Konzert: Duffy
Ort: Palladium, Köln
Datum: 09.06.2008
Zuschauer: vermutlich ausverkauft (rappelvoll)
Dauer: 70 min.
Dieses Konzert kam einige Wochen zu spät. Duffy in der KulturKirche klang wahnsinnig verlockend. 400 Leute vielleicht, schöne Stimmung. Leider (konzerttechnisch) wurde die Waliserin dann aber in Windeseile größer und größer, sodaß die Kölner Veranstalter kaum damit nachkamen, die Saalgröße upzudaten, bis man schließlich im unvermeidbaren Palladium endete. Wer weiß, hätte Duffy ihre jetzige kleine Deutschlandtour (sie spielt außerdem noch am Dienstag in Berlin) absagen müssen, wäre sie vielleicht gleich mit der Kölnarena eingestiegen.
Auch wenn vermerkt war, daß es noch Restkarten an der Abendkasse gäbe, sah nichts danach aus. Nirgendwo gab es Parkplätze. Selbst die Bezahlflächen waren vollkommen ausgebucht. Nach drei Runden durch Mülheim fand ich schließlich ein Brennesselgestrüpp vor einer Kleingärtnersiedlung, recht idyllisch - aber auch weit weg. Meine Lust sank und sank. Das lange Parkplatzsuchen (dafür pflanze ich dann nachher einen Baum, dann war das Konzert wenigstens klimaneutral) hatte immerhin dafür gesorgt, daß die Schlange der Wartenden vor dem am wenigsten geliebten Kölner Konzertsaal fast verschwunden war.
Halb neun war es da schon. Im Foyer der Halle trieben sich noch einige Leute rum, der Großteil war aber bereits drinnen und lauschte einer Vorgruppe. Bei meinem Versuch, das auch zu tun, stieß ich auf unerwartete Hindernisse. Der Innenraum war stockdüster! Noch geblendet von der grellen Sonne draußen, wurde der Effekt der Dunkelheit weiter verstärkt - man sah wirklich nichts - eine prima Voraussetzung, sich durch ein paar Tausend Leute zu kämpfen, um einen Platz in Sicht- und Fotografierweite zu bekommen, ohne dabei allen Zuschauern hinter mir die Sicht zu nehmen. Es klappte irgendwie und an einem der Notausgänge angekommen, hatte ich Zeit, mich auf den Sänger da vorne zu konzentrieren. Eine kurzfristige Beschäftigung, denn es war schrecklich. Martin Jondo, wie ich jetzt weiß, ist Reggae Musiker aus Berlin. Mit Reggae konnte ich noch nie etwas anfangen, mit Abstand am schlimmsten ist aber die Singsangsprache der Ichwäregernejamaicaner. Gruselig! Fänden wir Marianne und Michael gut, wenn wir in Vanuatu wohnten? Ich glaube nicht...
Ich weiß nicht, wann Martin Jondo angefangen hat, um neun war er jedenfalls durch. Puh... Nach der Prüfung für die Ohren waren jetzt die Augen dran. Denn ganz unvermittelt ging das Licht an und die gerade ans Stockdüstere gewohnte Augen wurden dadurch gefordert.
Da der Vormusiker nur einen Stuhl, ein Mikro, eine Gitarre und ein Handtuch gebraucht hatte, gab es nicht viel umzubauen. Beruhigend war aber schon einmal, daß Instrumente gestimmt wurden, Duffys Band war also vermutlich mehr als nur Staffage...
Um zwanzig nach neun ging das Licht wieder aus und ganz unglamourös erschien die ziemlich kleine Waliserin auf der Palladiumbühne. Im Gegensatz zum "Auftritt" von Amy Winehouse vor einigen Monaten (der Vergleich liegt auf der Hand und wird noch einige Male bemüht werden müssen) hatte man auf Schnickschnack wie Wohnzimmerlampen verzichtet. Heute deute ich diese damalige Deko als Akzentuierung des Retro-Elements. Duffys Arbeitsplatz war schlicht und sachlich. Im Bühnenhintergrund war einzig ein riesiges Landschaftsbild mit Straßenschild "Rockferry", dem Titel ihres Albums. Sehr schön!
Die meisten Plätze auf der Bühne blieben zunächst unbesetzt, zum ersten Lied erschienen nur Aimee Anne Duffy und ein Gitarrist. Entsprechend spärlich war "Syrup & honey" damit arrangiert, ein geschickter Versuch, erst einmal Duffys Stimme in den Saal zu knallen. Das funktionierte blendend, denn an der Livequalität ihres Gesangs gab es danach keine Zweifel mehr.
A propos ihr Gesang... Was ich an Duffys Stimme viel mehr mag als an denen ihrer vielzitierten Vergleiche (Adele, Amy Winehouse) ist das punkige Element, das immer mal wieder durchkommt. Während Amy Winhouses Stimme soul-soulig klingt, Adeles pop-soulig, ist da bei Duffy etwas Brüchiges (das ist ganz sicher der falsche Begriff, das soll nicht ihre Qualität schmälern, mir fällt aber wirklich nichts Passenderes ein). Die Waliserin klingt ein wenig mehr indie* als ihre Kolleginnen, beim ersten Hören des Albums fühlte ich mich auch an irgendeiner Stelle an Die Last Shadow Puppets erinnert und stelle mir vor, wie grandios ein Gastauftritt von ihr bei der Band klingen könnte.
(und das ist kein Schönreden...)
Nach dem ruhigen Auftakt - wobei das nicht ganz richtig ist, denn Duffy schmetterte auch Syrup & honey schon sehr ordentlich - tauchte dann ihre Band auf. Zu dem ersten Gitarristen gesellte sich ein weiterer, zusätzlich ein Bassist, ein Keyboarder, ein Schlagzeuger und ein extra Percussionsspieler... und keine Schubiduuuu- Backgroundsänger! Ein weiterer sehr beruhigender Aspekt! Wie leicht hätte alles mit groovenden Ergänzungssängern versaut werden können. Überhaupt war die Musik wohltuend spärlich arrangiert, es waren keine albernen Instrumentierungen auszumachen (mit einer Ausnahme gegen Ende, dazu aber dann später, falls ich es nicht vergesse).
"Rockferry", der Titelsong des Albums, war dieses zweite Lied. Natürlich kannten das die meisten Leute im Saal, es war schließlich Duffys erste Single. Vor dem folgenden "Serious" forderte die Sängerin uns auf zu tanzen. "Dance if you can. You're quite tightly packed." Das stimmte durchaus. Vorne schien alles sehr eng zu sein, in meiner kleinen Ecke ging es zwar, überall sonst sah es aber eklig voll aus. "Serious" trifft sicher nicht die Stimmung der Britin. Sie wirkte wahnsinnig fröhlich, redete viel und unterhaltend, ohne Scheu oder auswendig gelernte Ansagen. Mich hat sie damit sofort erobert. Sie sprach in wirklich sehr gutem Englisch (kein Witz, naja, zumindest nur ein halber), denn aufgewachsen ist Duffy mit Walisisch (Nordwalisisch, um genau zu sein - das ist jetzt wirklich kein Scherz), Englisch war erste erlernte Fremdsprache der jungen Aimee Anne.
Die Geschichte zu "Stepping Stone" hatte ich schon einmal im Radio gehört. Das Lied handelt von ihrer ersten Liebe zu einem Mann, dem sie dies nie gestanden hat. Der wird sich heute sicher ärgern. Falls er weiß, daß er gemeint ist.
Mit "Perspective" kam der erste nicht-Album Song. Da auf "Rockferry" nur zehn Lieder veröffentlich wurden, hatte ich spekuliert, was Duffy wohl zusätzlich spielte. Ob es vielleicht Cover geben würde? Spektakuläre? Etwas von Dusty Springfield, um die Musikredakteure, die diese Referenz immer wieder bei anderen abschreiben, zufriedenzustellen? Wohl kaum, denn nach Duffys Aussagen hat sie sich nie mit dem "Vorbild" beschäftigt. Offenbar hat die Waliserin aber genug eigenes Material, denn sie coverte nicht. Niedlich, wie sie ihren Schlagzeuger darauf hinwies, mit "Perspective" zu beginnen: "After you, Tom". Während des Applaus' nach dem Stück fiel ihr etwas Wichtiges ein: "...by the way, congratulations! You know why!" Hach, sie interessiert sich auch für Fußball...
In der zweiten Hälfte des Sets folgte das nächste dicke Highlight, "Warwick Avenue", eine weitere Single! Sehr schön! "Delayed devotion" im Anschluß sei zwischen all ihren Liebesliedern zwar auch eines, allerdings eines, das von der negativen Site handele. "It's a I hate you love song"... Absoluter Höhepunkt des Abends war ein für mich unbekanntes Lied namens "Breaking my own heart". "It's a free download", stellte Duffy den Song vor. Die Wucht der Gitarren bei "Breaking my heart" war überhaupt kein Seichtpop (der Rest ja auch nicht, dies ist nur ein rhetorisches Element), sondern herrlicher Krawall und wundervoll laut! Das schönste Lied des Abends, ohne jeden Zweifel!
Das Stück, das am besten ankam, hatte die Sängerin am Mittag im Taxi-Radio gehört. "This song sounds familiar". Den Beginn von "Mercy" sang sie alleine, bevor dann der Bass (und der typische Anfang) einsetzte. Ihre Band - und das ist der alberne Part, den ich nicht vergessen wollte - forderte dabei zum Mitklatschen auf, vollkommen unnötig, man mochte das im Publikum aber. Ich nicht.
Genau eine Stunde hatte Duffy für das reguläre Programm gebraucht. In dieser Stunde hat sie den bizarren und beängstigenden Auftritt von Amy Wino Winehouse im Palladium noch einmal weiter zurechtgerückt. Duffy mit ihrer sympathischen Art, ihrer großen Stimme und den guten Popsongs war in allen Belangen Punktsiegerin. Talent haben beide. Zu poppig sind beide sicher den meisten unserer Leser. Mit hat der Abend mit Duffy gut gefallen, vor dem mit Amy gruselte ich mich, wäre ich weniger hart im Nehmen.
Nach ein paar Momenten erschienen Duffy und die beiden Gitarristen wieder. "Oh boy", eine "Rockferry" B-Seite, war erste Zugabe. Mitten im Lied fragte sie dann vollkommen akzentfrei "alles klar?" Auch wenn ich mich wiederhole: hach...
"Distant dreamer" beendete den Abend, und es hatte sich gelohnt. Duffy ist in der Popszene die beste junge britische Sängerin. Talentiert sind auch andere, Freude an dem , was sie tut, ist aber sicher der bessere Berater einer Künstlerin. Und Aimee Anne Duffy müsste schon eine gute Schauspielerin sein, wenn ihre erfrischende und furchtbar nette Art aufgesetzt gewesen wäre. Schon für ihr Schwingenlassen des Mikros muß man sie mögen...
Setlist Duffy, Palladium, Köln:Auch wenn vermerkt war, daß es noch Restkarten an der Abendkasse gäbe, sah nichts danach aus. Nirgendwo gab es Parkplätze. Selbst die Bezahlflächen waren vollkommen ausgebucht. Nach drei Runden durch Mülheim fand ich schließlich ein Brennesselgestrüpp vor einer Kleingärtnersiedlung, recht idyllisch - aber auch weit weg. Meine Lust sank und sank. Das lange Parkplatzsuchen (dafür pflanze ich dann nachher einen Baum, dann war das Konzert wenigstens klimaneutral) hatte immerhin dafür gesorgt, daß die Schlange der Wartenden vor dem am wenigsten geliebten Kölner Konzertsaal fast verschwunden war.
Halb neun war es da schon. Im Foyer der Halle trieben sich noch einige Leute rum, der Großteil war aber bereits drinnen und lauschte einer Vorgruppe. Bei meinem Versuch, das auch zu tun, stieß ich auf unerwartete Hindernisse. Der Innenraum war stockdüster! Noch geblendet von der grellen Sonne draußen, wurde der Effekt der Dunkelheit weiter verstärkt - man sah wirklich nichts - eine prima Voraussetzung, sich durch ein paar Tausend Leute zu kämpfen, um einen Platz in Sicht- und Fotografierweite zu bekommen, ohne dabei allen Zuschauern hinter mir die Sicht zu nehmen. Es klappte irgendwie und an einem der Notausgänge angekommen, hatte ich Zeit, mich auf den Sänger da vorne zu konzentrieren. Eine kurzfristige Beschäftigung, denn es war schrecklich. Martin Jondo, wie ich jetzt weiß, ist Reggae Musiker aus Berlin. Mit Reggae konnte ich noch nie etwas anfangen, mit Abstand am schlimmsten ist aber die Singsangsprache der Ichwäregernejamaicaner. Gruselig! Fänden wir Marianne und Michael gut, wenn wir in Vanuatu wohnten? Ich glaube nicht...
Ich weiß nicht, wann Martin Jondo angefangen hat, um neun war er jedenfalls durch. Puh... Nach der Prüfung für die Ohren waren jetzt die Augen dran. Denn ganz unvermittelt ging das Licht an und die gerade ans Stockdüstere gewohnte Augen wurden dadurch gefordert.
Da der Vormusiker nur einen Stuhl, ein Mikro, eine Gitarre und ein Handtuch gebraucht hatte, gab es nicht viel umzubauen. Beruhigend war aber schon einmal, daß Instrumente gestimmt wurden, Duffys Band war also vermutlich mehr als nur Staffage...
Um zwanzig nach neun ging das Licht wieder aus und ganz unglamourös erschien die ziemlich kleine Waliserin auf der Palladiumbühne. Im Gegensatz zum "Auftritt" von Amy Winehouse vor einigen Monaten (der Vergleich liegt auf der Hand und wird noch einige Male bemüht werden müssen) hatte man auf Schnickschnack wie Wohnzimmerlampen verzichtet. Heute deute ich diese damalige Deko als Akzentuierung des Retro-Elements. Duffys Arbeitsplatz war schlicht und sachlich. Im Bühnenhintergrund war einzig ein riesiges Landschaftsbild mit Straßenschild "Rockferry", dem Titel ihres Albums. Sehr schön!
Die meisten Plätze auf der Bühne blieben zunächst unbesetzt, zum ersten Lied erschienen nur Aimee Anne Duffy und ein Gitarrist. Entsprechend spärlich war "Syrup & honey" damit arrangiert, ein geschickter Versuch, erst einmal Duffys Stimme in den Saal zu knallen. Das funktionierte blendend, denn an der Livequalität ihres Gesangs gab es danach keine Zweifel mehr.
A propos ihr Gesang... Was ich an Duffys Stimme viel mehr mag als an denen ihrer vielzitierten Vergleiche (Adele, Amy Winehouse) ist das punkige Element, das immer mal wieder durchkommt. Während Amy Winhouses Stimme soul-soulig klingt, Adeles pop-soulig, ist da bei Duffy etwas Brüchiges (das ist ganz sicher der falsche Begriff, das soll nicht ihre Qualität schmälern, mir fällt aber wirklich nichts Passenderes ein). Die Waliserin klingt ein wenig mehr indie* als ihre Kolleginnen, beim ersten Hören des Albums fühlte ich mich auch an irgendeiner Stelle an Die Last Shadow Puppets erinnert und stelle mir vor, wie grandios ein Gastauftritt von ihr bei der Band klingen könnte.
(und das ist kein Schönreden...)
Nach dem ruhigen Auftakt - wobei das nicht ganz richtig ist, denn Duffy schmetterte auch Syrup & honey schon sehr ordentlich - tauchte dann ihre Band auf. Zu dem ersten Gitarristen gesellte sich ein weiterer, zusätzlich ein Bassist, ein Keyboarder, ein Schlagzeuger und ein extra Percussionsspieler... und keine Schubiduuuu- Backgroundsänger! Ein weiterer sehr beruhigender Aspekt! Wie leicht hätte alles mit groovenden Ergänzungssängern versaut werden können. Überhaupt war die Musik wohltuend spärlich arrangiert, es waren keine albernen Instrumentierungen auszumachen (mit einer Ausnahme gegen Ende, dazu aber dann später, falls ich es nicht vergesse).
"Rockferry", der Titelsong des Albums, war dieses zweite Lied. Natürlich kannten das die meisten Leute im Saal, es war schließlich Duffys erste Single. Vor dem folgenden "Serious" forderte die Sängerin uns auf zu tanzen. "Dance if you can. You're quite tightly packed." Das stimmte durchaus. Vorne schien alles sehr eng zu sein, in meiner kleinen Ecke ging es zwar, überall sonst sah es aber eklig voll aus. "Serious" trifft sicher nicht die Stimmung der Britin. Sie wirkte wahnsinnig fröhlich, redete viel und unterhaltend, ohne Scheu oder auswendig gelernte Ansagen. Mich hat sie damit sofort erobert. Sie sprach in wirklich sehr gutem Englisch (kein Witz, naja, zumindest nur ein halber), denn aufgewachsen ist Duffy mit Walisisch (Nordwalisisch, um genau zu sein - das ist jetzt wirklich kein Scherz), Englisch war erste erlernte Fremdsprache der jungen Aimee Anne.
Die Geschichte zu "Stepping Stone" hatte ich schon einmal im Radio gehört. Das Lied handelt von ihrer ersten Liebe zu einem Mann, dem sie dies nie gestanden hat. Der wird sich heute sicher ärgern. Falls er weiß, daß er gemeint ist.
Mit "Perspective" kam der erste nicht-Album Song. Da auf "Rockferry" nur zehn Lieder veröffentlich wurden, hatte ich spekuliert, was Duffy wohl zusätzlich spielte. Ob es vielleicht Cover geben würde? Spektakuläre? Etwas von Dusty Springfield, um die Musikredakteure, die diese Referenz immer wieder bei anderen abschreiben, zufriedenzustellen? Wohl kaum, denn nach Duffys Aussagen hat sie sich nie mit dem "Vorbild" beschäftigt. Offenbar hat die Waliserin aber genug eigenes Material, denn sie coverte nicht. Niedlich, wie sie ihren Schlagzeuger darauf hinwies, mit "Perspective" zu beginnen: "After you, Tom". Während des Applaus' nach dem Stück fiel ihr etwas Wichtiges ein: "...by the way, congratulations! You know why!" Hach, sie interessiert sich auch für Fußball...
In der zweiten Hälfte des Sets folgte das nächste dicke Highlight, "Warwick Avenue", eine weitere Single! Sehr schön! "Delayed devotion" im Anschluß sei zwischen all ihren Liebesliedern zwar auch eines, allerdings eines, das von der negativen Site handele. "It's a I hate you love song"... Absoluter Höhepunkt des Abends war ein für mich unbekanntes Lied namens "Breaking my own heart". "It's a free download", stellte Duffy den Song vor. Die Wucht der Gitarren bei "Breaking my heart" war überhaupt kein Seichtpop (der Rest ja auch nicht, dies ist nur ein rhetorisches Element), sondern herrlicher Krawall und wundervoll laut! Das schönste Lied des Abends, ohne jeden Zweifel!
Das Stück, das am besten ankam, hatte die Sängerin am Mittag im Taxi-Radio gehört. "This song sounds familiar". Den Beginn von "Mercy" sang sie alleine, bevor dann der Bass (und der typische Anfang) einsetzte. Ihre Band - und das ist der alberne Part, den ich nicht vergessen wollte - forderte dabei zum Mitklatschen auf, vollkommen unnötig, man mochte das im Publikum aber. Ich nicht.
Genau eine Stunde hatte Duffy für das reguläre Programm gebraucht. In dieser Stunde hat sie den bizarren und beängstigenden Auftritt von Amy Wino Winehouse im Palladium noch einmal weiter zurechtgerückt. Duffy mit ihrer sympathischen Art, ihrer großen Stimme und den guten Popsongs war in allen Belangen Punktsiegerin. Talent haben beide. Zu poppig sind beide sicher den meisten unserer Leser. Mit hat der Abend mit Duffy gut gefallen, vor dem mit Amy gruselte ich mich, wäre ich weniger hart im Nehmen.
Nach ein paar Momenten erschienen Duffy und die beiden Gitarristen wieder. "Oh boy", eine "Rockferry" B-Seite, war erste Zugabe. Mitten im Lied fragte sie dann vollkommen akzentfrei "alles klar?" Auch wenn ich mich wiederhole: hach...
"Distant dreamer" beendete den Abend, und es hatte sich gelohnt. Duffy ist in der Popszene die beste junge britische Sängerin. Talentiert sind auch andere, Freude an dem , was sie tut, ist aber sicher der bessere Berater einer Künstlerin. Und Aimee Anne Duffy müsste schon eine gute Schauspielerin sein, wenn ihre erfrischende und furchtbar nette Art aufgesetzt gewesen wäre. Schon für ihr Schwingenlassen des Mikros muß man sie mögen...
01: Syrup & honey
02: Rockferry
03: Serious
04: Stepping stone
05: Hanging on too long
06: Perspective
07: Please stay
08: Warwick Avenue
09: Delayed devotion
10: I'm scared
11: Breaking my own heart
12: Tomorrow
13: Mercy
14: Oh boy (Z)
15: Distant dreamer (Z)
Links:
- mehr (schlechte) Fotos vom Duffy-Konzert im Palladium in Köln. Die Umstände waren widrig...
* Ich habe das schon gelesen, Nelle :-)
6 Kommentare :
interessant, in den tagesthemen hies es gerade 2400 Besucher ...
Als ich um halb neun kam, waren noch nicht alle drinnen, der Raum aber schon bis hinten voll. Ich bin sehr sicher, daß das mehr waren.
...vielleicht gehen ins E-Werk so viele und die Tagesthemen haben nicht mitbekommen, dass es hochverlegt wurde?
Der Stadtanzeiger redet von 3.500
passen ja auch 4000 rein ... schlecht rechergierte tv sender von uns gesponsort sind doch wohl das allerletzte oder? ;op
Mal wieder ein ganz super Konzertbericht von Dir! LG Stefan(o)
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