Konzert: Kristoffer Bolander und Band
Ort: Stuttgart Feuerbach
Datum: 20. September 2016
Dauer: 60 min
Zuschauer: knapp 50
(c) Claudia |
So hatte ich im April schon besonders neidisch nach Dresden geschaut, als ich sah, dass der Sänger von Holmes nun unter seinem bürgerlichen Namen als Kristoffer Bolander dort auftrat. Aber kurz danach kam eine Nachricht von Claudia aus Stuttgart, ich könnte mir schon einmal den 23. September vormerken... Seitdem habe ich mich sehr auf diesen Tag gefreut, was sich auch nicht dadurch änderte, dass daraus kurzfristig noch der 20.09. wurde, was leider eine ziemlich kurze Nacht unter der Woche statt am Wochenende bedeuten würde.
Als ich in Feuerbach ankam, fand ich das halbe Wohnzimmer schon belegt mit den Utensilien der Band: Ein mittleres Drumset, eine Korg-Orgel, ein indisches Harmonium, ein E-Bass, eine akustische und zwei E-Gitarren standen bereit neben den diversen nötigen Boxen. Holger wollte noch etwas Licht dekorieren, aber es fiel ihm echt schwer, dazwischen noch Raum zum durchschlüpfen zu finden... Derweilen saßen die jungen Männer noch in der Küche und ließen das Abendessen ausklingen mit einem Erfahrungsaustausch über die Feinheiten der Popcornzubereitung, denn neben Kristoffer selbst gab es noch weitere erfahrene Kinovorführer in der Runde.
So traf ich neben Kristoffer Bolander auch Michael Björklund, der dann später für die Drums zuständig war (sein Bruder Johann gehört eigentlich auch zum Kern der Band, war aber diesmal nicht mit von der Partie - er steuert sonst die Lap Steel Gitarre bei). Außerdem Kristoffers jüngeren Bruder Pontus, der vor allem an den Tasten beschäftigt war und mit Rasmus Sjöstedt und Casper Tengberg zwei (wohl kaum der Schule entwachsene) junge Männer, die später an E-Gitarre und Bass ihren Mann standen bzw. das indische Harmonium sehr liebevoll spielten.
(c) Claudia |
Aber die vielen Utensilien und die vielen Musiker hatten natürlich auch ihre Bestimmung und so wurde sowohl mit drei Gitarren I forgive nothing und danach mit ordentlich Bass-Bumms Running man zelebriert. Und das passte, war nicht zu laut und riss innerlich sehr mit. Total meditativ folgte schließlich Rooted, das zum Glück jemand archiviert hat. Auf einmal verstand ich, dass die so geliebten Lieder ganz schön viele musikalische Zutaten hatten und dafür alle Hände auf der Bühne gebraucht wurden. Das hatte die mir so vertraute melancholische Färbung, war betörend und beschwörend, hatte prominente Gitarrenmelodien und eins ums andere Mal auch einen Dreiertakt zum wiegen.
Als schon nach 40 min das letzte Lied angesagt wurde, konnte ich es gar nicht fassen. Aber es gab einen Höhepunkt mit In vain und totale Gänsehaut beim Einsatz der vollen Band. Wow! Das schlug ein und begeisterte alle Anwesenden noch einmal restlos. Es musste also Zugaben geben und wir bekamen zwei weitere Stücke, die dann die Konzertstunde voll machten. Vor allem ein fantastisches Breathing als Schlußpunkt und nur allzu gern hätte ich den angebotenen freien Sitz im Bandbus für den nächsten Abend nach Reutlingen angenommen! Erst zu Hause stellte ich bei der Analyse der Setlist fest, dass tatsächlich von meinem heißgeliebten Album kein einziger Song gespielt worden war...
Setlist:
01: Duet of tourettes
02: I forgive nothing
03: Running Man
04: Rooted
05: Home
06: Starlight (bis hierher wie auf aktueller CD)
07: Storm (Wolves-CD)
08: Malysz (Have I told you lately)
09: The rings above (aktuelle)
10: In vain (aktuelle)
11: True lies (Have I told you lately)
12: Breathing (Have I told you lately)
Tourdaten:
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