Konzert: Peaness
Ort: Midlands Railway Centre, Ripley (Indietracks)
Datum: 26.07.2019
Dauer: gut 35 min
Zuschauer: schon viele für Freitagabend
2017 waren Peaness ("Pronounced PEA-NESS, but it’s not massively important is it") eine der Bands, auf die ich mich beim Indietracks am meisten gefreut hatte. Die dreiköpfige Gruppe aus Chester kam mit der Empfehlung eines wundervollen Pop-Albums* (Are you sure? - Alcopop) und spielte nachmittags auf der Hauptbühne. Dieses Jahr war die Band ein paar Stunden später angesetzt und eröffnete das Festival am Freitagabend.
Obwohl der Auftritt so kurz war (eine gute halbe Stunde) und obwohl bis danach alles in Grund und Boden spielten, verdient das erste Konzert des Festivals eine ausführliche Würdigung. Weil ich von Peaness in den vergangenen zwei Jahren nur eine neue Single mitbekommen hatte, hatte ich mit einem eher unspektakulären Programm gerechnet.
Neu war zunächst einmal, was für eine großartige Liveband Peaness mittlerweile sind! 2017 wirkte es manchmal noch so, als verpuffte die tolle Musik nachmittags auf der großen Bühne. Davon war diesmal nichts zu spüren, Peaness überzeugten - Unsinn! - begeisterten mich voll und ganz! Und das, obwohl fast die Hälfte der Stücke mir komplett neu waren und dafür Hits wie der Summer song keinen Platz mehr hatten. Das erste neue Lied war eines darüber, den Job zu kündigen (How I'm feeling). Dazu fiel Bassistin Jess ein Indietracks-Witz ein, von dem die anderen wohl nicht wirklich wollten, daß sie ihn erzählt: "Why does the can-crush man hate his job so much? - Because it's so depressing!"
Das nächste neue(re) Stück Breakfast ist der Brexit-Song der Band und als digitale Single in diesem Frühjahr erschienen. Wenn man der schrecklichen politischen Entwicklung vor allem in Großbritannien etwas Gutes abgewinnen kann, dann die vielen aus Wut entstehenden Bands und Songs. Breakfast ist kein wütendes aber ein sehr schönes Stück. Schade, daß das Lied nicht auf Vinyl erschienen ist, sein Artwork mit einem UK-förmigen Spiegelei, das vom Frühstücksteller fällt, ist fabelhaft!
Auch die drei Lieder danach kannte ich nicht, (Girl just relax, What's the use und Kaizen), aber auch die gefielen mir ausnahmslos gut. Vielleicht erscheint ja später im Jahr noch eine Platte.
Das Set aus neuen Stücken füllten Jess, Rach und Balla mit vier Hits auf, Oh George, Skin surfing, Seafoam islands und Same place, alles ganz große Knüller.
Weil vor dem "N" im Namen ein "A" steht, hat Peaness immer schon Merch mit Erbsenhintergrund. Vor zwei Jahren gab es Erbsen-Pins, diesmal Stoff-Erbsen! Nicht ganz richtig verstanden hatte jemand im Publikum den Bandnamen und brachte einen Plastikpenis mit. Die Reaktion darauf war ein wenig indietracks... "das ist aber gar nicht indietracks."
Peaness waren eines der Highlights des diesjährigen Festivals. Und im Gegensatz zu vielen anderen tollen Bands, die da spielen, gibt es sehr bald Gelegenheit sie auch in Deutschland, Luxemburg und den Niederlanden zu sehen, Peaness supporten The Beths in der kommenden Woche (Termine unten)!
Setlist Peaness, Indietrack, Ripley:
01: Seafoam islands
02: Same place
03: How I'm feeling (neu)
04: Oh George
05: Breakfast (neu)
06: Girl just relax
07: What's the use (neu)
08: Kaizen
09: Skin surfing
Links:
- Peaness, Ripley, 29.07.17
Termine:
- 20.08.19: Subway, Köln
- 21.08.19: Congés Annulés, Luxemburg
- 22.08.19: Hafenklang, Hamburg
- 24.08.19: Internet Explorer, Berlin
- 25.08.19: Altstadt, Eindhoven
- 26.08.19: Paradiso, Amsterdam
* das offiziell nur eine EP ist, wie ich eben gelernt habe
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