Mittwoch, 14. August 2019

Thud, Ripley, 28.07.19


Konzert: Thud
Ort: Midlands Railway Centre, Ripley (Indietracks)
Datum: 28.07.2019
Dauer: gut 35 min
Zuschauer: sehr viele




Ein paar Wochen vor dem Festival veröffentlicht das Indietracks seinen traditionellen Sampler mit Songs der bestätigten Bands. Wie auch die des Festivals selbst, gehen die Erlöse an das Eisenbahnmuseum, auf dessen Gelände das Indietracks stattfindet. Auf dem Bandcamp-Sampler ist jeweils ein Lied fast aller eingeladenen Künstlerinnen (Mehrheit) und Künstler; da ich kein Spotify nutze und viele der Bands ein überschaubares Gesamtwerk haben, muß das als grobe Vorbereitung reichen. Wie jedes Jahr ist auch der 19er Sampler durchgängig gut, wie immer stachen aber auch dieses Jahr ein paar Lieder raus. Am meisten Ado von Thud, ein Shoegaze-Kracher einer mir bisher unbekannten Band aus Hongkong.


Shoegaze hat eine gewisse Tradition beim Indietracks. Indiepop, Twee-Pop, DIY-Punk und ein wenig Shoegaze sind die programmatischen Stützen des Festivals, wobei dieses Jahr deutlich zu wenig twee war. Die wenigen Shoegaze-Acts, die ich in den letzten Jahren in Ripley gesehen habe, waren ausnahmslos gut, Thud versprachen das auch.

Thud spielten nach den BV's am Sonntag. Sie waren aber auch beim Auftritt der Augsburg-Cornwall-Band vertreten, Josh Turner trug eine der schönen Thud-Baseball-Caps, die es im Merch-Zelt gab. Beide Bands hatten während der Warm-Up-Phase in der Woche vorher zweimal gemeinsam gespielt und sich schätzen gelernt. 

Thud sind Sängerin und Keyboarderin Kim, die beiden Gitarristen Sky und Andy und die Brüder Wang (Bass) und Wai (Schlagzeug). Der Bühnenaufbau war ganz spannend. Kim stand hinter ihren Keyboards zentral, Bass und eine der Gitarren rechts von ihr. Der andere Gitarrist stand von uns aus rechts, war aber meist den anderen zugewandt und diente wohl als eine Art Dirigent. Vielleicht brauchte er aber auch einfach mehr Raum zum Rumlaufen.

Entgegen der Befürchtungen, daß die Soundstrukturen der Band in der Eisenbahnhalle kaputtgemischt würden, klang das Konzert direkt gut. Der Saal hat Grenzen, es schepperte aber nichts. Damit kamen die Stücke der fünf Hongkonger gut zur Geltung. Das Konzert begann mit Lime von der ersten EP Floret. Ich hatte mir vor dem Festival das Gesamtwerk der Band digital gekauft. Neben Floret gibt es zwei Bandcamp-Singles und eine 7"-Single, die 2018 veröffentlicht wurde. Vor allem die aktuelle Single mit den beiden Liedern Ado und Still still ist fantastisch. Glücklicherweise funktionierten sie auch live hervorragend. Man merkt Thud an, daß die Band schon eine Weile existiert (sie wurde 2014 bereits in nme und Drowned in Sound besprochen). Kims verhutschelter Gesang, dazu bewegte sie die Arme feenhaft, dann die tollen Gitarrenmelodien, das hatte schon sehr viel! 

Seit meinem ersten Indietracks 2013 nehme ich jedes Jahr - auch 2019, obwohl ich da extrem viele Bands schon vorher gesehen hatte - mindestens eine Entdeckung mit, die bleiben wird. Dieses Jahr waren das Thud, mein persönliches Ripley-Souvenir, an dem ich noch lange Freude haben werde! Und Baseballkappen.




Setlist Thud, Indietracks, Ripley:

01: Lime
02: The other day
03: Still till
04: Ado
05: No talk
06: Wellwave
07: Prime of pride
08: Ride the night

 


 

Konzerttagebuch © 2010

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