Montag, 18. November 2013

Mariam The Believer, Nadine Shah, Bleached, Paris, 30.10.13


Konzert: Mariam The Believer, Nadine Shah, Bleached
Ort: La Fléche d'or, Paris
Datum: 30.10.2013
Zuschauer: etwa 200
Konzertdauer: Mariam: 35 Minuten, Nadine Shah, 45 Minuten, Bleached 50 Minuten

"Hat mich irgendwie an Wildbirds & Peacedrums erinnert". Haha, ich bin manchmal schon ein wahnsinniger Trottel! Das war doch Wildbird & Peacedrums! Bzw. die Sängerin davon mit ihrem neuen Projekt namens Mariam The Believer.


Musikalisch eigentlich nicht mein Wetter. Eigentlich. Schließlich mag ich kraftvolle bluesige Frauenstimme nicht sonderlich, bevorzuge vielmehr fragile und zarte Kehlchen. Aber dennoch hatte es zwischen mir und Mariam Wallentin an diesem Abend gefunkt. Ihr Gesang war nicht wirklich schön und lieblich, aber sehr persönlich, verletztlich und berührend. Sie wirkte authentisch auf mich, ungekünstelt, trotz der teilweise dramatischen Note.

Ich dachte an Musikerinnen wie Zola Jesus oder Florence & The Machine* um die Sache stilistisch einzugrenzen, rückte davon aber schnell ab. Ich mag weder die eine noch die andere. Letztlich war es ziemlich eigen, was Mariam und ihre Band da kredenzten. Das war Folk mit einer düsteren Note und einer Prise Jazz und Blues. Die Band spielte ausgezeichnet und sehr facettenreich auf. Der Schlagzeuger, der meines Wissens (nicht sicher!) auch schon bei Wildbird & Peacdrums dabei war, verdiente sich Bestnoten, aber auch die beiden anderen Herren meisterten ihren Part einwandfrei.

Im Mittelpunkt stand dennoch immer die dunkelhaarige Schwedin, die beseelt wirkte und in ihrer Musik aufzugehen schien. Auch optisch machte sie was her mit ihren langen schwarzen Haaren, dem langen weißen Spitzenkleid und der weißen Gitarre, war aber keinesfalls eine Modepuppe.

Der barocke, virtuos inszenierte und manchmal arabisch anmutende Drama Sound von Stücken wie Somewhere Else und The String Of Everything stieß bei mir bereits auf Zustimmung, gänzlich abgefahren wurde es aber bei dem Closer Invisible Giving. Ein rasant schneller Ryhtmus wurde angeschlagen und über 10 Minuten lang zelebrierte die rassige Sängerin ihre sinnliche, gothisch angehauchte Musik, sang mit Inbrunst die Songzeilen, gab zum Schluß noch einmal alles.





Nach lediglich 35 Minuten war schon alles vorbei, aber dieses kurze Konzert hatte es auf jeden Fall in sich! Wow, Mariam The Believer muss ich wiedersehen, ich sehe und höre hier außergewöhnliches Talent!

Etwas später geht es hier mit Nadine Shah und Bleached weiter. Stay tuned!

* man hätte auch Lykke Li, Me And My Drummer oder Dillon nennen können.



 

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