Ort: Botanique, Brüssel
Datum: 05.06.2008
Zuschauer: 100 - 120
Dauer: 50 min.
"Um Mitternacht sind wir wieder in Köln", da waren wir uns vollkommen einig - auf dem Weg nach Brüssel. Natürlich ging es bei unserem Konzertausflug um die Band, Tokyo Police Club haben schließlich nach einer fabelhaften EP in diesem Jahr ihre grandiose Debütplatte "Elephant shell" veröffentlicht, zu einem guten Teil aber auch um den Ort des Auftritts. Meine Mitreisenden hatten mir nämlich in höchsten Tönen von der Rotonde im Brüsseler Botanique vorgeschwärmt...
Zweimal hatte ich die Kanadier bisher gesehen, im Underground in Köln und im Cooky's in Frankfurt. Beide Konzerte liegen schon eine ganze Weile zurück, es wurde also höchste Zeit. Obwohl die Band aus Ontario an diesem Wochenende bei Rock am Ring und Rock im Park auftritt und anschließend einige Zeit in Europa verbringt, paßten keine zusätzlichen Deutschland-Termine in ihren Terminkalender. Brüssel war also (abgesehen von der No-Go-Area Rock am Ring) die geografisch nächste Gelegenheit für ein drittes knackig-kurzes Konzert der Kanadier. Denn so kurz wie ihre Alben sind auch die Gigs des Quartetts.
Weil wir keine riesige Lust auf die Mobius Band als Vorgruppe hatten (ich hatte sie in Krefeld vor den Editors erlebt) und der türkische Imbiss gegenüber des Botanique verlockender erschien, kamen wir erst um kurz nach acht in der Rotonde an. Dieser runde Gebäudeteil des alten botanischen Gartens der belgischen Metropole faßt 250 Zuschauer und ist einer von drei Sälen des Kulturzentrums "Botanique". Obwohl ich ja mit etwas Schönem gerechnet hatte, überraschte mich der Konzertraum noch, weil er so unendlich niedlich ist. Die Bühne nimmt fast die Hälfte der (Überraschung!) runden Grundfläche ein. Der andere Halbkreis hat einen Radius von vielleicht acht bis zehn Metern und steigt nach außen hin an. Vier hohe Stufen sorgen so zum einen dafür, daß Zuschauer hinten perfekte Sicht haben, und zum anderen für einen winzig kleinen Bereich unmittelbar vor der Bühne. Dazu kommen irre hohe Wände und eine Kuppel zum Abschluß. Eigentlich könnte der Raum gut und gerne auch ein kleiner Hörsaal sein, wer weiß, vielleicht fanden in der Rotonde früher Vorträge über seltene Pflanzen in Belgisch-Kongo statt.
Heute gibt es kein Grünzeug zu bestaunen sondern Bands. Die New Yorker Mobius Band spielte schon ein paar Minuten, als wir schließlich in den Saal kamen. Die drei Amerikaner passten musikalisch deutlich besser zum heutigen Hauptact als zu den Editors vor einigen Wochen. Besonders ihre Keyboards klangen oft gar nicht so furchtbar weit weg von Tokyo Police Club. Obwohl besser geeignet als Vorgruppe, riss mich die Mobius Band wieder nicht vom Hocker (bzw. von der Stufe). Mit machte es mehr Spaß, den ziemlich extrovertierten Musikern zuzusehen als ihnen zuzuhören! Verkehrt war das nicht, aber auch nicht begeisternd.
Um fünf nach neun (niedlich!) hatten dann die Hauptakteure ihre Instrumente und Gerätschaften aufgebaut, das Konzert konnte beginnen. Merkwürdigerweise brauchte ich einige Zeit, um "reinzukommen", etwas, daß ich bisher nicht kannte. Entweder waren Konzerte mies (oder ich nicht aufnahmefähig) oder sie begeisterten mich direkt. Es lag sicher nicht an der Band, anfangs dachte ich aber, daß ich enttäuscht nach Hause fahren würde. Und da, obwohl schon gleich drei Knaller gespielt wurden ("La ferrassie", "In a cave" und "Box"). Während "Box" schlug meine Stimmung vollkommen um, da war die riesige Freude an der Band wieder, die ich schon bei den ersten beiden Konzerten erlebt hatte.
Tokyo Police Club bestehen aus vier Musikern, Schlagzeuger Greg Alsop, Gitarrist Josh Hook, Sänger und Bassist Dave Monks und Keyboarder Graham Wright. Schlagzeuger und Gitarrist spielen ihre Parts solide, während die beiden anderen die Show bieten. Beide, Keyboarder und singender Bassist verziehen herrlch das Gesicht während sie singen oder schreien. Graham kneift dabei meist seine Augen zu und wirkt so ganz schrecklich angestrengt. Und kaum haben sie ein Lied begonnen, ist es auch schon vorbei...
Ich schätze, daß gut 100 Zuschauer gekommen waren, einige davon zweifelsfrei Nordamerikaner. Die Nato-Stadt Brüssel als ist sicher dankbar als Auftrittsort für kanadische Bands. Zu vielen Reaktionen ließ sich ein Großteil des Publikums aber nicht hinreißen. Immerhin tanzten und sangen diejenigen, die unten unmittelbar vor der Bühne standen ordentlich mit.
Da TPC kaum Ausfälle in ihrem Repertoire haben (haben sie überhaupt welche?), spielten Dave und Kollegen nur Hits. Neben dem wundervollen "Juno" war "Your English is good" ein erster richtiger Höhepunkt gegen Hälfte des Konzerts. Dieses erst auf "Elephant shell" veröffentlichte Stück, war auch im vergangenen Jahr fester Bestandteil der Sets - kein Wunder, da das Lied ein ganz großer Knüller ist.
Mit Abstand die beste Phase des Konzerts waren aber die Lieder 14 bis 19 (also die letzten gefühlten fünf Minuten...). Angeführt von "Tessallate", dem Überhit, rotzten die blutjungen Musiker einen Knaller nach dem anderen raus, um nach langen 50 Minuten mit "Cheer it on" mit der gebrüllten Zeile "Tokyo Police Club" abzuschließen.
ie haben mich wieder begeistert, gar keine Frage! Und sie haben mich auch zum Lachen gebracht. Da war zum einen Keyboarder Graham, der sich mit Gitarrist Josh einen Schellenkranz teilen mußte. Er rannte also regelmäßig über die Bühne, um das Instrument wegzubringen oder abzuholen! Sänger Dave entsorgte seine Getränke herrlich. Sobald er einen Schluck aus einer der Plastikflaschen getrunken hatte, klatschte er sie auf die Holzbühne. Flatsch! Und da lag sie dann...
Zweimal hatte ich die Kanadier bisher gesehen, im Underground in Köln und im Cooky's in Frankfurt. Beide Konzerte liegen schon eine ganze Weile zurück, es wurde also höchste Zeit. Obwohl die Band aus Ontario an diesem Wochenende bei Rock am Ring und Rock im Park auftritt und anschließend einige Zeit in Europa verbringt, paßten keine zusätzlichen Deutschland-Termine in ihren Terminkalender. Brüssel war also (abgesehen von der No-Go-Area Rock am Ring) die geografisch nächste Gelegenheit für ein drittes knackig-kurzes Konzert der Kanadier. Denn so kurz wie ihre Alben sind auch die Gigs des Quartetts.
Weil wir keine riesige Lust auf die Mobius Band als Vorgruppe hatten (ich hatte sie in Krefeld vor den Editors erlebt) und der türkische Imbiss gegenüber des Botanique verlockender erschien, kamen wir erst um kurz nach acht in der Rotonde an. Dieser runde Gebäudeteil des alten botanischen Gartens der belgischen Metropole faßt 250 Zuschauer und ist einer von drei Sälen des Kulturzentrums "Botanique". Obwohl ich ja mit etwas Schönem gerechnet hatte, überraschte mich der Konzertraum noch, weil er so unendlich niedlich ist. Die Bühne nimmt fast die Hälfte der (Überraschung!) runden Grundfläche ein. Der andere Halbkreis hat einen Radius von vielleicht acht bis zehn Metern und steigt nach außen hin an. Vier hohe Stufen sorgen so zum einen dafür, daß Zuschauer hinten perfekte Sicht haben, und zum anderen für einen winzig kleinen Bereich unmittelbar vor der Bühne. Dazu kommen irre hohe Wände und eine Kuppel zum Abschluß. Eigentlich könnte der Raum gut und gerne auch ein kleiner Hörsaal sein, wer weiß, vielleicht fanden in der Rotonde früher Vorträge über seltene Pflanzen in Belgisch-Kongo statt.
Heute gibt es kein Grünzeug zu bestaunen sondern Bands. Die New Yorker Mobius Band spielte schon ein paar Minuten, als wir schließlich in den Saal kamen. Die drei Amerikaner passten musikalisch deutlich besser zum heutigen Hauptact als zu den Editors vor einigen Wochen. Besonders ihre Keyboards klangen oft gar nicht so furchtbar weit weg von Tokyo Police Club. Obwohl besser geeignet als Vorgruppe, riss mich die Mobius Band wieder nicht vom Hocker (bzw. von der Stufe). Mit machte es mehr Spaß, den ziemlich extrovertierten Musikern zuzusehen als ihnen zuzuhören! Verkehrt war das nicht, aber auch nicht begeisternd.
Um fünf nach neun (niedlich!) hatten dann die Hauptakteure ihre Instrumente und Gerätschaften aufgebaut, das Konzert konnte beginnen. Merkwürdigerweise brauchte ich einige Zeit, um "reinzukommen", etwas, daß ich bisher nicht kannte. Entweder waren Konzerte mies (oder ich nicht aufnahmefähig) oder sie begeisterten mich direkt. Es lag sicher nicht an der Band, anfangs dachte ich aber, daß ich enttäuscht nach Hause fahren würde. Und da, obwohl schon gleich drei Knaller gespielt wurden ("La ferrassie", "In a cave" und "Box"). Während "Box" schlug meine Stimmung vollkommen um, da war die riesige Freude an der Band wieder, die ich schon bei den ersten beiden Konzerten erlebt hatte.
Tokyo Police Club bestehen aus vier Musikern, Schlagzeuger Greg Alsop, Gitarrist Josh Hook, Sänger und Bassist Dave Monks und Keyboarder Graham Wright. Schlagzeuger und Gitarrist spielen ihre Parts solide, während die beiden anderen die Show bieten. Beide, Keyboarder und singender Bassist verziehen herrlch das Gesicht während sie singen oder schreien. Graham kneift dabei meist seine Augen zu und wirkt so ganz schrecklich angestrengt. Und kaum haben sie ein Lied begonnen, ist es auch schon vorbei...
Ich schätze, daß gut 100 Zuschauer gekommen waren, einige davon zweifelsfrei Nordamerikaner. Die Nato-Stadt Brüssel als ist sicher dankbar als Auftrittsort für kanadische Bands. Zu vielen Reaktionen ließ sich ein Großteil des Publikums aber nicht hinreißen. Immerhin tanzten und sangen diejenigen, die unten unmittelbar vor der Bühne standen ordentlich mit.
Da TPC kaum Ausfälle in ihrem Repertoire haben (haben sie überhaupt welche?), spielten Dave und Kollegen nur Hits. Neben dem wundervollen "Juno" war "Your English is good" ein erster richtiger Höhepunkt gegen Hälfte des Konzerts. Dieses erst auf "Elephant shell" veröffentlichte Stück, war auch im vergangenen Jahr fester Bestandteil der Sets - kein Wunder, da das Lied ein ganz großer Knüller ist.
Mit Abstand die beste Phase des Konzerts waren aber die Lieder 14 bis 19 (also die letzten gefühlten fünf Minuten...). Angeführt von "Tessallate", dem Überhit, rotzten die blutjungen Musiker einen Knaller nach dem anderen raus, um nach langen 50 Minuten mit "Cheer it on" mit der gebrüllten Zeile "Tokyo Police Club" abzuschließen.
ie haben mich wieder begeistert, gar keine Frage! Und sie haben mich auch zum Lachen gebracht. Da war zum einen Keyboarder Graham, der sich mit Gitarrist Josh einen Schellenkranz teilen mußte. Er rannte also regelmäßig über die Bühne, um das Instrument wegzubringen oder abzuholen! Sänger Dave entsorgte seine Getränke herrlich. Sobald er einen Schluck aus einer der Plastikflaschen getrunken hatte, klatschte er sie auf die Holzbühne. Flatsch! Und da lag sie dann...
Setlist Tokyo Police Club, Botanique, Brüssel:
01: La ferrassie
02: In a cave
03: Box
04: Sixties remake
05: If it works
06: Graves
07: Juno
08: Your English is good
09: Cut cut paste
10: Nursery, academy
11: Citizens of tomorrow
12: Centennial
13: New new song
14: Tessellate
15: Shoulders & arms
16: Nature of the experiment
17: Famous
18: Be good
19: Cheer it on
Links:
- Fotos des Abends
- aus unserem Archiv:
- TPC in Paris 2007
- TPC in Köln 2007
- TPC in Frankfurt 2007
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