Freitag, 2. März 2007

The Black Keys, Paris, 01.03.07

Konzertbericht The Black Keys
Datum: 01.03.2007
Ort: La Cigale, Paris
Zuschauer: voll und wild

Neulich habe ich einen lustigen Film bei Canal+ gesehen ("The 40 year old virgin"). In einer der besten Szenen des Streifens machen sich zwei befreundete Arbeitskollegen gegenseitig fertig, indem sie immer abwechselnd Gründe dafür finden, warum der jeweils andere schwul sei. Das "beste" Argument war folgendes: "Du bist schwul, weil du Coldplay magst!"

Ich mußte laut auflachen, weil der Band um Chris Martin, trotz aller Qualitäten, natürlich etwas Seichtes anhaftet. Wer also Angst hat, als schwul zu gelten, weil er die englischen Softrocker mag, sollte vielleicht als Gegenmittel hierzu mal zu den amerikanischen Blues-Rockern von den Black Keys gehen. Kaum eine andere aktuelle Band spielt nämlich ähnlich trocken, roh, hart und kompromisslos. In der internationalen Musikpresse habe ich bezüglich des Stils des Duos einen sehr treffenden Ausdruck gelesen: "Their style is raw and close-to the bone! Nah am Knochen, eine wunderbare Metapher, die die Sache sehr gut beschreibt...

Als ich die sehr gut gefüllte Cigale gegen 21 Uhr betrat, hatten die beiden Typen aus Akron, Ohio bereits mit ihrem Set begonnen. Wie ich von einem Zuschauer erfuhr, war mir allerdings nur das allererste Lied durch die Lappen gegangen. Von Anfang an machten der Sänger und Gitarrist Dan Auerbach und der dynamische Drummer Patrick Carney deutlich, daß sie hier keine Zeit vergeuden wollten. Keine langen Ansagen, keine Anekdoten, sondern kerniger Blues-Rock pur war angesagt. Das dritte Stück wurde als "The Brakes" angekündigt, das kannte ich nicht, da ich erst mit dem aktuellen Album "The Magic Potion" zur Fangemeinde der Black Keys hinzugestoßen bin. Eine Fangemeinde im übrigen, die jetzt schon sehr groß ist, wofür u.a. über 500 000 Seitenaufrufe bei MySpace sprechen! "The Magic Potion" ist bereits das vierte Album, der im Jahre 2001 gegründeten Band. Insofern war es kein Wunder, daß ich dann auch viele weitere Lieder des Sets nicht kannte, aber ich habe mir fest vorgenommen diese Lücke zu schließen. Das Highlight der Show kannte ich dann aber: "Your touch" vom aktuellen Longplayer. Schon als die ersten Gitarrenriffs dieses Knüllers ertönten, waren die Leute aus dem Häuschen und als dann die harten und trockenen Drums einsetzten, ging im Publikum unglaublich der Punk ab. Die vorderen Reihen tanzten wild und ungestüm Pogo und natürlich kam es auch zum ausgiebigen "crowsurfing". So aufgeheizt habe ich die Cigale seit dem überragenden Konzert der Gang of Four im letzten November nicht mehr erlebt! Ich schaute mir allerdings das Ganze aus sicherer Entfernung vom Balkon aus an, ich bin ja schließlich nicht mehr der Jüngste und wer soll denn bitteschön die tollen Artikel aus Paris schreiben, wenn ich mich verletze?

Auch nach "Your touch" wurde das hohe Tempo gehalten, was allerdings auch damit zusammenhing, daß das Konzert mit genau einer Stunde Spielzeit ziemlich kurz ausfiel. Aber ich sagte ja bereits, daß die Black Keys keine Zeit verschwenden. So war das dann auch eine schnelle, rohe und kurzweilige Sache, ein Sprint vom Anfang bis Ende mit dem fabelhaften Titel "The Flame" als einer der beiden Zugaben.

Auszug aus der Set-List The Black Keys:

- The Brakes
- Just got to be
- Your touch
- Modern times
- The Flame

von Oliver



7 Kommentare :

Christoph hat gesagt…

Ha, wer die Berichte aus Paris schreiben soll, wenn Du Dich beim Stagediven verletzt? Na Solveig!

Links folgen spätestens Montag. London Calling...

Oliver Peel hat gesagt…

Scheiße ich bin ersetzlich! War das jetzt 'ne Kündigung?

Anonym hat gesagt…

mach dir keine Sorgen, ich werde jetzt einige Zeit nicht mehr so oft in Konzerte gehen, das Abi kommt mit großen Schritten auf mich zu...

Oliver Peel hat gesagt…

Konzertbesuche sind doch eher lernförderlich, Solveig, also ich als Mediziner kann Dir nur raten, weiterhin häufig auf Konzerte zu gehen ;-)

Anonym hat gesagt…

ok dann musst du aber meine Mutter davon überzeugen... Ich denke ich werde versuchen the Long Blondes zu sehen, ich bin ja auch blond und es ist ein Freitag abend und ich habe kein Bac Blanc am nächsten Tag.
The Arcade Fire würde ich auch total gerne sehen, aber die beiden Daten sind ja schon ausverkauft. Es währe halt total cool zu gehen denn ich habe am 19 u. 20 concours general und ein Konzert am 20. als Verschnaufpause währe ja gar nicht so schlecht.

Oliver Peel hat gesagt…

Kein Problem , Solveig, ich werde Deine Mutter überzeugen ;-)

Für die Long Blondes habe ich Karten und ja, es stimmt, Du solltest auch kommen, denn Du bist im Gegensatz zu der Sängerin der Band wirklich groß und blond :-)

Und zu Arcade Fire kommen wir schon irgendwie rein...

Anonym hat gesagt…

ja ja, die meiste Zeit schaffe ich das schon, soll halt nicht mehr zu oft sein...
ich denke ich werde zu the long blondes kommen, ist ja ein Freitag mit einem freien Samstag.
ja groß und blond stimmt :p

 

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