Dienstag, 20. Dezember 2016

Martha Rose, Paris, 07.12.16


Konzert: Martha Rose
Ort: Le Motel
Datum: 07.12.2016
Zuschauer: etwa 40


Manchmal ist Facebook doch eine sinnvolle Erfindung! Hätte nämlich mein bayerischer Bloggerfreund Eike mir keine Event Einladung für das Pariser Konzert der in Berlin lebenden Britin Martha Rose geschickt, ich hätte es glatt verpasst!


Dabei verfolge ich seit 2013 eigentlich ziemlich genau was Martha Rose so treibt. Damals hatte ich sie zufällig über gemeinsame Musikfreunde beim End Of The Road Festival kennengelernt* und in der Folge glatt zu einer meiner OP Sessions nach Paris eingeladen. Das Wohnzimmerkonzert mit ihr war wundervoll und die Wahlberlinerin war auch ansonsten ein sehr angenehmer, höflicher, liebenswürdiger Gast.

2014 kam sie dann noch einmal nach Paris um ein paar Songs ihrer selbstverlegten EP im Plattenladen Balades Sonores vorzustellen, dann aber hörte ich eine Weile nichts mehr von ihr.


Nun hat also Martha inzwischen ihr erstes richtiges Album Spit auf einem deutschen Label namens Treibender Teppich auf Vinyl rausgebracht und glücklicherweise stattete sie ihm Rahmen ihrer kleinen Tour hierzu der französischen Hauptstadt einen Besuch ab. Austragungsort des Konzert war das kleine aber feine Motel, in dem immer sehr viele Indiemusiker und Musikliebhaber abhängen. Auch an jenem Montag im Dezember war es wieder gut besucht und leider wurde auch dieses Mal teilweise zu viel geschwatzt während Martha und ihre beiden Berliner Musiker spielten. Da gibt es dann immer ein paar respektlose Plaudertaschen die in unmittelbarer Nähe zur kleinen Bühne lautstark ihren letzten Abend beschreiben und dabei keinerlei Rücksicht auf die Künstler nehmen.

Aber ich war viel zu gut gelaunt und froh die Britin wieder mal live zu erleben, um mir davon den Abend versauen zu lassen. Ich versuchte einfach mich nur auf das Konzert zu konzentrieren und mich nicht über die Plauderer zu ärgern.

Musikalisch wurde hier so einiges geboten. Am Anfang spielte Martha ein traditionell klingendes Folklied (Hares On The Mountain), aber im Laufe des Abends wurde eher flotter Indiepop als karger Folk gespielt. Alles klang wahnsinnig frisch, lieblich und melodiös und die wundervolle Stimme von Martha schwebte über allem. Die beiden Jungs in der Band steuerten die catchy Gitarren bei. Ansteckend auch die Fröhlichkeit von Miss Rose, die wie immer sehr charmant lächelte und sichtlich Spass hatte.


Einiges war richtiggehend tanzbar, so zum Beispiel der Uptempo Song Can't Not Say oder der tolle Titelsong Spit, aber es gab auch melancholische, dreampoppige Titel wie Kiss Me, bei der die Stimme von Rose regelrecht Kapriolen schlug. Mann war das charmant !

Dann aber immer wieder schnelle Lieder mit viel Rhythmus und Popappeal wie z.B Cowcat, das hinsichtlich der Gitarrenparts fast an Motorama erinnerte, stimmlich nicht weit von Kate Bush entfernt war. Stark auch der Midtempo Song Lips.



Gegen Ende wurde es im Motel immer ausgelassener und immer mehr Leute tanzten. Dass das neue Lied Infanta auf Anhieb so grandios rüberkam, lässt auf ein wundervolles zweites Album hoffen. Aber so weit sind wir noch nicht, feiern wir erst einmal den ersten Longplayer Spit gebührend ab! Ein Album, das man unbedingt gehört haben sollte!

Setlist:


* sie spielte Geige in dem Projekt Laish von Danny Green. Danny hat heuer auf Talitres ein neues Album veröffentlicht.



1 Kommentare :

E. hat gesagt…

ach ja, schön, dass du es wahrgenommen hast! toll!

 

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