß dies ihnen die Möglichkeit gäbe, die nach ihnen startenden Bands in Ruhe anzugucken. Zunächst aber mussten sie selbst etwas leisten. Meine Erwartungen an das Konzert waren turmhoch, weil ich die Bowerbirds vor ein paar Monaten in Paris gesehen hatte und enorm beeindruckt war. Damals spielten sie zu fünft, es gab einen Geiger und eine Cellistin, die heute aber fehlten. Auch ihr Akkordeon hatte Sängerin Beth Tacular wohl zu Hause in North Carolina gelassen, einen Umstand den ich schmerzlich bedauerte, denn ohne sind die Bowerbirds nicht die gleiche Band. Kompensiert wurden die fehlenden Instrumente durch zwei Keyboards, von denen eines allerdings zu Beginn bockte. Erst nach recht langwierigen Versuchen, es zum Laufen zu bringen, konnte das Trio aus Beth Tacular, Sänger und Gitarrist Phil Moore und einem Drummer ihr Konzert normal fortsetzen. Der Sound war deutlich synthetischer als ich das bei ihnen kannte. Der perlende und moderne Keyboardsound wollte nicht so recht zum üblicherweise deutlich erdigeren Klangbild passen und Phil Moore spielte öfter auf der E-Gitarre als auf der Akustischen, was einen rockigeren Sound zur Folge hatte, der auch durch das wuchtig und mir oft zu explosive Schlagzeug noch verstärkt wurde. Statt akustischem Folk oder Kammerpop gab es also eher Elektro-Rock. Auch dies hatte seinen Reiz und neue und alte Stücke (Our Talons) klangen dadurch anders, aber keineswegs schlecht.
Auch ein nagelneues, unveröffentlichtes Lied wurde präsentiert, das sehr düster, wolkenverhangen und psychedelisch klang und sich deutlich von Songs der ersten drei Alben unterschied. Ob der Song allerdings für ein etwaiges viertes Werk repräsentativ ist, vermag ich nicht zu sagen.
Unter dem Strich blieb ein ansprechendes, aber leider nicht überragendes Konzert. Ich hatte mir mehr erhofft.
Nach den Bowerbirds bin ich noch schnell ins Spiegelzelt rübergegangen, um mir einen kurzen Eindruck des Düsseldorfer Songwriters Honig zu verschaffen. Seine melancholische Musik klang so gar nicht nach süßlichem Honig, sondern schleppte eine ordentliche Portion auf seinen Schultern. Mit brüchiger Stimme trug der Mann mit dem lichten Haar und der Brille wehklagende Lieder vor, die einige Leute im Zelt stark bewegten. Ich persönlich hatte meine Probleme, mich auf die schwarzen Songs einzulassen, da draußen herrlicher Sonnenschein herrschte und ich nicht in der richtigen Stimmung für in Moll gehaltene Musik war. Als es dann in einem Lied um «father» ging, ergriff ich die Flucht, das deprimierte mich auf Grund meiner eigenen Biografie zu sehr. Erst hinterher erfuhr ich, daß in der Begleitband von Honig auch Julia Kotowski alias Entertainment For The Braindead agierte, die ich mir solo auch mal auf dem Haldern wünschen würde.
Honig ist sicherlich gut, aber es war zu diesem Zeitpunkt nicht die richtige Musik. Nachts um eins hätte es bestimmt besser gepasst.
Um 15 Uhr 40 war die Zeit für die norwegischen Aufsteiger Team Me gekommen. Mein Freund Christoph hatte mir schon von ihnen vorgeschwärmt und auch ich war vor ein paar Wochen in Paris in den Genuß eines Konzertes der lebenslustigen, ziemlich verrückten Band gekommen.
Heute auf der Hauptbühne in Haldern boten sie genau das was man von ihnen erwarten durfte. Einen schrägen, rasant gespielten Indiepop voller Enthusiasmus und jugendlicher Unbekümmertheit. Dazu passten dann auch die riesigen Luftballons ganz hervorragend. Zu Beginn des Konzertes wurden überdimensionale bunte Bälle ins Publikum geworfen, die dann ihre Runden machten und oft auf den Häuptern von überraschten Zuschauern landeten, die sie dann mit einem Stups erneut in die Lüfte katapultierten. Daran hatten selbst die mintunter etwas grimmig guckenden Ordner ihren Spaß.
Musikalisch erinnerte das Ganze an Los Campesinos!, die Wombats oder Arcade Fire, man merkte aber dennoch eine eigene, skandinavische Schwermut, die immer mal wieder unter den euphorischen Uptempo Nummern hindurchblitzte. Amüsant die Kriegsbemalung des Sextetts. Jedes der Gesichter war mit Streifen markiert und selbst die Gitarren der Musiker waren hippiesk bemalt wie ein alter VW Bus.
Dem Gelingen des Konzertes konnte es auch nichts anhaben, daß es zu Beginn arge technische Probleme gab und die Soundanlage kurzfristig zusammenbrach. Das überspielten die Norweger mit einer unglaublichen jugendlichen Nonchalance und als sie wieder Saft hatten, spielten sie umso wilder drauf los. Ein Stück blieb mir besonders hängen. Es begann sehr verhalten und langsam, zog sich über mehrere Minuten so vor sich hin, bevor die Postrock-Keule geschwungen wurde und die Musiker auf ihren Gitarren schrammelten, als ginge es um ihr Leben.
Team Me haben sich mit diesem Konzert eindrucksvoll empfohlen, die Songs ihres Debütalbums To The Treetops! klangen live noch wesentlich druckvoller und mitreißender als auf Platte.
Nach Team Me spielte in meiner Abwesenheit Nigel Wright im Spiegelzelt, bevor es auf der Hauptbühne mit Grant Lee Buffalo weiterging. Meine ganze Aufmerksamkeit wurde diesem kultigen Trio aus L A aber nicht zuteil, da ich mit Christoph und meiner Frau eine Steinofenpizza aß und von Christoph Abschied nahm, der nach Hause wollte, um sich für seinen sonntäglichen Trip nach London (zu Blur) zu schonen. Stimmlich erinnerte mich der Sanger Grant Lee Buffalo manchmal an Bono, aber seine Musik war natürlich nicht so stadionlastig. Dennoch war er von Bruce Springsteen nicht meilenweit entfernt, das war eine Mischung aus emphatischen Americana, Folkrock und Classic Rock. Annehmbar und grundsolide, aber sicherlich nicht das beste Konzert beim Haldern 2012.
Dieses sollte aber gleich danach im Anschluß von Damien Jurado im Spiegelzelt kommen, siehe hierzu auch meinen ausführlichen Bericht (kommt noch!).
Nach Jurado ging es wieder raus dem stickigen Zelt und kurz weiter zu tuneyards, die mir mit ihrem souligen Gejodel aber wieder sehr schnell auf den Wecker ging. Schließlich bin ich nicht zum Halden gekommen, um Schuhplattlerei zu betreiben.
Schade allerdings, daß ich die tollen Amis Megafaun verpasste, weil ich einen Mini Gig meines holländischen Freundes Thijs ansah, der zusammen mit einem Kumpel erdige Folkklassiker vor dem Restaurant Cantina Mobile zum Besten gab.
Zu Patrick Watson aus Kanada war ich dann aber wieder zurück und hatte an dem Falsettgesang und den komplexen Kompositionen des feinfühligen Pianisten meine Freude. Watson war mit einer kompletten Band gekommen, in der auch einen Geigerin agierte und sorgte wie immer für eine prima Stimmung. Der Bursche ist Stammgast in Haldern und angesichts der Qualität seiner orchestralen Stücke ist dies auch kein Wunder. Schön!
Schön klangen dann auch Boy and Bear aus Australien im Spiegelzelt, obwohl es auch Leute gab, die nörgelten “das war jetzt zum hunderttausendsten Mal Folkrock im Stile der Mumford & Sons und der Fleet Foxes, laaangweilig!“
Ich sah das nicht so, für mich war das gute und authentische Musik von einer sympathischen Band, von der wir sicherlich in Zukunft noch deutlich mehr hören werden.
Dann pilgerte ich wieder rüber auf die Mainstage, wo nun die britischen The Maccabees bereitstanden.
Mit dem Termin um 21 Uhr 10 hatten sie eine attraktive Auftrittszeit zugewiesen bekommen. Sozusagen zur prime time durften sie ihre quirligen Songs der drei bisher erschienenen Alben präsentieren. Drei Alben und dritter Auftritt beim Haldern Pop, die 3 schein die magische Zahl des Abends zu sein. Aber es soll ja auch Spötter geben, die behaupten, daß viele Indie Bands genau drei Alben zur „Arschlochwerdung“ brauchen. Erst nett, sympathisch und bescheiden und später dann arrogant, großkotzig und abgehoben, so der Werdegang vieler Combos. Natürlich gibt es Ausnahmen, die Killers waren beispielsweise schon bei Album 1 eine Arschlochband, bei den Kings Of Leon und Coldplay stimmte die Regel jedoch genau. Zwei tolle erste Alben und danach nur noch stromlinienförmiger Stadionrock für Leute mit einem unterentwickelten Musikgeschmack.
Aber wie verhält es sich diesbezüglich nun um die Maccabees, um die es hier geht? Mein Bloggerfreund Christoph behauptet ja, daß das aktuelle Album totaler Mist ist, obwohl er genau wie ich, die ersten beiden Longplayer Colour It In und Wall Of Arms heiß und innig liebte. Auf Grund seiner Aussage, habe ich es sogar nicht gewagt, mir das neue Werk zuzulegen. Ich wollte eben nicht von einer meiner Lieblingsbands maßlos enttäuscht werden.
Heute aber konnte ich nicht mehr wegducken, denn der Livetest stand an und natürlich wurden auch die neuen Stücke gespielt. Schon gleich die ersten beiden Titel stammten von Given To The Wild. Sie klangen breitwandiger, atmosphärischer und stadiontauglicher als die alten Sachen und das zackige, angehakte Moment, das ich an den Maccabees immer so schätze, war in den Hintergrund gedrängt worden. Schnell wurde deutlich, daß man es mit einer Band zu tun hatte, die bewußt ihren Sound geändert hat und mit der schrägen Post Punk Band ihrer Anfänge nicht mehr viel gemein hatte. Das konnte man bedauern, oder für gut heißen. Günstlinge würden sicherlich von einer konsequenten Weiterentwicklung des Klangbildes sprechen, Nörgler von einem sell off und der Verleugnung der Wurzeln. Ich persönlich würde zwar nicht so weit gehen, die neuen Sachen durch die Bank weg zu verdammen (Pelican, das später kam, war zum Beispiel ein Hit), muss aber zugeben, daß mir die alten Maccabees besser gefallen haben. Logischerweise war die stärkste Phase des enorm lauten Sets (Ohrenstöpsel waren erste Bürgerpflicht!) dann auch diejenige, in der mit First Love und X-Ray zwei nach wie vor verdammt tolle Stücke des ersten Opus geschmettert wurden. Da blitzten noch einmal die alten Qualitäten auf, konnte man sich an den messerscharfen Riffs, dem polternden Bass und dem extatischen Schlagzeug erfreuen. Aber die Freude hielt nicht allzu lange, dann kamen wieder die breitwandigen neuen Sachen zum Zuge. Es gab sogar Songs wie Can You Give It (vom zweiten Output), die ich kaum erkannte. Can You Give It präsentierte sich in neuem Gewande und gefiel mir deutlich weniger als das „Original“.
So verfolgte ich dann das einstündige Konzert mit gemischten Gefühlen. Ich war happy für die Band, daß sie einen Satz nach vorne gemacht und sich in der schnelllebigen britischen Musikszene etabliert hat, aber auch etwas wehmütig, daß sie niemals mehr so aufregend und rotzig klingen würden wie damals im Spiegelzelt in Haldern (2007) als ich die Maccabees entdeckt hatte und hellauf begeistert war.
Nach den Maccabees spielten die kultigen Afghan Whigs auf der Hauptbühne aber ihr souliger Indierock klang eine Spur antiquiert und nicht sonderlich aufregend. Zwar legte sich Frontmann Greg Dully ordentlich ins Zeug, konnte jedoch nicht wirklich kompensieren, daß die Band in die Jahre gekommen ist und auch so klang. Da war ich doch viel gespannter auf die modernen Töne von Arthur Beatrice, die nun im Spielzeit auftraten.
Die Band aus London verdient es, hier besonders hervorgehoben zu werden. Das four piece um die extrem attraktive und schönstimmige Sängerin Ella Girardot bot nämlich ein absolut atemberaubendes Set, das zu den drei besten Konzerten beim Haldern 2012 gehörte.
Die junge Formation, die noch bis vor kurzem völlig unbekannt war, klettert dank großartiger Lieder und mitreißender Liveshows die Karriereleiter rasant nach oben. Spätestens in ein paar Monaten wird jeder von ihnen reden und dies vollkommen zu recht. Ihr Sound klingt spannend und ungemein frisch und vermischt das Beste aus den vergangenen drei Jahrzehnten. Wavige Gitarren, die man so ähnlich von The Cure oder New Order kennt. Ein zackiger, tanzbarer Rhythmus, den man auch bei den Wild Beasts oder Hot Chip schätzt. Und eine düstere Mystik und mondäne Klasse, die Filmemacher David Lynch sicher ungemein anziehend finden würde.
Mit dieser Rezeptur begeisterten Arthur Beatrice die Halderner, und wenn es eines zu bemängeln gab, dann war es allein die Kürze des Auftritts. Aber halten wir uns einfach an den Spruch mit der Würze und konstatieren daß das Konzert auf den Punkt genau gespielt war. In lediglich einer guten halben Stunde wirbelten sie ordentlich Staub auf und brillierten mit sehr kreativen Titel wie Midland und dem fulminanten What We Hoped To Achieve, der das fantastische Set abschloss. Der Gesang von Ella Girardot kam unfassbar anziehend rüber und die Tempobeschleunigung am Ende riss noch den lahmsten Zuschauer aus der Reserve. Wie in Trance ließ Ella ihren hübschen Zopf durch die Luft fliegen, drehte an ihren Reglern und verabschiedete sich im Namen der Band herzlich und glaubwürdig von den Zuschauern.
Ganz klarer Fall, die werden wir wiedersehen und zwar auf wesentlich größeren Bühnen. Wir reden hier schließlich von den neuen The xx!
Bereits einen absolut etablierten Status haben die Headliner des diesjährigen Haldern Pop Festivals Wilco.
Die Band um Jeff Tweedy ist in den USA eine ganz große Nummer und in Europa nur recht selten anzutreffen. Wilco haben meine letzten 15 Jahre musikalisch entscheidend mitgeprägt, mir mit Alben wie, Yankee Hotel Foxtrott (2002), A Ghost Is Born (2004) und Sky Blue Sky (2007) wunderschöne Stunden bereitet. Ich liebe die zarte, leicht rauchige Stimme von Jeff, sie ist so verletzlich, tröstlich, anrührend. Und live ist natürlich auch der baumlange Gitarrist Nels Cline eine absolute Wucht. Gegen seine schwindelerregenden Soli ist kein Kraut gewachsen, er stellt wirklich das Idealbild eines «guitar hero» dar. Aber natürlich ist die gesamte Band Wilco trotz vieler Line Up Wechsel exzellent und jeder trägt sein Teil zur Unternehmung bei.
In Haldern war es bereits 0:25 h geworden, als Wilco endlich in See stachen. Sie begannen mit Dawned, War und I Might, bevor sie mit At Least That’s What She Said den ersten Riesenhit zum Besten gaben. Der Sensations-Track von A Ghost Is Born, der so langsam und anschmiegsam beginnt und dann in einen völlig überraschenden noisigen Gitarrenpart einmündet, wurde auch von den im Publikum stehenden Musikern von Megafaun und Bowerbirds begeistert aufgenommen. Die Künstler freuten sich wie kleine Kinder, als Nels Cline seine Riffs in den Halderner Nachthimmel entsendete, headbangten phasenweise fast ein wenig.
Packende Abschnitte wie diesen gab es ein paar, so auch bei Klassikern wie Handshake Drugs oder Shot In The Arm, aber nichts kam an den überragenden Mittelteil heran, als mit Hummingbird, Impossible Germany und dem wunderbar melodiösen Born Alone drei besondere Bonbons ins Publikum geworfen wurden. Da wurde deutlich, wie verdammt gut doch diese Amis sind. Kaum eine Gruppe beherrscht ihre Instrumente so gut, nur wenige haben das Händchen dafür, solch zeitlos schöne Melodien zu schreiben und keine einzige Formation schafft es wie Wilco, den Brückenschlag zwischen Classic Rock aus den 70 er und frühen 80er Jahren, US-Indierock der 90er Jahre und Noiserock im Stile von Sonic Youth hinzubekommen. Wilco beherrschen alles. Sobald man glaubt, ein Song sei zu bieder und bodenständig, wird man von experimentellen, oft sehr lauten Passagen überrascht, die dann wie von Gotteshand geführt wieder zum ursprünglichen Thema zurückkehren. Wilco ist beides, Old school und Moderne. Und immer merkt man, daß hinter dieser Truppe, die oft in Stadien spielen, noch «richtige» Menschen stecken und keine ausgebufften Rockstars, die nur auf Kohle aus sind. Wenn hinterher Besucher auf dem Haldern Forum beklagten, dieser heutige Auftritt sei zu routiniert und lustlos ausgefallen, muss man auch um die Launen und die Leiden des Jeff Tweedy wissen. Der Bursche hat in den vergangenen Jahren teilweise Höllenqualen miterlebt, Depressionen und Panikattacken inklusive. Wenn ihm mal nicht danach ist, rumzualbern und auf Verbrüderung zu machen, dann sollte man das akzeptieren. Klar, seine Kommunikation mit dem Publikum am Niederrhein beschränkte sich weitestgehend auf ein «hello», «thank you» und how are you?» aber er bleibt halt eben lieber authentisch, als ein gekünsteltes Bubblegum Smile aufzusetzen.
Mir jedenfalls hat das ungefähr 90minütige Konzert von Wilco gefallen. Natürlich fehlten ein paar Klassiker im Set, allen voran Jesus etc., aber das Ganze war dennoch musikalisch hochstehend. Schade insofern, daß im Laufe des Gigs so einige Zuschauer frühzeitig das Gelände verließen, sodass die Stimmung am Ende eher mau war und auch die eigentlich eingeplanten Zugaben ausgelassen wurden.
So ging dann das Haldern 2012 etwas abrupt zu Ende, ein paar Dankesworte des unermüdlichen holländischen Moderators, das war’s. Macht nichts, das Festivals war insgesamt wieder traumhaft und ein voller Erfolg. Natürlich sind wir 2013 wieder mit dabei!!
Auf dem Weg zum Auto hörte ich übrigens noch ein Stück der famosen jungen Engländer Alt-J aus dem Spigelzelt dröhnen. Deren Konzert hätte ich nur allzu gerne noch gesehen, aber meine Frau drängte erbarmungslos auf die Heimreise. Aber eigentlich ist das gar nicht schlecht, wenn man mit dem Gefühl geht, daß das Festival letztlich noch viel toller war, weil man weiß, daß man sicherlich ein paar herausragende Acts verpasst hat...
Setlist Wilco, Haldern-Pop Festival:
01: Dawned
02: War
03: I Might
04: At Least
05: Heart
06: One Wing
07: Handshake
08: Poor Places
09: Art
10: Standing O
11: Hummingbird
12: Impossible Germany
13: Born Alone
14: Wishful
15: Whole Love
16: Always
17: HMD
18: I’m The Man
19: Shot
20: Late Greats (vorgesehen, aber nicht gespielt)
21: I’m A Wheel
Setlist The Maccabees, Haldern Pop Festival 2012:
01: Child
02: Feel To Follow
03: No Kind Words
04: William Powers
05: First Love
06: X-Ray
07: Can You Give It
08: Heave
09: Precious Time
10: Love You Better
11: Pelican
12: Grew Up At Midnight
Setlist Team Me, Haldern Pop Festival 2012:
01: Patrick Wolf & Daniel Johnston
02: Come Down
03: Weathervanes And Chemicals
04: Favourite Ghost
05: Show Me
06: Dear Sister
07: With My Hnds Covering Both Of My Eyes And I Am Too Scarde To Have A Look At You Now
Setlist Patrick Watson, Haldern Pop Festival 2012:
01: Lighthouse
02: Blckwind
03: Step Out For A While
04: The Quite Crowd
05: Words In The Fire
06: Into Giants
07: Luscious Life
08: Big Bird In A Small Cage
09: Morning Sheets
10: Adventure In Your Own Backyard
11: Noisy Sunday
Setlist Afghan Whigs, Haldern Pop Festival 2012:
02: Crime Scene Part One
03: I'm Her Slave
04: Uptown Again
05: What Jail Is Like
06: Fountain And Fairfax
07: When We Two Parted/Over My Dead Body
08: Gentleman
09: 66
10: My Enemy
11: See And Don't See
12: Love Crimes
13: Going To Town
14: Debonair
15: Cite Soleil
16: Faded
Setlist Grant Lee Buffalo, Haldern Pop Festival 2012:
01: The Hook
02: Lady Godiva And Me
03: Soft Wolf Tread
04: Sing Along
05: Drag
06:Mockingbirds
07: Fuzzy
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