Konzert: Peter Murphy (Bauhaus)
Ort: La Flèche d'or
Datum: 20.10.2011
Zuschauer: 350-400
Konzertdauer: etwa 75 Minuten
Ort: La Flèche d'or
Datum: 20.10.2011
Zuschauer: 350-400
Konzertdauer: etwa 75 Minuten
Der Gig von Peter Murphy in der Pariser Flèche d'or: ein Konzert für Nachtschattengewächse, fleischfressende Pflanzen, Vampire und Grufties. Hierzu eingeladen hatte mich meine Freundin Uschi, die eigentlich nicht sonderlich gothisch drauf ist und am liebsten Evan Dando und die Lemonheads mag. Da sie genau wie ich aber schon etwas betagter ist (40 +), kannte sie aus ihrer Jugend noch Bauhaus und vor allem den Hit aus den frühen 80 er Jahren She's In Parties. Lange ist's her und die Jahre sind auch an Peter Murphy nicht ganz spurlos vorbeigegangen. Der nach wie vor schlanke Mann mit den feinen Gesichtszügen hat inzwischen eine klitzekleine Plauze mit sich rumzutragen, ist aber immer noch sehr beweglich, agil und wahnsinnig charismatisch. Ein eleganter Herr mit Stil und famoser Baritonstimme, der zusammen mit seiner Band gegen 21 Uhr 30 die Bühne der Flèche d'or bestieg.
Zuvor war aber in Paris an anderen Schauplätzen auch noch so einiges geboten und so hatte ich mir als ehrgeiziges Ziel gesetzt, gleich drei Konzerte hintereinander zu sehen. Meine Pläne scheiterten kläglich, denn zum auf 19 Uhr angesetzten Showcase des Singer/Songwriters Joseph Arthur im schönen Fargo- Store kam ich zu spät und mir verblieb nur noch die Möglichkeit, ein Erinnerungsfoto des großgewachsenen und etwas derangiert wirkenden Burschen zu schießen. Ich hetzte also weiter quer durch die Stadt des Lichts und kam erneut erst nach der Schlacht an. In der schicken Modeboutique Irakli hatte die Kandierin Erin Lang eine kurzes Konzert (20 Uhr bis 20 Uhr 30) gegeben, von dem ich keinen einzigen Song mehr mitbekam. Man bot mir zum Trost aber immerhin gratis Champagner (den ich annahm) und einen verlockend aussehenden Schokokuchen (den ich ablehnte, weil ich zu fett bin) an. Außerdem hatte ich noch die Gelegenheit, ein wenig mit der sehr liebenswürdigen Erin zu plaudern und sie in ihrem geliehenen Designerfummel abzulichten. Dann zog ich per Metro weiter und kam zum Konzert von Peter Murphy... zu spät! Ich wollte alles und bekam fast nichts! Statt drei Konzerten hintereinander, bekam ich an jenem 20. Oktober nur ein halbes geboten. Bravo, gut gemacht, Ollie!
Immerhin konnte ich dem restlichen Gig von Meter Murphy aber so einiges abgewinnen. Der Sound war herrlich melancholisch und düster und die Bühnenpräsenz des in die Jahre gekommenen Sängers nach wie vor beeindruckend. Immer wieder suchte er den Kontakt zum Publikum, sah die Leute in den ersten Reihe stechenden Blickes an und drehte wie ein stolzer Gockel seine Runden. Stimmlich fand ich ihn absolut in Ordnung, obwohl er selbst sich später beim Publikum für sein heiseres Kehlchen entschuldigte.
Gespielt wurde nahezu auschließlich sein Solowerk, das ich nicht die Spur kannte. Für mich klang das relativ stark nach Killing Joke und den Sisters Of Mercy, aber auch nach den Einstürzenden Neubauten und anderen schwarzen Zeitgenossen. Allerdings waren die Stücke deutlich weniger depressiv und abstoßend, als man das hätte vermuten können. Manchmal war da Ganze fast poppig und ziemlich eingängig, vor allem wenn die Sachen des neuen Albums Ninth performt wurden.
Es war also nicht nur etwas für die gothischen Mitbürgerinnen und Mitbürger, sondern auch für den "normalen" Indiemusikhörer geboten. Sehr schön auch der Einsatz der betörenden Geige, die der Geschichte Melancholie und Zartheit verlieh.
Schade insofern, daß schon relativ bald Schluß war und ich nur gut 30 Minuten des Konzertes gesehen hatte. Wegen seiner stimmlichen Probleme kürzte Peter auch den auch noch einmal etwa 10-15 Minuten dauernden Zugabenteil und verschwand in der Garderobe, freilich nicht ohne vorher den begeisterten Vampiren in den ersten Reihen die Hände geschüttelt zu haben.
Ein starker Typ dieser Peter Murphy. Danke nochmal an Uschi!
Setlist Peter Murphy, La Flèche d'or, Paris:
01: Velocity Bird
02: Peace To Each
03: Memory Go
04: I Spit Roses
05: Disappearing
06: Silent Hedges (Bauhaus)
07: Subway
08: Gaslit
09: Hurt (Ninch Inch Nails)
10: I'll Fall With Your Knife
11: All Night Long
12: His Circle And Hers Meet
(13: In The Flat Field)
14: The Prince And Old Lady
15: Uneven & Brittle
16: A Strange Kind Of Love
17: Huuvola
Konzerttip: Peter Murphy am 25. Oktober im Hamburger Knust! Vorher war er bereits in der Münchner Theaterfabrik und im Berliner Postbahnhof. Wer war dabei und schildert kurz seine Eindrücke?Zuvor war aber in Paris an anderen Schauplätzen auch noch so einiges geboten und so hatte ich mir als ehrgeiziges Ziel gesetzt, gleich drei Konzerte hintereinander zu sehen. Meine Pläne scheiterten kläglich, denn zum auf 19 Uhr angesetzten Showcase des Singer/Songwriters Joseph Arthur im schönen Fargo- Store kam ich zu spät und mir verblieb nur noch die Möglichkeit, ein Erinnerungsfoto des großgewachsenen und etwas derangiert wirkenden Burschen zu schießen. Ich hetzte also weiter quer durch die Stadt des Lichts und kam erneut erst nach der Schlacht an. In der schicken Modeboutique Irakli hatte die Kandierin Erin Lang eine kurzes Konzert (20 Uhr bis 20 Uhr 30) gegeben, von dem ich keinen einzigen Song mehr mitbekam. Man bot mir zum Trost aber immerhin gratis Champagner (den ich annahm) und einen verlockend aussehenden Schokokuchen (den ich ablehnte, weil ich zu fett bin) an. Außerdem hatte ich noch die Gelegenheit, ein wenig mit der sehr liebenswürdigen Erin zu plaudern und sie in ihrem geliehenen Designerfummel abzulichten. Dann zog ich per Metro weiter und kam zum Konzert von Peter Murphy... zu spät! Ich wollte alles und bekam fast nichts! Statt drei Konzerten hintereinander, bekam ich an jenem 20. Oktober nur ein halbes geboten. Bravo, gut gemacht, Ollie!
Immerhin konnte ich dem restlichen Gig von Meter Murphy aber so einiges abgewinnen. Der Sound war herrlich melancholisch und düster und die Bühnenpräsenz des in die Jahre gekommenen Sängers nach wie vor beeindruckend. Immer wieder suchte er den Kontakt zum Publikum, sah die Leute in den ersten Reihe stechenden Blickes an und drehte wie ein stolzer Gockel seine Runden. Stimmlich fand ich ihn absolut in Ordnung, obwohl er selbst sich später beim Publikum für sein heiseres Kehlchen entschuldigte.
Gespielt wurde nahezu auschließlich sein Solowerk, das ich nicht die Spur kannte. Für mich klang das relativ stark nach Killing Joke und den Sisters Of Mercy, aber auch nach den Einstürzenden Neubauten und anderen schwarzen Zeitgenossen. Allerdings waren die Stücke deutlich weniger depressiv und abstoßend, als man das hätte vermuten können. Manchmal war da Ganze fast poppig und ziemlich eingängig, vor allem wenn die Sachen des neuen Albums Ninth performt wurden.
Es war also nicht nur etwas für die gothischen Mitbürgerinnen und Mitbürger, sondern auch für den "normalen" Indiemusikhörer geboten. Sehr schön auch der Einsatz der betörenden Geige, die der Geschichte Melancholie und Zartheit verlieh.
Schade insofern, daß schon relativ bald Schluß war und ich nur gut 30 Minuten des Konzertes gesehen hatte. Wegen seiner stimmlichen Probleme kürzte Peter auch den auch noch einmal etwa 10-15 Minuten dauernden Zugabenteil und verschwand in der Garderobe, freilich nicht ohne vorher den begeisterten Vampiren in den ersten Reihen die Hände geschüttelt zu haben.
Ein starker Typ dieser Peter Murphy. Danke nochmal an Uschi!
Setlist Peter Murphy, La Flèche d'or, Paris:
01: Velocity Bird
02: Peace To Each
03: Memory Go
04: I Spit Roses
05: Disappearing
06: Silent Hedges (Bauhaus)
07: Subway
08: Gaslit
09: Hurt (Ninch Inch Nails)
10: I'll Fall With Your Knife
11: All Night Long
12: His Circle And Hers Meet
(13: In The Flat Field)
14: The Prince And Old Lady
15: Uneven & Brittle
16: A Strange Kind Of Love
17: Huuvola
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