Donnerstag, 17. Juli 2014

The Indelicates, Karlsruhe, 13.07.14


Konzert mit The Indelicates
Datum: 13. Juli 2014
Dauer: 90 min
Zuschauer:10
(c) Simon Beha
Vielen Dank an die beiden Fotographen, die die Stimmung des Abends festgehalten und mir Bilder überlassen haben!

Christoph hat mich vor zwei Jahren auf die Spur der fabelhaften The Indelicates gesetzt. Im Rahmen der Diseases of England Kampagne habe ich mich spontan in die bösen Texte und die unernste Attitüde verliebt. Als nun die Frage in die Welt ging: Wer will uns in Deutschland am 12. oder 13. Juli haben, habe ich nicht lange gezögert und hier gerufen.
 
(c) Guido Engler

Zwei e-mails später waren wir uns einig, am 16. Juni stand dann auch das Datum fest. Und noch ein bisschen später wurde klar, dass es eine exklusive Konzerttagebuchwohnzimmertour werden würde: 5.7. Stuttgart (Jens), 12.7. Montabaur (U.) und 13.7. Karlsuhe (Gudrun).  Jeweils als Stop auf ihrem Weg in und aus dem Urlaub in Frankreich und Deutschland angelegt.
 
(c) Simon Beha

Ich freute mich wie verrückt, dass ich nun ein Konzert mit den Indelicates erleben würde (zumal ich am 5. Juli zum Stuttgarter Konzert gerade nicht in Deutschland sein würde), bis sich langsam andeutete, dass am 13. Juli das Fußballweltmeisterfinale ein nicht zu unterschätzender Störfaktor sein würde. Nach meiner Meinung hatten wir das aber ganz elegant gelöst: Musikshow ab 19:30 Uhr (was ja am Sonntag nicht zu früh ist) und anschließend Fußballshow für alle interessierten.
 
(c) Simon Beha

Und obwohl es über das Finalspiel wenig zu meckern gab (es war spannend und die Deutschen haben letztlich verdient gewonnen), war doch mein klarer Sieger des Abends die 90min-Show von Julia und Simon. Aufgebaut worden waren lediglich ein E-Piano und eine Gitarre mit Effektgerät an einer Dreiersteckdose und jede Menge Merch (noch nie war die Größe unseres Merchtables so ausgereizt wie diesmal).
 
(c) Guido Engler

Somit war das Set schon eher intim und quasi akustisch zu nennen. Und für meinen persönlichen Geschmack destillierte es damit aus dem vielgestaltigen Indelicates Universum genau den Part, der mir so ganz besonders gut gefällt. In der Live-Umsetzung konnten die beiden zeigen, wie sehr sie mit ihrem Publikum spielen und sich selbst und ihre Kunst auch ironisch brechen.
 
(c) Guido Engler

Der Ablauf und die Setlist entsprachen in vielem dem, was auch aus Montabaur berichtet wurde. Das Schlauch-Effektgerät an der Gitarre war ein Brüller, zumal wenn Simon damit die Klangfarbe im Mund zu steuern versuchte und gleichzeitig breit grinsen musste. Sehr sympatisch fand ich ihre Bemühungen, möglichst viel auf Deutsch zu erklären. Zumal es bei mir so ankam, als möchten sie ihr Publikum damit ernst nehmen und auf Augenhöhe begegnen.

(c) Simon Beha
Der Song Flesh baut ja zugegebenermaßen auf einer sehr populären Harmoniefolge auf. Mein Gehör ist darauf getrimmt, weil auch mein Liebster am liebsten über diese Folge improvisiert... Simon machte das offensiv zum Thema und bewies die These damit, dass er am Ende gleich noch drei Popsongs einflocht, die auf seine Gitarrenbegleitung passten.  Es mussten ganz schön viele Leute mit allerlei Beschimpfungen weiterleben: Pete Doherty, Diana, alle Eltern und Kids im allgemeinen. Es gab viele Lacher und das, obwohl ja die meisten die Band und ihre Songs vorher gar nicht kannten.

(c) Guido Engler
Drei weitere sehr lustige Momente ergaben sich auch, als Simon selbst zum Textheft auf dem Merchstand greifen musste, und als später die Puppe über das ekelhafte Leben singen musste und dabei doch Simon so ähnlich sah... Und als im allerallerletzten Lied das Publikum vorgeben sollte, wie es klingen sollte. Bei uns wurden zunächst Tango und dann Ragtime kompetent umgesetzt. Wobei Simon für den Ragtime Julia an den Tasten ablösen musste.
 
(c) Simon Beha

Alle meine Gäste gingen nach dem Konzert mit leuchtenden Augen nach Hause, denn so einen Spaß hatten wir noch in keinem Konzert hier in der Waldstadt gehabt. Die immer wieder gestellte Frage: Wo hast Du nur immer diese tollen Bands her? Obwohl wir so eine kleine Runde waren, scheinen die beiden Indelicates auch richtig viel Spaß gehabt zu haben. Sie haben die erste Halbzeit bei uns gesehen und sind in der Pause schnell an den Hotelfernseher gewechselt, um am nächsten Morgen einigermaßen ausgeschlafen auf die anstrengende Fahrt nach Calais, die Fähre und zwei weiteren Stunden in England aufbrechen zu können.

 
(c) Simon Beha


Es wäre wirklich toll, wenn die beiden ihren dieser Tage geäußerten Plan umsetzen würden und dieses Format im Studio so bannen, dass man zu Hause einen Geschmack davon haben kann, wie die beiden als Quasi-Akustik-Duo auftrumpfen.

(c) Simon Beha

The Indelicates, Montabaur, 12.07.14 (Christoph)
(mit ganz vielen weiteren links zu Konzertberichten)
The Indelicates, Montabaur, 12.07.14 (U.)



1 Kommentare :

sim hat gesagt…

Super Konzert! Hat sich gelohnt. Danke für die Einladung!

 

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