Konzert: The Rakes & The Bishops
Ort: Prime Club Köln
Datum: 06.05.2007
Zuschauer: ausverkauft
Viele der englischen Bands, die vor zwei Jahren mit unglaublichen Debüt-CDs aufgetaucht sind, haben in den vergangenen Wochen ihre zweiten Platten veröffentlicht, Bloc Party, Maximo Park, die Arctic Monkeys, demnächst die Editors und eben auch die Rakes aus London. "Ten new messages" erschien Mitte März in Deutschland und die Rakes waren damit in den letzten Tagen auf einer kleinen Clubtour unterwegs, deren letzte Station der Prime Club in Köln war.
Vor dem Club standen kartensuchende Leute, denn das Konzert war restlos ausverkauft. Nach den letzten leeren Sälen war das schon fast beruhigend. Einen großen Anteil daran hatten (wie so oft bei englischen Bands in Köln) die Fans, die von der Insel angereist waren. Der Veranstalter hatte das auch vorab honoriert und eine echte Vorgruppe engagiert: Die Bishops, eine Band, die hochgelobt, in Deutschland aber noch sehr wenig bekannt ist. Wegen der guten Kritiken war ich wirklich sehr gespannt auf die junge Band.
Die Bandmitglieder waren vorher schon schüchtern durch die Menge gegangen, mit schwarzen Kommunionsanzügen und dünnen schwarzen Krawatten. Die Schüchterheit war dann auf der Bühne aber ganz flott weg, denn nachdem sie sich mit "Wir sind die Bischofs aus London" vorgestellt hatten, spielten die Brüder Bishop und ihr dritter Mann von Beginn an schnelle, großartige Lieder, die auch sofort bei den Nicht-Engländern punkten konnten. Als Stil der Bishops wird oft der Stil der jungen Beatles genannt. Vollkommen zu recht. Allerdings war das für mich kein billiger Abklatsch der Platten, die die beiden bei Eltern Bishop sicher oft gehört haben, sondern eher so, als hätten die jungen Beatles in ihrer Jugend die Arctic Monkeys z.B. gehört. Dazu kam ab und zu ein leichter Ska-Rhythmus, der die Musik der Briten noch weiter aufpeppte. Ohne hier in zu viel Euphorie ausbrechen zu wollen: Das war schlicht fantastisch, was die drei Bishops gespielt haben. Leadsänger Mike hampelte dazu über die Bühne, verzog das Gesicht, hüpfte hin und her und feuerte das Publikum an wie ein kleiner Derwisch. Im Kindergarten wäre er damit wahrscheinlich als verhaltensauffällig eingestuft worden (wobei ich gestern gelernt habe, daß solch wildes Verhalten bei Kindern keine Störung sein muß, sondern die Kinder auch Indigo-Kinder sein können, die von einem anderen Planeten stammen - das ist zwar hochinteressant, führt aber jetzt zu weit). Auf der Bühne jedenfalls war das hochunterhaltsam und störte vor allem die Stimmleistungen nicht. Immer wenn die Bishop-Zwillinge gemeinsam sangen (das ist eine der Beatles-Ähnlichkeiten), waren die Lieder ganz besonders gut.
Ich glaube, ich habe wirklich keine Vorgruppe erlebt, die ähnlich viel Jubel nach etwa 40 Minuten Konzert erzeugt hat. Das war wirklich prima und hat irre viel Spaß gemacht.
Nach erstaunlich langem Aufbau (30 Minuten mindestens) begann das Hauptkonzert dann um kurz nach zehn. Der Prime Club war schon bei den Bishops gerammelt voll. Durch die gute Vorarbeit hatten die Rakes mit dem Publikum leichtes Spiel. Da mußte nichts an Stimmung mehr mühsam aufgebaut werden, es reichte, das Standardset zu spielen, um die Leute eine Stunde zum Tanzen zu bringen. Daß die Rakes live so wenig überraschend sind, ist zwar ärgerlich, stört aber ja nur dann, wenn man die Band häufiger sieht. Die Londoner spielten mit einer Änderung das Set, das sie bei verschiedenen Konzerten in Europa gespielt haben. Statt Ausland Mission (ob sie Angst vor der deutschen Textzeile "mit keine Illusion" hatten?) spielten sie "Violent". Und leider scheint das fabelhafte Gainsbourg-Cover "Just a man with a job" wirklich den Franzosen vorbehalten zu sein.
Die Rakes sind eine tolle Liveband, weil sie das Publikum zum Tanzen und Wildsein bekommen. Wenn nur die Stimmqualität als Kriterium für gute Livebands zählte, wären sie das nicht, denn Sänger Alan klingt auf Platte schon deutlich besser. Aber das ist eben eine Frage der Erwartungen. Man darf sicher von Rakes-Konzerten nicht die Live-Musik einer Band wie Maximo Park erwarten. Aber das macht den Spaß an den Rakes nicht kleiner. Was ich mir neben ein paar Abwechslungen für das nächste Mal wünschte, wär weniger Arm-Gehampel von Alan.
Die Bandmitglieder waren vorher schon schüchtern durch die Menge gegangen, mit schwarzen Kommunionsanzügen und dünnen schwarzen Krawatten. Die Schüchterheit war dann auf der Bühne aber ganz flott weg, denn nachdem sie sich mit "Wir sind die Bischofs aus London" vorgestellt hatten, spielten die Brüder Bishop und ihr dritter Mann von Beginn an schnelle, großartige Lieder, die auch sofort bei den Nicht-Engländern punkten konnten. Als Stil der Bishops wird oft der Stil der jungen Beatles genannt. Vollkommen zu recht. Allerdings war das für mich kein billiger Abklatsch der Platten, die die beiden bei Eltern Bishop sicher oft gehört haben, sondern eher so, als hätten die jungen Beatles in ihrer Jugend die Arctic Monkeys z.B. gehört. Dazu kam ab und zu ein leichter Ska-Rhythmus, der die Musik der Briten noch weiter aufpeppte. Ohne hier in zu viel Euphorie ausbrechen zu wollen: Das war schlicht fantastisch, was die drei Bishops gespielt haben. Leadsänger Mike hampelte dazu über die Bühne, verzog das Gesicht, hüpfte hin und her und feuerte das Publikum an wie ein kleiner Derwisch. Im Kindergarten wäre er damit wahrscheinlich als verhaltensauffällig eingestuft worden (wobei ich gestern gelernt habe, daß solch wildes Verhalten bei Kindern keine Störung sein muß, sondern die Kinder auch Indigo-Kinder sein können, die von einem anderen Planeten stammen - das ist zwar hochinteressant, führt aber jetzt zu weit). Auf der Bühne jedenfalls war das hochunterhaltsam und störte vor allem die Stimmleistungen nicht. Immer wenn die Bishop-Zwillinge gemeinsam sangen (das ist eine der Beatles-Ähnlichkeiten), waren die Lieder ganz besonders gut.
Ich glaube, ich habe wirklich keine Vorgruppe erlebt, die ähnlich viel Jubel nach etwa 40 Minuten Konzert erzeugt hat. Das war wirklich prima und hat irre viel Spaß gemacht.
Nach erstaunlich langem Aufbau (30 Minuten mindestens) begann das Hauptkonzert dann um kurz nach zehn. Der Prime Club war schon bei den Bishops gerammelt voll. Durch die gute Vorarbeit hatten die Rakes mit dem Publikum leichtes Spiel. Da mußte nichts an Stimmung mehr mühsam aufgebaut werden, es reichte, das Standardset zu spielen, um die Leute eine Stunde zum Tanzen zu bringen. Daß die Rakes live so wenig überraschend sind, ist zwar ärgerlich, stört aber ja nur dann, wenn man die Band häufiger sieht. Die Londoner spielten mit einer Änderung das Set, das sie bei verschiedenen Konzerten in Europa gespielt haben. Statt Ausland Mission (ob sie Angst vor der deutschen Textzeile "mit keine Illusion" hatten?) spielten sie "Violent". Und leider scheint das fabelhafte Gainsbourg-Cover "Just a man with a job" wirklich den Franzosen vorbehalten zu sein.
Die Rakes sind eine tolle Liveband, weil sie das Publikum zum Tanzen und Wildsein bekommen. Wenn nur die Stimmqualität als Kriterium für gute Livebands zählte, wären sie das nicht, denn Sänger Alan klingt auf Platte schon deutlich besser. Aber das ist eben eine Frage der Erwartungen. Man darf sicher von Rakes-Konzerten nicht die Live-Musik einer Band wie Maximo Park erwarten. Aber das macht den Spaß an den Rakes nicht kleiner. Was ich mir neben ein paar Abwechslungen für das nächste Mal wünschte, wär weniger Arm-Gehampel von Alan.
Setlist The Rakes:
01: Terror!
02: Retreat
03: We danced together
04: We are all animals
05: Down with moonlight
06: When Tom Cruise cries
07: Binary love
08: Dark clouds
09: All too human
10: Supicious eyes
11: 22 grand job
12: Violent
13: Trouble
14: Strasbourg
15: Little superstitions (Z)
16: Work, work, work (pub, club, sleep) (Z)
17: Open book (Z)
18: The world was a mess but his hair was perfect (Z)
Links:
- mehr (wenig mehr) Fotos
- Video "Suspicious eyes" (kommt später)
- The Rakes live in Paris (2007)
5 Kommentare :
Oh nein, ich hab das Haar-Lied verpasst! Dabei ist das doch das beste von der neuen Platte :-/
Etwas weniger Arm-Gehampel...haha...ich dachte die ganze Zeit: Gebt dem Mann doch mal ein Instrument in die Hand. Ich finde, nur singen, ohne dass es doof aussieht, können wirklich nur wenige. Da weiß man doch mal was man an Maxïmo Park hat :)
Ich fand die Bishops gestern sogar ein bißchen besser als die Rakes...
Fand ich auch, keine Frage!
Ach ja, das Armgehampel kritisieren (fand das eher sympathisch), dagegen aber das ueble Grimassenposing der arg langweiligen Bishops in den Himmel loben, tsts, diese Blogger...
Pfff! :-)
Ok, auf eine Diskussion, welches Gehampel alberner ist, lasse ich mich gerne ein. Aber die Bishops langweilig? Im Leben nicht! Tsts, diese anonymen Kommentierer...
Eigenartig. Ich fand sowohl die Stimme live erstaunlich gut als auch das Armgehample ziemlich sympathisch (außer zum Fotografieren, da störte es dann doch etwas).
Und die Bishops waren live weitaus interessanter als die Mp3s, die schon im Netz rumschwirren, vermuten lassen würden.
(Ich verlinke mal ganz frech zu meinen Bishops/Rakes-Fotos bei flickr, möglicherweise interessieren sie ja :))
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