Konzert mit Maren Montauk - Oak
Datum: 28. März 2015
Dauer: 75 min
Zuschauer: 20
Ein Abend in schwarzweiß Tönen.
Voll Melancholie, Weltflucht und Sehnsucht.
Aber ich fange wohl besser am Anfang an.
Seit September war ich mit Maren Montauk am Strippen ziehen. Unsere Pläne zielten auf den Januar - leider eine Niete. Der zweite Anlauf Richtung Ende März/Anfang April brauchte langen Atem und einige Justierungen, aber schließlich war Ende Februar alles in trockenen Tüchern. Maren würde mit Michael Büschelmann am E-Bass und David Schwarz an Orgel, E-Gitarre und Percussion ein Programm präsentieren, das Musik ihres Projektes Oak und der Performance Peace Song für unser Wohnzimmer aufbereitet. Inklusive Wiedersehen mit einer Autoharp. So weit so gut.
Weshalb mir daran gelegen war, die Musiker nach Baden zu locken? Mich hatte die Stimme von Maren bezaubert und das erste Album Oak klang so verheißungsvoll und lockend.
Hoch willkommen war mir also, dass das Programm mit Maybe von diesem Album begann. Mit dieser ganz vagen und lockenden Gitarrenlinie, die später vom verzückten Satzgesangsecho der beiden Männer an Bord ins fast erreichbare aber noch sehnsuchtsvolle gezogen wurde. Maren war in diesem Stück eher zurückhaltend.
Aber es blieb nicht dabei - Marens Stimme hörten wir wenig später verzweifelt rufen während sich in Say no die Orgeltöne fulminant steigerten und in weite Vergangenheit wiesen. Besonders in Erinnerung blieb mir auch The sea mit dem sehr langem Instrumentalintro, das im Kopfkino das ruhig liegende Meer anknipst mit darüber tanzendem Licht. Es geschah nicht viel. Langsamkeit wurde besungen und im Duett ins Gedächtnis geschrieben: You keep me warm.
Anscheinend hat es Maren mit dem Wasser, denn in The Siren plätscherten wieder müde Wellen und trugen ihren Gesang hinaus - sehnsuchtsvolles Rufen und Passagen des in sich kehrens machten mir das Herz weit. Ich ließ mich gern locken, auch wenn am Ende nichts aufgelöst wurde. Faszinierend wieder die Ensembleleistung, die mein Kopfkino so perfekt am laufen hielt. Ein weiterer Aufmerker war das sehr dunkle Serious, dessen Gestus mich an Portisheadsongs erinnerte und im Herzschlag drängend vorwärts torkelte.
Wir waren von Anfang bis Ende gespannt dabei. Wenn ich mir nicht sicher wäre, dass wir gar keinen Teppich im Wohnzimmer haben, müsste ich denken, wir alle waren auf einem fliegenden Teppich für eine reichliche Stunde an neuen und aufregenden Orten.
Setlist:
01: Maybe
02: The Tiger
03: Say no
04: The Soldiers Bride
05: The Sea
06: The Bird is gone
07: The Siren
08: Boy L
09: Serious
10: In our car
11: Roller coaster (Z)
Tourdaten:
26.03. Weimar Hinterzimmer
27.03. Erlangen Café Transfer
28.03. Karlsruhe Wohnzimmer
29.03. Kriens Teiggi (*)
30.03. Freiburg Puzzles
31.03. Zürich Café Henrici
03.04. Biel Literatrucafé
04.04. Luzern Neubad
15.05. Cottbus Scandale
20.05. Stuttgart Merlin
21.05. Bayreuth Glashaus
23.05. Oberhausen Falstaff
25.05. Essen Kunsthaus (*)
06.06. Leipzig Horns Erben
03.07. Kaiserslautern Audimax TU
(*) als Peace Song
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