Konzert: Coldplay
Ort: esprit Arena Düsseldorf
Datum: 27.08.2009
Zuschauer: 44.000
von Frank von Pretty Paracetamol
Ich hatte mit dieser Band schon abgeschlossen. Eigentlich. Die letzten beiden Alben kenne ich nicht und die letzten Konzerte die ich von Coldplay sah, liegen schon einige Jahre zurück. Im

Das war noch bevor Coldplay ihr Album x&y herausgebracht hatten. An das Philipshallenkonzert erinnere ich mich gerne zurück. Es war ein tolles Erlebnis mit einer fantastischen Lasershow zu, ich glaube, Yellow. Wie ich nun am Donnerstag erfahren habe, teile ich dieses Erlebnis mit dem Kilians Sänger Simon den Hartog. Ich hoffe, ich bin ihm damals nicht begegnet, den als Vor- Vorband (als Sandwichbelag waren noch die australischen Howling Bells mit von der Partie) hinterließen die Kilians an diesem Abend bei mir keinen sympathischen Eindruck. Warum, kann ich nicht näher begründen, aber ich spürte von Beginn an eine leichte Antipathie gegenüber der Dinslakener Ex-Schülerband. Und das, obwohl ich sie persönlich gar nicht kenne. Aber sowas soll’s ja geben.
Die Kleinstadt-Strokes (ich sag das, weil mich der Gesangsstil und Sound der Kilians ungemein stark an die Großstadt-Band erinnern) eröffneten also den Abend und verpassten es nicht, gleich die Schleimspur in Richtung Coldplay und Publikum zu legen. „Mein erstes Konzert war tatsächlich Coldplay, vor sechs


Die Australier begleiteten Coldplay schon auf verschiedenen US- Konzerten der Viva la Vida Tour und wurden als Support für die deutschen Konzerte in Düsseldorf und München gebucht. Als ich hörte, dass nicht – wie in Hannover - die White Lies den Support übernehmen würden, war ich ein wenig enttäuscht, doch das war unbegründet, denn die Howling Bells wussten zu überzeugen.
Die Band um Sängerin Juanita Stein gründete sich 2005. Gemeinsam mit ihrem

So langsam wurde es dunkel im nun gut gefüllten Stadienrund. 44 000 Leute sollen anwesend sein. Das ist eine ganze Menge.
Gegen 21 Uhr kommen Coldplay auf die Bühne. Und

„Guten Abend meine Freunde“ begrüßte uns Chris Martin, nachdem die letzten Klänge des Openers Life in Technicolor verklungen waren. Mit Violet Hill und Clocks legten Coldplay rechtmäßig los. Chris Martin sprang und hüpfte und ran von einem Bühnenende zu nächsten. Rauf auf den links von der Bühne aufgebauten Laufsteg, zurück und weiter auf den rechts von der Bühne ins Publikum reichenden Steg. Es war ein enormes Laufpensum, was der Frontmann an diesem Abend hinter sich brachte.
Erster Höhepunkt In my Place, währenddessen das komplette Bühnen-U umlaufen wurde. Beim nachfolgenden Yellow wurden erste interaktive Reize

Den ersten Ausflug unternahm die Band nach einer dreiviertel Stunde. God puts a smile… und Talk wurden in einem Quasi-Medley auf dem linken Bühnensteg performt. Und wie! In einer passenden Dub Dance Version gingen die beiden Songs nahtlos ineinander

Das Szenario auf dem Laufsteg ließ mich an U2 denken. Die hatten das erstmals auf ihrer Zoo TV Tour unter ähnlichem Jubel durchgezogen. Und es sollte nicht das letzte Mal sein, dass mir Parallelen zu der irischen Übergruppe in den Sinn kamen. Coldplay hatten auch ihren Anteil daran. U2’s Magnificent lief 10 Minuten vor Konzertbeginn vom Band und läutete die heiße Phase ein.
Nachdem Chris Martin, Jonny Buckland, Will Champion und Guy Berryman zu The hardest part wieder ihre Positionen auf der Bühnen einnahmen, wurde neben dem Geschehen schon der nächste Ausflug vorbereitet. Absperrgitter wurden postiert und so ein Gang zum anderen Ende des Innenraums geschaffen. Nach den letzten

Besser war da schon, das Publikum zu einer Handy- La Ola aufzufordern. Also nicht die Hände nach oben, sondern die leuchtenden Displays. Nach drei Fehlversuchen klappte es denn auch ganz gut, und die Mobiltelefone leuchteten entsprechend der Wellenbewegung. Großkonzertästhetik im 21. Jahrhundert.
Ein famoses Politik leitete den Schluss des regulären Sets ein. Nach Unmengen von Schmetterlingskonfetti zu Lovers in Japan und einem Abschlussfeuerwerk nach dem Zugabeblock waren wir definitiv sprachlos. Ein toller Abend mit sehr spielfreudigen Coldplay ging dem Ende entgegen.
Mein lieber Mann, ich habe lange kein so perfektes Konzert mehr gesehen. Hier stimmte einfach alles, vom Breakdance tanzenden Roadie zu Beginn der Show bis zum Verteilen der

Zwei Dinge bleiben noch: Wenn Chris Martin demnächst mit Sonnenbrille auf die Bühne kommt, hält ihn nichts mehr auf. Dann ist er der neue Bono und Coldplay die neuen U2.
Und noch der treffende Satz eines Mädchens neben mir, dass auf Chris Martins Äußerung, sein Deutsch sei nicht besonders gut, entgegnete: „Das macht nix. Hauptsache du siehst süß aus.“ Recht hat sie!
Setlist Coldplay, Düsseldorf:
01: Life In Technicolor
02: Violet Hill
03: Clocks
04: In My Place
05: Yellow
06: Glass Of Water
07: Cemeteries Of London
08: 42
09: Fix You
10: Strawberry Swing
11: God Put A Smile Upon Your Face
12: Talk
13: The Hardest Part
14: Postcards From Far Away
15: Viva La Vida
16: Lost!
17: ….
18: Death Will Never Conquer
19: Billie Jean (Michael Jackson Cover)
20: Politic
21: Lovers In Japan
22: Death And All His Friends
23: The Scientist (Z)
24: Life In Technicolor II (Z)
25: The Escapist (Outro) (Z)
Fotos: Frank
Links:
- Coldplay am 12.09.08 in der Kölnarena
- mehr Fotos von Coldplay in Düsseldorf
4 Kommentare :
Vielen Dank!
Mir ging es sehr ähnlich mit Coldplay live. Das mag zwar nicht indiepolitisch-korrekt sein, ich habe mich aber in der Kölnarena auch phänomenal beeindrucken lassen.
A propos: welche ist denn jetzt die esprit Arena? Das Stadion von Fortuna. War das nicht neulich noch die Tui-Arena? Oder ist das das Eisstadion?
Und bitte ganz oft solche subtilen Gemeinheiten wie diese:
"Ihm und dem Debütalbum Kill the Kilians verdanken sie die Auszeichnung „Zweitbester Newcomer“ bei der Einslive Krone Verleihung 2007."
Großartig!
Jups, "Null Problemo".
Also, die esprit Arena war früher die LTU Arena war früher das Rheinstation, in dem die Allofs Brüder und andere gewirbelt haben...
Da kann man aber auch durcheinander kommen! AUf den Tickets war auch noch die LTU Arena vermerkt, die Namensänderung muß sich also erst vor kurzem vollzogen haben.
Sag mal wieso muss ich diesen Beitrag heute schon zum 2 mal lesen. Hätte es nicht gereicht das ganze einmal zu veröffentlichen und nicht dreimal.
Also im Vergleich zu den Hallenkonzerten im vergangenen Herbst konnte man deutlich erkennen, Coldplay sind keine Stadionband. Im Vergleich mit U2 fällt man da deutlich zurück. Die Hallenshow in ein Stadion zu übertragen ist meiner Meinung nach nur bedingt gelungen. Da hilft auch das kleine Feuerwerk zwischendurch nicht. Intimer ist Coldplay also 1-2 Klassen besser. Im Gegensatz zu U2 die es geschafft haben, mit der aktuellen Show, eine Clubatmosphäre auch in großen Stadien zu schaffen. Eine sensationelle Leistung, die auf der Konzerttagebuch-Seite vermutlich niemals gewürdigt wird. Oder?
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