Freitag, 14. August 2009

Noah And The Whale, Haldern-Festival, 14.08.09


Konzert: Noah And The Whale
Ort: Haldern-Festival
Datum: 14.08.2009
Zuschauer: sehr viele
Dauer: 45 min


Das erste Konzert von Noah And The Whale in Deutschland! Mein Mitblogger Oliver hat die Engländer in Paris mehrfach gesehen und mich jedes Mal extrem neidisch gemacht. Nicht nur weil ich die anderen Bands, die mich dieses Jahr in Haldern besonders interessierten, schon live gesehen hatte, freute ich mich auf Noah And The Whale eigentlich am meisten. Durch Oliver angesteckt hatte ich irgendwann das Album der Gruppe aus einen Londoner Randbezirk angehört und mich anfangs langsam, dann heftig in den Folkpop mit der prägnanten Stimme von Charlie Fink verliebt und die Platte in der Folge immer wieder gehört.

Lieder wie Shape of my heart, 2 atoms in a molecule, 5 years time oder Do what you do gehören zum besten, was mir mein iPod in den letzten Monaten vorgespielt hat!

Auf der Hauptbühne hatte Owen Pallett gerade ein atemberaubend schönes Konzert beendet. Die Stimmung passte also, das Wetter auch! Sollte das Haldern-Forum
irgendwie repräsentativ sein, gehörten Noah And The Whale zu den Acts, auf die man sich am meisten freute. Das zeigte sich in der großen Anzahl an Leuten vor der Bühne.

Neben den beiden Fink-Brüdern Charlie (Gesang und Gitarre und beigefarbenes Hemd mit Blümchenranken) und Doug (Schlagzeug) spielten ein bärtiger Gitarrist, ein eigentlich wie Charlies Bruder aussehender Geiger und Bassist Urby Whale, der als Kind (unter dem Namen
Matthew Owens) Schauspieler war und u.a. in einer Thomas Hardy Verfilmung mit Catherine Zeta-Jones und Clive Owen mitgespielt hat.

Wie gut dann das Konzert begann! Give a little love war zwar langsamer als die Albumversion, aber dennoch sehr eindringlich und gut! Beim gemeinsamen Nenner der meisten Haldern 2009 Bands, der besonderen Stimme der Sänger, machte Charlie Fink keine Ausnahme. Eine gute Portion der Güte seiner Band hängt an
seinem Gesang. Aber auch das exzellente Songwriting und die Instrumentierung mit Geige bilden wichtige Säulen. Dieses Gegeige am Ende des Auftaktsongs konnte ganz besonders viel!

Ich war extrem euphorisiert!

Völlig in Ordnung, daß nach diesem ersten Liebling vom Debüt ein neues Stück folgte! Blue skies wird Ende August auf The first days of spring, dem Nachfolger, erscheinen. Blue skies ist eine Ecke ruhiger und auch langweiliger als die Knüllersongs von Peaceful, the world
lays me down. Aber eine Mischung aus neuen und alten Lieder ist ja auch spannend! So folgte dann nämlich mit Jocasta wieder etwas vom Erstling und mit Love of an orchestra ein noch nicht erschienener Titel.

Aber wieso auch immer spielte die Band dann nur noch Lieder des neuen Albums, die ja eigentlich noch niemand (legal) kennen kann. Eine gewagte Strategie für ein erstes und vor allem so herbeigesehntes* Konzert!

Was hätte das grandios sein können, wenn sich Noah And The Whale ihrem deutschen Publikum auch mit einigen der liebgewonnenen alten Stücke vorgestellt hätten, zumindest mit 5 years time, ihrem größten Hit bisher! Ich fühlte mich als Fan nicht richtig ernstgenommen, es war eher, als spielten sie für sich, nicht für uns.

Statt grandios war es also bloß sehr gut. Aber dieser Unterschied war beim
diesjährigen Haldern-Festival durchaus relevant. Denn sehr gut ist eben nur durchschnittlich, wenn vieles andere großartig ist... Trotzdem sehe ich mir die Noahs bei nächster Gelegenheit wieder an! Aus einer doofen Setlist wird ja noch keine schlechte Band.

Unter einem Schulaufsatz hätte wohl "Thema verfehlt" gestanden. Der Schreibstil und die Schrift hätten aber Bestnoten bekommen.

Setlist Noah And The Whale, Haldern-Festival:

01: Give a little love
02: Blue skies (neu)
03: Jocasta
04: Love of an orchestra (neu)
05: Slow glass (neu)
06: Our window (neu)
07: My door is always open (neu)
08: Stranger (neu)
09: The first day of spring (neu)

Links:

- Noah And The Whale, Paris, 20.11.08
- Noah And The Whale, Paris, 28.03.08
- mehr Fotos von Noah And The Whale vom Haldern-Festival


* gut, das wussten sie vermutlich nicht



1 Kommentare :

Nelle hat gesagt…

Das war der Auftritt auf den ich mich am meisten gefreut hatte und mir ging es ähnlich wie dir. Also ich fand die neuen Lieder jetzt nicht langweilig, wie du... aber für das Konzert was ich erwartet hatte war es viel zu ruhig und kein "Shape of my heart" usw. ... Erwartungen absolut nicht erfüllt, schade schade.
Zum Glück haben die überdimensionalen Mumford & Sons das Samstagabend rausgerissen, in dem sie einfach das Konzert gespielt haben, was ich von Noah and the Whale erwartet hatte. Oder eigentlich sogar noch eine ganze Ladung besser.

 

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