Donnerstag, 10. September 2015

Sound of Bronkow Tag 1, Dresden, 04.09.15


The Sound of Bronkow Music Festival 2015 Tag 1 
 für mich mit den Konzerten von
   The Gentle Lurch (60 min)
   Erdmöbel (90 min)
Ort: Societaetstheater Dresden
Datum: 4. September
Zuschauer: knapp 300


Wie hatte ich mich dieses Jahr wieder auf das Festival des Labels Kumpels and Friends in Dresden gefreut! Ein Grund hierfür war, dass sage und schreibe vier Bands angesagt waren, die ich unbedingt sehen wollte und dann noch das Sahnehäubchen Erdmöbel obenauf platziert war. Dies neben einer ganzen Zahl weiterer interessant klingender Bands und der einmaligen Atmosphäre in und um das Societaetstheater. Zufällig begann nun mein Festival mit einem erhofften Highlight: The gentle Lurch. Ich hatte bisher nur einmal das Glück gehabt, sie live zu erleben und seitdem war mir die aktuelle Platte Workingman's Lurch sehr ans Herz gewachsen. Ein Wiedersehen war also wirklich überfällig und es war auch etwas spannend, ob sich wohl der absolvierte Aufenthalt in Übersee auswirken würde...


Der kleine Saal war kurz vor Beginn des Konzertes gut besetzt und füllte sich anschließend bis an den Rand und darüber hinaus. Vor der Tür wurden schließlich sogar Leute abgewiesen, weil die Kapazität erschöpft war. Das Interesse war also nicht nur bei mir groß! Ich finde es schon ein bisschen mutig, ein Konzert mit einer englischen Gedicht-Rezitation zu beginnen. Aber es war sofort ruhige Aufmerksamkeit da und es wurde der Auftakt zu regelrechtem Übermut in der folgenden knappen Stunde. Auf der Bühne waren die vertrauten Gesichter von Cornelia Mothes an den Tasten, Frank Heim und Lars Hiller an diversen Saiteninstrumenten, wie auch Ronny Wunderwald als Schelm und Künstler an den Drums. Ein neuer Bassist, Johannes Till war schon wunderbar integriert. Außerdem war zusätzlich Ludwig Bauer (mir insbesondere aus dem Weihnachts-Konzert mit Sea of Love noch vertraut) mit einigen Aufgaben betraut (leider saß er etwas zu weit links als dass er es auf eines meiner Bilder geschafft hätte).


Die Musik ist ja prinzipiell so ein bisschen ein schlingern und stampfen. Ein Etwasmussmanjafürsherzetun (*). In Gedanken kann man am Lagerfeuer sitzen oder mit dem Pferd die Weite Nordamerikas durchstreifen. Dabei den Blick wahlweise in die Ferne schweifen lassen oder ins Innere versenken. Live wurde aber so richtig Dampf drauf gegeben und Fahrt aufgenommen - umsteigen vom Pferd in die Eisenbahn würde ich sagen. Das Publikum und die Band schaukelten sich an der gegenseitigen Begeisterung hoch und teilten wohl eine unvergeßliche und besondere Show miteinander. 
Das Set endete mit dem fast euphorischen Don't tell, my brother. Und ein ungeschriebenes Festivalgesetz verletztend, überzeugte das tobende Publikum die Band zu einer Zugabe, die eine echte Liebesgabe wurde. Ein neues Stück mit Neles Gesang. Es rieselte Konfetti und keiner verließ den Raum ohne ein seeliges Lächeln im Gesicht.

 
Setlist:
01: Workingmans lurch
02: Some pieces of advice to the Golden Bream
03: The Darkest Grove Of Pines
04: On how to tamp leaks
05: Nesting
06: Cannot
07: The Night when frank got drunk for the first time, age 23 +
08: Our bodies become the ground
09: Don't tell, my brother

10: From behind (Z) 



(*) Wie es Luitpolt Löwenhaupt in der Weihnachstgans Auguste so schön sagt...

Tourdatum:
10. Sept 2015 – Wärmehalle Süd – Leipzig 


Erdmöbel tauchten an meinem Horizont auf mit dem Album no. 1 hits. In Bezug auf die Bandgeschichte war das schon reichlich spät. Irgendwie blieb das hängen im Ohr und im Herzen. Allerdings fehlte dazu noch immer das Liveerlebnis und deshalb hatte ich mich gefreut, als sie für das diesjährige Sound of Bronkow angekündigt wurden. Das würde bestimmt ein Spaß!


Tatsächlich war das, was Markus Berges, Ekki Maas, Wolfgang Proppe und Christian Wübben zusammen mit ihrer Bläsersektion Henning Beckmann (Posaune) und Christa Becker (Flöte) (für drei Songs war überdies Kristin Kroneberger die Frau an der Bratsche) veranstalteten vielleicht eher ein Tanztee als ein Indie-Rock-Konzert, aber das störte wohl keinen, weil die Texte mit dem abgedrehten Humor sich unter die Haut bohrten und weil lächeln und tanzen einfach so viel Spaß machen.


Und als geborene Entertainer mit so vielen Jahren Bühnenerfahrung hatten sie das Publikum eins fix drei um den kleinen Finger gewickelt. Und wenn es bei Blinker auf nüchterne Zuschauer vielleicht schon sehr albern gewirkt haben mag, es war ein Riesenspaß!



(*) amazon wusstes noch: Sie haben diesen Artikel am 1.6. 2007 gekauft...

Setlist:
01: Anfangs Schwester heißt Ende
02: 77ste Liebe
03. Club der Senkrecht begrabenen 
04: Gefäße
05: Am Arsch, Welt, kannst du mich kaputtschlagen
06: Für die nicht wissen wie
07: Dawei, Dawei
08: Genau wie ich es mir wünsche
09: Fremdes
10: Busfahrt 
11: Kung Fu Fighting
12: Ausstellung über das Glück
13: Wort ist das falsche Wort
14: Vergnügungslokal mit Weinzwang
15: In den Schuhen von Audrey Hepburn
16: Blinker
17: Das Leben ist schön
 

18: Die Devise der Sterne (Z)
19: Nah bei dir (Z)  



Tourdaten:
03. Dezember  München Milla Club
04. Dezember  Plauen Malzhaus
05. Dezember  Kassel Theaterstübchen
09. Dezember  Duisburg Grammatikoff
10. Dezember  Hamburg Knust
11. Dezember  Worpswede Music hall
12. Dezember  Berlin Frannz club
17. Dezember  Köln Kulturkirche Nippes
18. Dezember  Köln Kulturkirche Nippes
20. Dezember  Darmstadt Centralstation


Aus unserem Archiv:
Sound of Bronkow 2015 Tag 2
The Gentle Lurch, Reutlingen, 25.07.14
Sound of Bronkow 2014 Tag 3
Sound of Bronkow 2014 Tag 2
Sound of Bronkow 2014 Tag 1
Sound of Bronkow 2013 Tag 3
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Sound of Bronkow 2013 Tag 1
Sound of Bronkow 2012 Tag 3
Sound of Bronkow 2012 Tag 2
Sound of Bronkow 2012 Tag 1

Alle Fotos vom Festival:


 

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