Konzert: Malajube
Ort: Gebäude 9, Köln
Datum: 13.05.2009
Zuschauer: wenige (unter 100)
Dauer: 65 min
2007 war Malajube eine Art Running Gag bei uns. Über das Jahr verteilt sahen wir die Kanadier immer wieder, mal in Frankreich, mal in Deutschland - aber vor allem mit immer größerer Begeisterung.
Im vergangen Jahr war es dann ruhiger um die Québecer; sie arbeiteten an ihrem dritten Album, das Anfang des Jahres erschien. Offenbar hat sich aber immer noch nicht rumgesprochen, was für eine großartige Band Malajube sind, denn das Gebäude 9 war anfangs erschreckend leer. Um neun, viertel nach neun, sollten die Kanadier ohne Vorgruppe auf die Bühne gehen, man verschob den Beginn aber auf halb zehn, mit Erfolg, es fanden sich dann doch noch einige Leute mehr ein (schrecklich verschachtelter Satz).
Ich hatte schon wieder vergessen, daß irgendwann zwischen meinem letzten Malajube-Konzert im September 2007 und heute der zweite Gitarrist der Band, Renaud Bastien, die Gruppe verlassen hatte. Sie waren also heute zu viert (Sänger und Gitarrist Julien Mineau, Keyboarder Thomas Augustin, Bassist Mathieu Cournoyer und Schlagzeuger Francis Mineau).
Thomas hatte eine sehr beeindruckende Batterie aus Keyboards und Samplern aufgebaut und erschien als erster, um ein paar Knöpfe zu drücken. Das Konzert begann wie die aktuelle Platte mit Ursuline - ich muß hier ein wenig ausholen. Das Lied geht vermutlich auf die Écoles des Ursulines de Québec zurück, eine der ältesten Schulen Nordamerikas, die ausschließlich Mädchen unterrichtet. Ob die Bandmitglieder die gemischte Schwesterschule (haha!) in Loretteville besucht haben, weiß ich nicht, jedenfalls paßte das Lied ganz hervorragend nach Köln, stammte die Heilige Ursula doch schließlich aus Köln, sollte sie gelebt haben.
Ursuline folgte mit Porté disparu direkt ein weiterer Liebling von Labyrinthes. Dieses Lied hatte es am heutigen frühen Abend sogar in eine ARD-Soap geschafft, ein weiterer schöner kleiner Zufall. Der häufiger im Gebäude 9 anwesende Hauptdarsteller der Serie war jedoch heute nicht da.
Auch ohne Renaud klingen Malajube nicht weniger komplex oder gut. Das wurde beim direkten Vergleich, bei den älteren Stücken ziemlich schnell deutlich. Auch an Lautstärke haben sie nichts eingebüßt. Aber es gab trotzdem ein paar offensichtliche Unterschiede!* Zum einen redete Julien mehr als je zuvor. Irgendwas hat er zwar immer schon dahergesprochen, viel war es aber nie. Heute gab es einige Ansagen und Kommentare. Nicht geändert hat sich dabei aber, daß sie vollkommen unverständlich sind. So wie er singt, spricht er eben auch. Dabei war Kaputze vor seinem Gesicht keine Ausrede, die ließ nämlich viel vom Gesicht offen, das gab es auch schon anders. Auch hat sich Thomas' T-Shirt geändert. Vor zwei Jahren habe ich ihn grundsätzlich nur in roten Shirts gesehen (der Plural ist nett gemeint und mein Wunsch), heute hatte er ein lilanes an.
Musikalisch beeindruckten mich die Québecer wieder sehr! Die neuen Stücke sind mir noch nicht so vertraut wie die Perlen der ersten beiden Alben (Montréal -40°C, Etienne, Casse-cou, Monogamie, Pâte filo...), sie werden aber immer besser. Und sie funktionieren live schon ganz hervorragend.
Naja, fast zumindest. Das Konzert war nach Brüssel das zweite in Europa. Collemboles und Luna machten Malajube wohl noch ein paar kleinere Probleme. Bei beiden Liedern gab es am Ende kleinere Pannen, die zu Lachern innerhalb der Band sorgten. Am Schluß von Luna improvisierte Thomas wohl auf seinen Keyboards (er spielte generell den ganzen Abend mindestens vier Tastendingse pro Lied!), das Ende kam dann ein wenig plötzlich und ließ Julien breit grinsen!
Die Highlights der neuen Platte waren für mich die beiden ersten Stücke und natürlich 333. Aber vielleicht sind es kommende Woche schon wieder neue, wenn ich sie in Frankfurt sehe.
Malajube sind immer noch eine Lieblingsband, daran haben sie mich heute eindrucksvoll erinnert. Wenn sie doch bloß mehr Aufmerksamkeit bekämen... Denn auch außerhalb der Musik geben sie sich solche Mühe. Thomas' rotes Keyboard verrutschte dauernd. Der Roadie kam sofort und klebte es fest. Mit rotem Klebeband... Das hat Stil!
Wieder eines der besten Konzerte des Jahres! Und mir ist gestern auch endlich aufgefallen, welchen Regeln die folgen: die besten Konzerte, die ich sehe, spielen Bands, für die gilt:
Testet das. Es funktioniert!
Im vergangen Jahr war es dann ruhiger um die Québecer; sie arbeiteten an ihrem dritten Album, das Anfang des Jahres erschien. Offenbar hat sich aber immer noch nicht rumgesprochen, was für eine großartige Band Malajube sind, denn das Gebäude 9 war anfangs erschreckend leer. Um neun, viertel nach neun, sollten die Kanadier ohne Vorgruppe auf die Bühne gehen, man verschob den Beginn aber auf halb zehn, mit Erfolg, es fanden sich dann doch noch einige Leute mehr ein (schrecklich verschachtelter Satz).
Ich hatte schon wieder vergessen, daß irgendwann zwischen meinem letzten Malajube-Konzert im September 2007 und heute der zweite Gitarrist der Band, Renaud Bastien, die Gruppe verlassen hatte. Sie waren also heute zu viert (Sänger und Gitarrist Julien Mineau, Keyboarder Thomas Augustin, Bassist Mathieu Cournoyer und Schlagzeuger Francis Mineau).
Thomas hatte eine sehr beeindruckende Batterie aus Keyboards und Samplern aufgebaut und erschien als erster, um ein paar Knöpfe zu drücken. Das Konzert begann wie die aktuelle Platte mit Ursuline - ich muß hier ein wenig ausholen. Das Lied geht vermutlich auf die Écoles des Ursulines de Québec zurück, eine der ältesten Schulen Nordamerikas, die ausschließlich Mädchen unterrichtet. Ob die Bandmitglieder die gemischte Schwesterschule (haha!) in Loretteville besucht haben, weiß ich nicht, jedenfalls paßte das Lied ganz hervorragend nach Köln, stammte die Heilige Ursula doch schließlich aus Köln, sollte sie gelebt haben.
Ursuline folgte mit Porté disparu direkt ein weiterer Liebling von Labyrinthes. Dieses Lied hatte es am heutigen frühen Abend sogar in eine ARD-Soap geschafft, ein weiterer schöner kleiner Zufall. Der häufiger im Gebäude 9 anwesende Hauptdarsteller der Serie war jedoch heute nicht da.
Auch ohne Renaud klingen Malajube nicht weniger komplex oder gut. Das wurde beim direkten Vergleich, bei den älteren Stücken ziemlich schnell deutlich. Auch an Lautstärke haben sie nichts eingebüßt. Aber es gab trotzdem ein paar offensichtliche Unterschiede!* Zum einen redete Julien mehr als je zuvor. Irgendwas hat er zwar immer schon dahergesprochen, viel war es aber nie. Heute gab es einige Ansagen und Kommentare. Nicht geändert hat sich dabei aber, daß sie vollkommen unverständlich sind. So wie er singt, spricht er eben auch. Dabei war Kaputze vor seinem Gesicht keine Ausrede, die ließ nämlich viel vom Gesicht offen, das gab es auch schon anders. Auch hat sich Thomas' T-Shirt geändert. Vor zwei Jahren habe ich ihn grundsätzlich nur in roten Shirts gesehen (der Plural ist nett gemeint und mein Wunsch), heute hatte er ein lilanes an.
Musikalisch beeindruckten mich die Québecer wieder sehr! Die neuen Stücke sind mir noch nicht so vertraut wie die Perlen der ersten beiden Alben (Montréal -40°C, Etienne, Casse-cou, Monogamie, Pâte filo...), sie werden aber immer besser. Und sie funktionieren live schon ganz hervorragend.
Naja, fast zumindest. Das Konzert war nach Brüssel das zweite in Europa. Collemboles und Luna machten Malajube wohl noch ein paar kleinere Probleme. Bei beiden Liedern gab es am Ende kleinere Pannen, die zu Lachern innerhalb der Band sorgten. Am Schluß von Luna improvisierte Thomas wohl auf seinen Keyboards (er spielte generell den ganzen Abend mindestens vier Tastendingse pro Lied!), das Ende kam dann ein wenig plötzlich und ließ Julien breit grinsen!
Die Highlights der neuen Platte waren für mich die beiden ersten Stücke und natürlich 333. Aber vielleicht sind es kommende Woche schon wieder neue, wenn ich sie in Frankfurt sehe.
Malajube sind immer noch eine Lieblingsband, daran haben sie mich heute eindrucksvoll erinnert. Wenn sie doch bloß mehr Aufmerksamkeit bekämen... Denn auch außerhalb der Musik geben sie sich solche Mühe. Thomas' rotes Keyboard verrutschte dauernd. Der Roadie kam sofort und klebte es fest. Mit rotem Klebeband... Das hat Stil!
Wieder eines der besten Konzerte des Jahres! Und mir ist gestern auch endlich aufgefallen, welchen Regeln die folgen: die besten Konzerte, die ich sehe, spielen Bands, für die gilt:
- sie stammt aus einem Land, das schon Curling-Weltmeister war oder
- in dem es freilebende Flußpferde gibt oder
- ihre Sängerin heißt Katie
Testet das. Es funktioniert!
Setlist Malajube, Gebäude 9, Köln:
01: Ursuline
02: Porté disparu
03: Casablanca
04: Casse-cou
05: 333
06: Fille à plumes
07: Etienne d'août
08: Collemboles
09: Pâte filo
10: Montréal -40°C
11: Le crabe
12: La maladie
13: Christobald
14: Luna (Z)
15: La monogamie (Z)
16: Le robot sexy (Z)
Links:
- aus unserem Archiv:
- Malajube, Berlin, 20.09.07
- Malajube, Köln, 11.09.07
- Malajube, Frankfurt, 06.08.07
- Malajube, Haldern, 04.08.07
- Malajube, Paris, 10.05.07
- Malajube, Paris, 21.03.07
- mehr Fotos aus dem Gebäude 9
Ausgewählte Tourtermine von Malajube:
14.05.09 Vera, Groningen
15.05.09 Merelyn, Nijmegen
16.05.09 Tivoli Oudegracht, Utrecht
19.05.09 Point Ephemère, Paris
22.05.09 B72, Wien
23.05.09 Seewiesenfest, Kleinreifling
24.05.09 Orange House/Feierwerk, München
26.05.09 Gleiss 22, Münster
27.05.09 Magnet, Berlin
28.05.09 Muz Club, Nürnberg
29.05.09 Sinkkasten, Frankfurt a.M.
30.05.09 Jubez, Karlsruhe
31.05.09 Paradiso, Amsterdam
(Quelle: myspace-Seite der Band)
* alle aus der wichtigen Kategorie Indietratsch
7 Kommentare :
So wenige Zuschauer? Oh, schade für die Band.
Bis nachher, Christoph! :D
Besagter Renaud (ich glaube, er spielt jetzt in der Band von Coeur de Pirate?) kommentierte seinen Ausstieg in einem Forum übrigens mit "Die anderen haben mir gesagt sie wollen lieber ohne mich Musik machen"...ich frage mich, ob das ein Rauswurf war? Auf jeden Fall war ich positiv überrascht, dass er nicht wirklich fehlte. Klang auch so gut :)) Ich mochte ihn glaube ich auch nur, weil er bei der letzten Europatour das einzige Bandmitglied mit einem Haarschnitt war, aber die Frisurenprobleme bei Malajube scheinen ja offensichtlich der Vergangenheit anzugehören (um das ganze hier mal auf Indietratschniveau zu halten).
- Waren die USA schon einmal Curling Weltmeister (Was ist Curling? Hat das mit der Currywurst zu tun?)
- Gibt es in den USA freilebende Flußpferde?
Wie auch immer, gestern haben mir Shearwater aus Austin/Texas eines der besten Konzerte des Jahres geboten! Und die einzige Frau in der Band hieß nicht Katie.Ich glaube Kimberley ist ihr Name...
Zählen nur männliche Weltmeister oder auch weibliche?
Männer bis jetzt: Kanada, Schottland, USA, Schweden, Schweiz, Norwegen
bei den Frauen käme noch dazu: Dänemark, Deutschland, China
Quelle: wikipedia
Mein nächstes Projekt: Korrelation zwischen Anzahl der gewonnenen Curlingweltmeisterschaften und Anzahl der Bands in meinen last.fm-Top-200 berechnen!
Hello
i didn't really left the band..
i was just hired as a second guitarist/keyrboardist for the Trompe l'Oeil tour.. and indeed i play with Coeur de Pirate (full band version..)
;)
ach verdammt! ich war sowas von verhindert! hatte die jungs noch sehr hübsch in erinnerung, vom letzten mal. und stimmt! sie brauchen mehr fans! eindeutig! grandios die leuts!
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