Konzert: Wild Beast (Ox.Eagle.Lion.Man)
Ort: La Flèche d'or, Paris
Datum: 20.06.2008
Zuschauer: ca. 150
Konzertdauer: Ox.Eagle.Lion.Man 25 Minuten, Wild Beasts: 35 Minuten
Die Freitags-Konzerte in der Flèche d'or entwickeln sich immer mehr zur Schaubühne für talentierte und aufregende neue britische Bands. In den letzten Wochen kreuzten hier schon Emporkömmlinge wie Jonquil, Noah & The Whale, Fanfarlo und etliche andere auf.
Auch heute abend gab es wieder zwei spannende Bands von der Insel zu entdecken. Den Auftakt machten die Londoner mit dem kuriosen Bandnamen Ox.Eagle.Lion.Man, die beim kleinen feinen Label Transgressive Records unter Vertrag stehen, die Künstler wie den enorm begabten Jeremy Warmsley, Absentee, Foals und The Young Knives beherbergen. Neuerdings managen sie sogar die riesige Folk-Hoffnung Johnny Flynn!
Alles andere als Nieten also in den Reihen von Transgressive und die Londoner um den charasmatischen Sänger Frederick Blood-Royale machte da keine Ausnahme.
Der Bursche mit der schwarzen Hornbrille und der äusserst theatralischen Mimik und Gestik wirbelte mit seinen drei Bandkollegen wie ein Derwisch über die Bühne und hätte auch in einem Stück von Shakespeare eine gute Figur gemacht. Seine Stimme war extrem markant und sehr tief und nörglerisch. Wie ein junger Nick Cave auf einem manischen Trip schien mir das, aber auch die Verrücktheit und der Spleen von Modest Mouse oder The Strange Death Of Liberal England waren hier mit im Spiel. Abgefahren! War ich etwa bei der Rocky Horror Picture Show gelandet?...
Die Singleauskopplung Fatherhood bildete den Auftakt und wer sich einen Höreindruck verschaffen möchte, dem sei die MySpace Seite der Band empfohlen! Dort findet man auch den Höllenritt "The Drowned And The Saved" der auch in der Flèche d'or gespielt wurde und nach ein paar Durchläufen schon nicht mehr aus dem Ohr will.
Ebenfalls vertreten war "Motherhood" sinnigerweise die B-Seite der Single Fatherhood. Ein düsteres und mysthisches Stück mit fast gothischem Einschlag. Vielleicht haben die Jungs ja auch Platten von The Cure und Killing Joke im Schrank ihrer Eltern gefunden. Von dort haben sie auch sicherlich eine Scheibe der Kultband King Crimson stibitzt. Wie sonst ist es zu erklären, dass die Prog-Rocker auf Platz eins der Topfreunde von Ox.Eagle.Lion.Man stehen?
Insgesamt ein interessanter, wenngleich auch sehr kurzer Auftritt einer jungen Band, die man im Auge behalten sollte!
Das Gleiche gilt auch für die im Anschluss startenden Wild Beasts. Der wie der ehemalige russische Tenniscrack Kafelnikov aussehende Sänger Hayden konnte schon nach den ersten Strophen mit seiner unglaublichen Falsett-Stimme für Verwunderung im Publikum sorgen. Jimmy Somerville würde vor Neid erblassen! So etwas in der Art hatte ich auch noch nicht gehört, man hatte den Eindruck einer Opern-Diva zuzuhören!
Manchmal gackerte der kurzhaarige Sänger gar wie ein Huhn oder gab wütende Laute von sich, die von einem gereizten Hund stammen könnten. Völlig verrückt!
Einigkeit herrschte unter den Besuchern darüber, dass die Band, die sich als "Les Fauves" (die wilden Tiere) vorstellte, sehr originell ist. Allerdings schien auch ein Teil des Publikums eher verwirrt und angewidert von dem exzentrischen Gesang.
Drei der heute gespielten Lieder kann man sich auf der MySpace Seite der Band anhören, "Through Dark Night, "Assembly" und das famose "Devils Crayon" ("there are so many tiny pieces"), das musikalische Ähnlichkeiten zu den von mir kürzlich verissenen Dirty Projectors aufwies. Warum ich dann jetzt lobend über die Wild Beasts mit ihrer arg speziellen Mucke, die auch einen leichten Rockabilly-Einschlag hat, schreibe? Weil bei den Engländern die Lieder nicht von einem brutalen Schlagzeug zerhackt wurden und das Gitarrenspiel hochmelodisch, beschwingt und originell war. Eine wunderbare Band von der man noch viel hören wird! Und entweder liebt, oder hasst man sie. Dazwischen dürfte es nicht viel geben...
Setlist Wild Beasts, Flèche d'Or, Paris:
01: Vigil
02: BBBC
03: Through Dark Night
04: Please Sir
05: Cheerio06: Assembly
07: Devil's Crayon
08: Old Dog
Links:
Auch Bloggerfreund Eike ist von den Wild Beasts angetan, hier nachzulesen!
Ort: La Flèche d'or, Paris
Datum: 20.06.2008
Zuschauer: ca. 150
Konzertdauer: Ox.Eagle.Lion.Man 25 Minuten, Wild Beasts: 35 Minuten
Die Freitags-Konzerte in der Flèche d'or entwickeln sich immer mehr zur Schaubühne für talentierte und aufregende neue britische Bands. In den letzten Wochen kreuzten hier schon Emporkömmlinge wie Jonquil, Noah & The Whale, Fanfarlo und etliche andere auf.
Auch heute abend gab es wieder zwei spannende Bands von der Insel zu entdecken. Den Auftakt machten die Londoner mit dem kuriosen Bandnamen Ox.Eagle.Lion.Man, die beim kleinen feinen Label Transgressive Records unter Vertrag stehen, die Künstler wie den enorm begabten Jeremy Warmsley, Absentee, Foals und The Young Knives beherbergen. Neuerdings managen sie sogar die riesige Folk-Hoffnung Johnny Flynn!
Alles andere als Nieten also in den Reihen von Transgressive und die Londoner um den charasmatischen Sänger Frederick Blood-Royale machte da keine Ausnahme.
Der Bursche mit der schwarzen Hornbrille und der äusserst theatralischen Mimik und Gestik wirbelte mit seinen drei Bandkollegen wie ein Derwisch über die Bühne und hätte auch in einem Stück von Shakespeare eine gute Figur gemacht. Seine Stimme war extrem markant und sehr tief und nörglerisch. Wie ein junger Nick Cave auf einem manischen Trip schien mir das, aber auch die Verrücktheit und der Spleen von Modest Mouse oder The Strange Death Of Liberal England waren hier mit im Spiel. Abgefahren! War ich etwa bei der Rocky Horror Picture Show gelandet?...
Die Singleauskopplung Fatherhood bildete den Auftakt und wer sich einen Höreindruck verschaffen möchte, dem sei die MySpace Seite der Band empfohlen! Dort findet man auch den Höllenritt "The Drowned And The Saved" der auch in der Flèche d'or gespielt wurde und nach ein paar Durchläufen schon nicht mehr aus dem Ohr will.
Ebenfalls vertreten war "Motherhood" sinnigerweise die B-Seite der Single Fatherhood. Ein düsteres und mysthisches Stück mit fast gothischem Einschlag. Vielleicht haben die Jungs ja auch Platten von The Cure und Killing Joke im Schrank ihrer Eltern gefunden. Von dort haben sie auch sicherlich eine Scheibe der Kultband King Crimson stibitzt. Wie sonst ist es zu erklären, dass die Prog-Rocker auf Platz eins der Topfreunde von Ox.Eagle.Lion.Man stehen?
Insgesamt ein interessanter, wenngleich auch sehr kurzer Auftritt einer jungen Band, die man im Auge behalten sollte!
Das Gleiche gilt auch für die im Anschluss startenden Wild Beasts. Der wie der ehemalige russische Tenniscrack Kafelnikov aussehende Sänger Hayden konnte schon nach den ersten Strophen mit seiner unglaublichen Falsett-Stimme für Verwunderung im Publikum sorgen. Jimmy Somerville würde vor Neid erblassen! So etwas in der Art hatte ich auch noch nicht gehört, man hatte den Eindruck einer Opern-Diva zuzuhören!
Manchmal gackerte der kurzhaarige Sänger gar wie ein Huhn oder gab wütende Laute von sich, die von einem gereizten Hund stammen könnten. Völlig verrückt!
Einigkeit herrschte unter den Besuchern darüber, dass die Band, die sich als "Les Fauves" (die wilden Tiere) vorstellte, sehr originell ist. Allerdings schien auch ein Teil des Publikums eher verwirrt und angewidert von dem exzentrischen Gesang.
Drei der heute gespielten Lieder kann man sich auf der MySpace Seite der Band anhören, "Through Dark Night, "Assembly" und das famose "Devils Crayon" ("there are so many tiny pieces"), das musikalische Ähnlichkeiten zu den von mir kürzlich verissenen Dirty Projectors aufwies. Warum ich dann jetzt lobend über die Wild Beasts mit ihrer arg speziellen Mucke, die auch einen leichten Rockabilly-Einschlag hat, schreibe? Weil bei den Engländern die Lieder nicht von einem brutalen Schlagzeug zerhackt wurden und das Gitarrenspiel hochmelodisch, beschwingt und originell war. Eine wunderbare Band von der man noch viel hören wird! Und entweder liebt, oder hasst man sie. Dazwischen dürfte es nicht viel geben...
Setlist Wild Beasts, Flèche d'Or, Paris:
01: Vigil
02: BBBC
03: Through Dark Night
04: Please Sir
05: Cheerio06: Assembly
07: Devil's Crayon
08: Old Dog
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Auch Bloggerfreund Eike ist von den Wild Beasts angetan, hier nachzulesen!
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ha!
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