Konzert: The Bishops, Sushimob & Superpunk (Phono Pop Festival)
Ort: Festung Rüsselsheim
Datum: 20.07.2007
Zuschauer: 40 (Sushimob) bis 150 (Superpunk)
Bis vor ein paar Wochen wußte ich nicht, daß es in Rüsselsheim ein Indiefestival gibt. Als ich nach Thermals-Konzerten gesucht habe, fand ich da ein "Phono-Pop Festival" in der Festung Rüsselsheim. Als ich dann noch die Bishops im Line-Up fand, war klar, daß ich da hin mußte. Das Phono-Pop ist ein Zweitagesfestival, das eben in der Rüsselsheimer Festung stattfindet. Als jemand, der oft auf der Festung Ehrenbreitstein in Koblenz war, müssen Festungen schon sehr groß sein, um mich zu beeindrucken. Die in Rüsselsheim ist nicht schrecklich beeindruckend aber sehr schön und familär - und perfekt für ein kleines Festival. Schon vor dem Betreten war ich angenehm überrascht, denn unmittelbar vor dem Zugang zur Feste fand ich einen Parkplatz. Sehr entspannt alles.
Drinnen hatte gerade mit Sushimob schon das erste Konzert begonnen. Sushimob kommen aus Frankfurt und haben in ihrem Buch der guten Taten schon Supports der Libertines, von Blackmail und von Ash (nicht Äsh) stehen. Die dreiköpfige Band spielte vor noch sehr wenigen Zuschauern in einem kleinen Seitenhof, der von hohen Mauern begrenzt ist und der als Konzertfläche wirklich perfekt ist. Mitten auf dem Hof steht ein großer Baum, der dann auch bei den gelegentlichen Regentropfen guten Schutz bot.
Das, was Sushimob spielte, gefiel mir ganz gut. Genervt hat mich nur ein wenig das Gepose des Bassisten. Nicht, daß zappelnde Musiker immer lästig sind. Der Sushimann übertrieb es aber. Sein Gitarrist (und Sänger) ließ sich auch während eines Stücks auf die Knie fallen und kam prompt aus dem Takt. Die kleinen Sünden... Wahrscheinlich fehlt mir einfach der Heavyhintergrund in der Jugend, um kniefallende Musiker toll zu finden, so recht bereuen mag ich das aber nicht. Der Bassist wäre übrigens auch fast fürs Hampeln bestraft worden, bei einer besonders albernen Tanzeinlage am Ende rutschte er fast (und dann sicher sehr schmerzhaft) aus.
Musikalisch war das aber eben nicht albern, sondern ein guter Auftakt. Allerdings hätte das vorletzte Stück ("Always") auch von Ash stammen können. Selbst die Stimme klang da extrem nach den Nordiren.
Setlist Sushimob Phono Pop Festival:
01: Antiplastic
02: The big astro
03: The brakes don't work
04: Yes please
05: Costume for Kelly
06: I go robot
07: Always
08: Worst case scenario
Nach Ende des Auftritts kamen von der einen Seite Superpunk mit ihren Instrumenten auf die Bühne, während die Bishops Brüder und ihr "durchgeknallter schottischer Schlagzeuger" von der Backstageseite ihren Kram aufbauten. Sänger Mike Bishop hatte wieder seine Sporttasche dabei, die auf der Bühne stand und alle Wertgegenstände enthielt.
Kurz nach acht legten die so schüchtern wirkenden Londoner los. Ich wußte nach zwei Konzerten der Bishops schon, was mich erwartete, die meisten der mittlerweile sicher knapp 100 Zuschauer (damit war der Bereich der Konzertfläche ziemlich gut gefüllt), waren aber sicher überrascht, was für eine Energie vor allem in Mike Bishop steckt. Schon beim ersten Lied "Higher now" hatten die Engländer das Publikum. Ich denke wirklich nicht, daß viele die Platte kennen aber viele tanzten und wippten mit und ließen sich von dem extrem unterhaltsamen Auftritt mitreißen. Natürlich klingt die Musik so, als käme sie frisch aus den 60ern. Ich finde die Bishops aber trotzdem hochgradig originell.
Das Set in Rüsselsheim enthielt in erster Linie die Albumstücke aber auch Lieder wie "House in a desert" oder "Raindance", die sie schon in London gespielt hatten, und zwei für mich neue Stücke ("For now" und "Heart full of pain"). In ihrem knapp fünfzig minütigem Auftritt spielten die Bishops zwanzig Lieder. Zwanzig!
Musikalisch war es eben toll und unterhaltsam und hochgradig kurzweilig. Aber zu den Bishops gehört auch der unglaubliche Bühnenauftritt von Mike. Bassist und Zwillingsbruder Peter ist während eines Konzerts meist verhaltensunauffällig. Mike dagegen hüpft hin und her, pumpt die Backen auf, reißt den Mund auf, geht in (nicht auf) die Knie - köstlich! Alleine das lohnt einen Besuch eines Auftritts der Engländer. Kombiniert mit den eingängigen, flotten Melodien und dem sehr sicheren Spiel, wird daraus eben ein top Konzert. Die gute Laune der Brüder (beim Schlagzeuger bin ich mir da nie so sicher) war unverkennbar. Als sie irgendwann mal die Plätze tauschten (weil Mike wieder quer über die Bühne gerannt war) und Peter überrascht am Gitarrenplatz stand, tat er so, als wollte er eines von Mikes Pedalen treten. Beide hatten einen riesigen Spaß daran!
Im November sind die Bishops auf eigener Tour in Deutschland, eine gute Gelegenheit, sich diese Perle unter den neuen britischen Bands anzusehen.
Drinnen hatte gerade mit Sushimob schon das erste Konzert begonnen. Sushimob kommen aus Frankfurt und haben in ihrem Buch der guten Taten schon Supports der Libertines, von Blackmail und von Ash (nicht Äsh) stehen. Die dreiköpfige Band spielte vor noch sehr wenigen Zuschauern in einem kleinen Seitenhof, der von hohen Mauern begrenzt ist und der als Konzertfläche wirklich perfekt ist. Mitten auf dem Hof steht ein großer Baum, der dann auch bei den gelegentlichen Regentropfen guten Schutz bot.
Das, was Sushimob spielte, gefiel mir ganz gut. Genervt hat mich nur ein wenig das Gepose des Bassisten. Nicht, daß zappelnde Musiker immer lästig sind. Der Sushimann übertrieb es aber. Sein Gitarrist (und Sänger) ließ sich auch während eines Stücks auf die Knie fallen und kam prompt aus dem Takt. Die kleinen Sünden... Wahrscheinlich fehlt mir einfach der Heavyhintergrund in der Jugend, um kniefallende Musiker toll zu finden, so recht bereuen mag ich das aber nicht. Der Bassist wäre übrigens auch fast fürs Hampeln bestraft worden, bei einer besonders albernen Tanzeinlage am Ende rutschte er fast (und dann sicher sehr schmerzhaft) aus.
Musikalisch war das aber eben nicht albern, sondern ein guter Auftakt. Allerdings hätte das vorletzte Stück ("Always") auch von Ash stammen können. Selbst die Stimme klang da extrem nach den Nordiren.
Setlist Sushimob Phono Pop Festival:
01: Antiplastic
02: The big astro
03: The brakes don't work
04: Yes please
05: Costume for Kelly
06: I go robot
07: Always
08: Worst case scenario
Nach Ende des Auftritts kamen von der einen Seite Superpunk mit ihren Instrumenten auf die Bühne, während die Bishops Brüder und ihr "durchgeknallter schottischer Schlagzeuger" von der Backstageseite ihren Kram aufbauten. Sänger Mike Bishop hatte wieder seine Sporttasche dabei, die auf der Bühne stand und alle Wertgegenstände enthielt.
Kurz nach acht legten die so schüchtern wirkenden Londoner los. Ich wußte nach zwei Konzerten der Bishops schon, was mich erwartete, die meisten der mittlerweile sicher knapp 100 Zuschauer (damit war der Bereich der Konzertfläche ziemlich gut gefüllt), waren aber sicher überrascht, was für eine Energie vor allem in Mike Bishop steckt. Schon beim ersten Lied "Higher now" hatten die Engländer das Publikum. Ich denke wirklich nicht, daß viele die Platte kennen aber viele tanzten und wippten mit und ließen sich von dem extrem unterhaltsamen Auftritt mitreißen. Natürlich klingt die Musik so, als käme sie frisch aus den 60ern. Ich finde die Bishops aber trotzdem hochgradig originell.
Das Set in Rüsselsheim enthielt in erster Linie die Albumstücke aber auch Lieder wie "House in a desert" oder "Raindance", die sie schon in London gespielt hatten, und zwei für mich neue Stücke ("For now" und "Heart full of pain"). In ihrem knapp fünfzig minütigem Auftritt spielten die Bishops zwanzig Lieder. Zwanzig!
Musikalisch war es eben toll und unterhaltsam und hochgradig kurzweilig. Aber zu den Bishops gehört auch der unglaubliche Bühnenauftritt von Mike. Bassist und Zwillingsbruder Peter ist während eines Konzerts meist verhaltensunauffällig. Mike dagegen hüpft hin und her, pumpt die Backen auf, reißt den Mund auf, geht in (nicht auf) die Knie - köstlich! Alleine das lohnt einen Besuch eines Auftritts der Engländer. Kombiniert mit den eingängigen, flotten Melodien und dem sehr sicheren Spiel, wird daraus eben ein top Konzert. Die gute Laune der Brüder (beim Schlagzeuger bin ich mir da nie so sicher) war unverkennbar. Als sie irgendwann mal die Plätze tauschten (weil Mike wieder quer über die Bühne gerannt war) und Peter überrascht am Gitarrenplatz stand, tat er so, als wollte er eines von Mikes Pedalen treten. Beide hatten einen riesigen Spaß daran!
Im November sind die Bishops auf eigener Tour in Deutschland, eine gute Gelegenheit, sich diese Perle unter den neuen britischen Bands anzusehen.
Setlist The Bishops Phono Pop Festival:
01: Higher now
02: Back and forth
03: Life in a hole
04: House in the desert
05: Raindance
06: Breakaway
07: Heart full of pain
08: I can't stand it anymore
09: Slow river
10: Menace about town
11: The only place I can look is down
12: So high
13: Lies and indictments
14: Sun's going down
15: In the night
16: Carousel
17: For now
18: Travelling our way home
19: Will you ever come back again?
20: She said bye bye
Als dis Bishops nach ihrem Konzert eilig abbauten, weil sie anschließend noch nach Frankreich weiterreisen mußten, war Gelegenheit, durch den Rest der Festung zu gehen. Neben dem Hof, in dem die Konzerte stattfinden, gibt es den Haupt-Innenhof, an dem das Festungscafé und ein Museum liegen. Während des Festivals wird dieser Bereich für Getränke- und Essensstände genutzt. Auch bei den Getränken zeigen die Veranstalter guten Geschmack, denn es gibt Afri Cola und Bluna! In dem Hauptinnenhof war auch eine zweite Bühne aufgebaut, auf der nach Mitternacht Pele Caster (Ex-Astra Kid und jetzt Klee) solo auftreten sollte. Leider war mir das (wie auch Robocop Kraus) wegen frühen Arbeitsbeginns Samstag zu spät.
Meine letzte Band des Abends sollte also Superpunk sein. Bekannter Superpunk Fan ist Sarah Kuttner, in deren letzten Sendung die Band auftrat. Bei 1live erzählte sie irgendwann, daß sie danach davon geträumt habe, mit dem Sänger geknutscht zu haben. Sachen gibt es... Bevor die Band um Sarahs Traummann Carsten Friedrichs anfangen konnte, gab es aber größere Probleme. Der Soundcheck dauerte immer länger, einige Kabel waren wohl falsch rum angeschlossen, irgendwie passte es nicht. Da gab es dann Dialoge wie "Jetzt mal die 18 bitte" - "Die 18 ist jetzt da drüben." Sie waren dann irgendwann fertig, Sänger Carsten war unsicher, ob es wirklich losgehen sollte, fing dann aber doch an. Mein laienhaftes Ohr merkte aber schnell, daß der Sound schlecht war. Der Gesang war kaum zu verstehen, worunter meine Lust auf das Konzert schnell litt. Den Leuten, die mittig vor der Bühne standen, machte das nichts, da wurde viel getanzt. Der Hof war noch deutlich voller als vorher bei den Bishops, und das Publikum (zumindest vorne) schien deutlich jünger.
Musikalisch möchte ich den Auftritt von Superpunk nicht zu kritisch bewerten, weil der Ton eben so schlecht war. Aber es hat den Leuten eben großen Spaß gemacht, also war das Konzert auch gut.
Meine letzte Band des Abends sollte also Superpunk sein. Bekannter Superpunk Fan ist Sarah Kuttner, in deren letzten Sendung die Band auftrat. Bei 1live erzählte sie irgendwann, daß sie danach davon geträumt habe, mit dem Sänger geknutscht zu haben. Sachen gibt es... Bevor die Band um Sarahs Traummann Carsten Friedrichs anfangen konnte, gab es aber größere Probleme. Der Soundcheck dauerte immer länger, einige Kabel waren wohl falsch rum angeschlossen, irgendwie passte es nicht. Da gab es dann Dialoge wie "Jetzt mal die 18 bitte" - "Die 18 ist jetzt da drüben." Sie waren dann irgendwann fertig, Sänger Carsten war unsicher, ob es wirklich losgehen sollte, fing dann aber doch an. Mein laienhaftes Ohr merkte aber schnell, daß der Sound schlecht war. Der Gesang war kaum zu verstehen, worunter meine Lust auf das Konzert schnell litt. Den Leuten, die mittig vor der Bühne standen, machte das nichts, da wurde viel getanzt. Der Hof war noch deutlich voller als vorher bei den Bishops, und das Publikum (zumindest vorne) schien deutlich jünger.
Musikalisch möchte ich den Auftritt von Superpunk nicht zu kritisch bewerten, weil der Ton eben so schlecht war. Aber es hat den Leuten eben großen Spaß gemacht, also war das Konzert auch gut.
Setlist Superpunk Phono Pop Festival:
01: Ehrlicher Mann
02: Ich find alles gut
03: Eisige Tiefen
04: Partys in München
05: Raus aus dieser Stadt
06: Ich mag den Mann nicht
07: Hamburg ist der Platz für Dich
08: Bon Scott
09: Seele
10: Bitte verlass mich
11: Right back
12: Baby, ich bin zu alt
13: Rock'n Roll
14: Carsten ist mein Name
15: Ignorant, Idiot
16: Ich trinke
17: Ich kann nicht Nein sagen
18: Tu einfach Dein Bestes
19: Weigere mich, aufzugeben
20: Neue Zähne
21: Freunde
22: Schärfere Welt
23: Matula
24: Auf Tape
Samstag folgt dann Teil 2 dieses tollen Festivals mit den Thermals und Tele zum Beispiel. Das Phono-Pop ist ein echter Überraschungs-Hit, ein kleines Haldern, vollkommen entspannt, sehr familiär (es waren auch einige Familien da), ohne all die Ekligkeiten, die große Festivals mit sich bringen. Und das für 20 Euro. Ich denke, daß ich da auch im kommenden Jahr sicher hingehen werde.
Links:
- The Bishops in Köln (Support The Rakes)
- The Bishops in London
- Fotos von den Bishops
- Fotos von Superpunk und
- Fotos von Sushimob (die Band möchte nicht, daß diese Fotos weiter gezeigt werden - 09.08.13)
Links:
- The Bishops in Köln (Support The Rakes)
- The Bishops in London
- Fotos von den Bishops
- Fotos von Superpunk und
- Fotos von Sushimob (die Band möchte nicht, daß diese Fotos weiter gezeigt werden - 09.08.13)
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