Samstag, 10. Februar 2007

Nelson, Paris, 08.02.07

Konzertbericht Nelson
Datum: 08.02.2007
Ort: Glaz'art, Paris
Zuschauer: gut gefüllter Party-Keller

Seit langem hatte ich mich auf das Konzert der französischen Newcomer Nelson gefreut, es aber dummerweise versäumt für dieses Event auch Karten zu ordern. So war ich auf den Verkauf an der Abendkasse angewiesen. Aber ich hatte Glück, das Konzert war nicht ausverkauft. In der Schlange erblickte ich dann zu meinem
Amusement viele kuriose Gestalten, darunter etliche Punks, mit stilechtem Irokesen-Schnitt, Waver und Red-Skins (die linken Skins heißen doch so, oder?).

Im Saal angekommen ließ ich mich dann neben diesen coolen Typen auf den roten Plüschsofas nieder. Echt gemütlich hier! Ich ließ meinen Blick schweifen und machte
vier nicht mehr ganz junge Typen mit Doc-Martens Stiefeln aus, von denen der eine ein Button der Kultpunks Dead Kennedys an seiner verblichenen Jeans-Jacke heften hatte.

Wie sich herausstellen sollte handelte es sich hierbei um die französische Vorgruppe namens Frustration, die nach eigener Aussage neben den Dead Kennedys von Joy Divison, den Buzzcocks und The Fall beeinflusst wurden. So hörte sich dieser Old School Punk dann auch an, die Stimme des Sängers schwankte zwischen der Monotonie von Ian "Joy Divison" Curtis und der nörgelnden Agressivität von Mark. E. "The Fall" Smith. Unterhaltsam war's auf alle Fälle.

Danach stellten sich die vier Pariser Jungspunde von Nelson via vorher
aufgezeichnetem Video über die überall aufgestellten kleinen Leinwände vor: "Hallo, ich heiße sowieso, spiele Gitarre, Bass und singe," dann der Nächste: "Hallo ich mache auch alles in dieser Band, etc..."

Als Einflüsse nannten sie die aktuelle New Yorker Szene, z.B. The Liars, Animal Collective, Grizzly Bear etc., aber eigentlich klingen sie überhaupt nicht so. Viel eher nach Joy Divison, Interpol oder Bloc Party. Sie machten ihre Sache dann auch ordentlich
und vor allem der "(over) Song" und "I (Syc) Stop" wußten zu gefallen. Am Ende des Sets brachten die vier komplett in schwarz gekleideten Pariser dann auch einige recht experimentelle Lieder, wie z.B. "Paid it all" und das elektronische "Acrobatics". Ich kann ihr Debütalbum "Revolving Doors" auf jeden Fall empfehlen und werde sie weiter im Auge behalten. Eine hoffnungsvolle Band, die möglicherweise auch in Deutschland Erfolg haben wird.

von Oliver


 

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