Konzert: Ganglians & Fenster
Ort: Le Point Ephémère, Paris
Datum: 01.10.11
Zuschauer: nur 80 bis 100
Als ich erfuhr, daß eine deutsche Band Vorgruppe sein sollte, sputete ich mich. Landsleute sehe ich in Paris nicht alle Tage und bin natürlich gespannt, wie sich die deutsche Indieszene so entwickelt.
Fenster stand auf dem Programmzettel, natürlich in Berlin ansässig. Wenn es nur nach dem Namen gegangen wäre, hätte ich mich nicht beeilt, denn den fand ich doch ziemlich unsexy. Meinen französischen Freunden erzählte ich dann auch naserümpfend , daß Fenster übersetzt "fenêtres" hießen, woraufhin der clevere Fabian ganz trocken antwortete: "Nun ja, schließlich gab es ja auch eine wahnsinnig erfolgreiche Band , die sich die Türen nannte: The Doors!"
Schon nach wenigen Minuten war meine Skepsis aber wie weggewischt. Die dreiköpfige Truppe spielte taufrischen Indiepop mit packenden Melodien und überraschenden Wendungen und begeisterte mich auf Anhieb. Charme-und Liebhabefaktor: sehr hoch. Ein Mädel und ein Bube wechselten sich mit den sanft vorgetragenen Vocalsparts ab und tauschten auch immer mal wieder die Instrumente. Sie (JJ, eine New Yorkerin) trommelte und er ( Jonathan, ein Berliner) spielte Gitarre. Und umgekehrt. Der dritte Musiker (Lukas,ein Schweizer) war für die Keybords und den Bass zusändig.
Dream Pop, Twee, Indie Pop, Folkpop, nenne man es wie es wolle, wichtig war allein, daß man es hier mit einer Truppe zu tun hatte, die Spielfreude, Herzenswärme und ungekünstelte Natürlichkeit vermittelte und einem den Mund auf den Kauf eines Albums wässrig machte. Dieses soll 2012 via Morr Music erscheinen, bisher gibt es lediglich eine Vinysingle zu kaufen. Unbedingt im Auge behalten diese Fenster!
Die danach auftetenden Headliner Ganglians aus Kalifornien enttäuschten jedoch ein wenig. Ihr sonnengetränkter, psychedelischer Indierock hatte nicht genügend Durchschlagskraft und Leidenschaft, um das Pariser Publikum durchgängig wachzurütteln. Zudem gab es immer wieder kleinere Soundprobleme und einen Song musste die dreiköpfige Band um den langmähnigen Sänger (ein Sohn von Kurt Cobain?) sogar drei Mal wiederholen. Gegen Ende hin wurde die Sache packender und dynamischer und endlich konnte man sich vorstellen, warum Ganglians oft als starke Liveband beschrieben werden. Heute waren sie nur gehobener Durchschnitt, Tagessieger waren für mich ganz klar Fenster aus Berlin. Yeah, baby!
Ort: Le Point Ephémère, Paris
Datum: 01.10.11
Zuschauer: nur 80 bis 100
Als ich erfuhr, daß eine deutsche Band Vorgruppe sein sollte, sputete ich mich. Landsleute sehe ich in Paris nicht alle Tage und bin natürlich gespannt, wie sich die deutsche Indieszene so entwickelt.
Fenster stand auf dem Programmzettel, natürlich in Berlin ansässig. Wenn es nur nach dem Namen gegangen wäre, hätte ich mich nicht beeilt, denn den fand ich doch ziemlich unsexy. Meinen französischen Freunden erzählte ich dann auch naserümpfend , daß Fenster übersetzt "fenêtres" hießen, woraufhin der clevere Fabian ganz trocken antwortete: "Nun ja, schließlich gab es ja auch eine wahnsinnig erfolgreiche Band , die sich die Türen nannte: The Doors!"
Schon nach wenigen Minuten war meine Skepsis aber wie weggewischt. Die dreiköpfige Truppe spielte taufrischen Indiepop mit packenden Melodien und überraschenden Wendungen und begeisterte mich auf Anhieb. Charme-und Liebhabefaktor: sehr hoch. Ein Mädel und ein Bube wechselten sich mit den sanft vorgetragenen Vocalsparts ab und tauschten auch immer mal wieder die Instrumente. Sie (JJ, eine New Yorkerin) trommelte und er ( Jonathan, ein Berliner) spielte Gitarre. Und umgekehrt. Der dritte Musiker (Lukas,ein Schweizer) war für die Keybords und den Bass zusändig.
Dream Pop, Twee, Indie Pop, Folkpop, nenne man es wie es wolle, wichtig war allein, daß man es hier mit einer Truppe zu tun hatte, die Spielfreude, Herzenswärme und ungekünstelte Natürlichkeit vermittelte und einem den Mund auf den Kauf eines Albums wässrig machte. Dieses soll 2012 via Morr Music erscheinen, bisher gibt es lediglich eine Vinysingle zu kaufen. Unbedingt im Auge behalten diese Fenster!
Die danach auftetenden Headliner Ganglians aus Kalifornien enttäuschten jedoch ein wenig. Ihr sonnengetränkter, psychedelischer Indierock hatte nicht genügend Durchschlagskraft und Leidenschaft, um das Pariser Publikum durchgängig wachzurütteln. Zudem gab es immer wieder kleinere Soundprobleme und einen Song musste die dreiköpfige Band um den langmähnigen Sänger (ein Sohn von Kurt Cobain?) sogar drei Mal wiederholen. Gegen Ende hin wurde die Sache packender und dynamischer und endlich konnte man sich vorstellen, warum Ganglians oft als starke Liveband beschrieben werden. Heute waren sie nur gehobener Durchschnitt, Tagessieger waren für mich ganz klar Fenster aus Berlin. Yeah, baby!
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