Montag, 23. Mai 2016

Stabil Elite, Düsseldorf, FFT Theatersaal, 21.05.2016


Konzert: Stabil Elite
Ort: Düsseldorf, FFT
Datum: 21.05.2016
Dauer: 75min
Zuschauer: ca.350


So ein Konzertabend verläuft ja meistens nach eingespielten Regularien. Anfahrt (hoffentlich ohne Stau), Parken, Schlange vor dem Eingang, Vorgruppe oder nicht?, Beginn, Jubel, Zugabe und Rückfahrt. Fällt etwas aus dem Rahmen oder verschieben sich diese Konstanten bleibt der Abend länger in Erinnerung, besser oder schlechter.

In dieser Beziehung war das Konzert von "Stabil Elite" dann eher eines der außergewöhnlicheren Art. Doch dazu später.

"Stabil Elite" sah ich erstmals, als sie mit ihrem ersten Album in Mönchengladbach Station machten. Sie spielten nicht in einem normalen Club, sondern in der LKW-Anlieferungssrampe im Museum Abteiberg. Auf Einladung des Museums bot sich damals ein sehr schönes Konzert, Kunst und Musik, besonders Konzerte in Museen mag ich sehr. 



Das erste Album enthielt grandiose Popsongs im Krautrockgewand, deren Texte durchaus in einem Museum Sinn ergaben, waren sie doch mehrdeutig und verspielt. Dann gab es eine lange Pause, vieles wurde wohl verworfen, und vor kurzem dann die Überraschung: die neue CD "Spumante" war da, und sie klingt ganz anders.

Es gibt `80 Popsongs, die trotzdem modern klingen, auch wenn da ein Saxophon mitspielt, und einige Instrumentalstücke, die das ganze zu einer Doppel-LP ausbreiten. Das Album-Preview-Konzert dazu sollte im Theatersaal des FFT in Düsseldorf stattfinden, also nichts wie hin.

Das Theater in Nähe der Kö, trotz Japan-Tag in Düsseldorf fast ausverkauft. Viele Freunde und Künstler aus Düsseldorf gaben sich die Ehre und der "Spumante" Leuchtreklamen Schriftzug hing auch schon über der Bühne.

Die Band beginnt mit einem der instrumentalen Stücke (Fairlight CA) und es klingt gut. Das Schlagzeug fehlt in der neuen Live-Besetzung, und wird durch diverse Keyboards und Moog-Synthies ersetzt. Danach folgt das tolle "Welt hinter Glas", und erste Probleme mit nun aufstehenden und tanzenden Zuschauern ergeben sich. 

Was dann folgt ist vielleicht der Nervosität der ersten Konzerte geschuldet, die Band schien sehr konzentriert aber manchmal auch fahrig, aber taktisch klug ist es nicht. Sänger Nikolai Szymanski erzählt ernsthaft, beim Konzert in Berlin sei ja viel mehr los gewesen ?! Wir aber können nichts dafür das wir in Kinosesseln sitzen und keine Getränke im Saal erlaubt sind. Schade eigentlich. 

Nach diesem Stimmungskiller braucht es erstmal wieder ein paar Songs um den Ärger zu vergessen, so was hört man ja auch nicht alle Tage. Die Band trinkt weiter eifrig Sekt (passend zum Konzept) und eine Flasche landet dann auch im Publikum. Komischerweise packen mich an diesem Abend die instrumentalen Zwischenspiele fast mehr als die klassischen Songs, die Band wirkt dabei einfach noch zu verkrampft.

Der Gitarrist steht meist fünf Meter abseits im Dunkeln mit seinem eher an die 1970er Jahre erinnernden Outfit aus Bart und Weste. Am Ende nimmt dann Qualität und Fahrt ständig zu, "Spumante" und "Alles wird gut" klingen und swingen hervorragend, bevor dann das instrumentale "Embargo" wieder den Kreis schließt. Eine einzige Zugabe später ist dann schon Schluss, ein Mash-Up mit Laid Back`s "Bakerman". 

Im Foyer sind dann auch die Meinungen sehr geteilt. Ich denke die Band hat musikalisch so viele Qualitäten, dass sich im Laufe der Tour noch viel bessere Abende ergeben werden als dieses, vielleicht zu früh angesetzte, Heimspiel. Spätestens beim "Open Source Festival" im Juli auf der Düsseldorfer Rennbahn sollte man die Band erneut im Auge haben.     


1 Kommentare :

Anonym hat gesagt…

also ich fands voll geil !

 

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