Konzert: Hercules And Love Affair (Saul Williams)
Ort: La Cigale, Paris (Soirée Custom)
Datum: : 08.06.2008
Zuschauer: gut besuchte Veranstaltung
Konzertdauer: 50 Minuten
Völlig abgehetzt komme ich in der Cigale an, nachdem ich kurz zuvor noch Alina Simone am anderen Ende der Stadt interviewt hatte. Eine sogenannte Soirée Custom steht auf dem Programm. Eine Art Eintages- Minifestival, das immer beliebter und grösser wird. Zunächst fanden diese Abende immer im recht kleinen Point FMR statt, dann ging es ins Nouveau Casino und heute ist man zum ersten Mal in der recht grossen Cigale. Auf dem Programm: die englischen Noisettes, die ich verpasst hatte, Saul Williams und Hercules And Love Affair aus Brooklyn.
Mit Saul Williams steige ich ins Konzert ein und merke sehr bald, dass seine Musik so rein gar nichts für mich ist. Ich muss sowieso gestehen, dass ich heute wohl nicht in die Cigale gekommen wäre, hätte ich nicht netterweise eine Einladung von einem Freund zugesteckt bekommen.
Den Namen des farbigen Amerikaners hatte ich zuvor immer mal wieder aufgeschnappt, aber eigentlich kannte ich kein einziges Lied von ihm. Nach dem heutigen Tag weiss ich, dass mir bisher nichts gefehlt hat. Es fällt mir schwer, den Stil zu beschreiben, aber Pop bzw. Power Pop, wie er den Kram auf seiner MySpace Seite nennt, ist das sicherlich nicht. Eher schon Rap oder Hip Hop, allerdings - und das muss ich Saul zu Gute halten - der innovativen Sorte. Er mischt nämlich auch Elektro-, Dance- und Rockelemente bei. Viele Leute in der Cigale fahren auf diese aggressiv dargebotene Mischung ab und betreiben sogar Crowdsurfing. Saul Williams selbst, der wie ein angriffslustiger Indianer geschminkt und gekleidet ist , nimmt später auch ein Bad in der aufgepeitschten Menge. Ich persönlich halte aber Distanz und verbuche den Amerikaner als Act, bei dem ich eine Pause machen kann, falls er mir mal bei einem Festival begegnen sollte.
Während des anschliessenden Umbaus unterhalte ich mich mit einem Bekannten, der die Cigale verlassen möchte, weil er auf dem Hausboot Batofar die Kanadier Weakerthans sehen möchte. Er hätte sogar eine Einladung für mich, die ich aber dummerweise ausschlage.
Dummerweise deshalb, weil auch Hercules And Love Affair nicht wirklich meinen Geschmacksnerv treffen. Ihr Stil, eine Mischung aus Disko, Funk, Soul und Elektro, gefällt mir zwar erheblich besser als der von Herrn Williams zuvor, aber der grosse Tänzer bin ich halt nicht. Aber genau das ist der Punkt, die Musik der Band aus Brooklyn soll zum Tanzen einladen und viele machen davon heute auch Gebrauch. Als Einheizerin fungiert ein ganz heisser Feger. Ein vollbusiges Weibsbild mit endlos langen Beinen, sexy Klamotten und Stöckelschuhen. Wenn sie mit ihrem Hinterteil wackelt, wird es den Männern in den ersten Reihen sehr warm. Böse Zungen behaupten hinterher, dass Nomi, so heisst die Sexbombe, ein Transvestit sei, was ich weder bestätigen noch zurückweisen kann. Gesangespartnerin ist witzigerweise die kleine Kim Ann, von der wiederum gesagt wird, dass sie Lesbe sei. Letzlich ist aber der DJ Andy Butler Chef dieses Projekts. Er steht recht unscheinbar hinter seinem Keyboard und lässt lieber die Mädels vorne rumhüpfen. Um dem Sound noch mehr Groove zu verleihen, hat man zwei Trompeter mit dabei. Leider fehlt Antony Hegarty (der von den Johnsons) auf der Tournee, auf der Albumversion steuerte er noch seine markanten Vocals zu einigen Titeln bei.
Wo wir schon bei den Titeln sind: Positiv fallen mir die Single "Blind" und die Zugabe "Hercules Theme" auf, der Rest kommt da nicht ganz ran. Kritiker lieben allerdings das selbstbetitelte Debütalbum der Band und vergeben zum Teil sehr hohe Noten.
Ich brauche da noch ein wenig Zeit, da dies doch nicht ganz meine Musik ist. Allerdings will ich nicht völlig ausschliessen, das ich auch noch auf den Geschmack komme. Ich werde mir Hercules And Love Affair auf jeden Fall beim Melt! Festival, wo wir vom Konzerttagebuch auch vertreten sein werden, noch einmal ansehen. Und sei es nur, um auf die üppigen Brüste und die langen Beine von Nomi zu starren...
Setlist Hercules And Love Affair, La Cigale, Paris:
01: True/False
02: Shadows
03: I'm Telling You
04: Blind
05: Athene
06: Raise Me Up
07: Reaper
08: Classic
09: You Belong
10: Hercules Theme (Z)
Ort: La Cigale, Paris (Soirée Custom)
Datum: : 08.06.2008
Zuschauer: gut besuchte Veranstaltung
Konzertdauer: 50 Minuten
Völlig abgehetzt komme ich in der Cigale an, nachdem ich kurz zuvor noch Alina Simone am anderen Ende der Stadt interviewt hatte. Eine sogenannte Soirée Custom steht auf dem Programm. Eine Art Eintages- Minifestival, das immer beliebter und grösser wird. Zunächst fanden diese Abende immer im recht kleinen Point FMR statt, dann ging es ins Nouveau Casino und heute ist man zum ersten Mal in der recht grossen Cigale. Auf dem Programm: die englischen Noisettes, die ich verpasst hatte, Saul Williams und Hercules And Love Affair aus Brooklyn.
Mit Saul Williams steige ich ins Konzert ein und merke sehr bald, dass seine Musik so rein gar nichts für mich ist. Ich muss sowieso gestehen, dass ich heute wohl nicht in die Cigale gekommen wäre, hätte ich nicht netterweise eine Einladung von einem Freund zugesteckt bekommen.
Den Namen des farbigen Amerikaners hatte ich zuvor immer mal wieder aufgeschnappt, aber eigentlich kannte ich kein einziges Lied von ihm. Nach dem heutigen Tag weiss ich, dass mir bisher nichts gefehlt hat. Es fällt mir schwer, den Stil zu beschreiben, aber Pop bzw. Power Pop, wie er den Kram auf seiner MySpace Seite nennt, ist das sicherlich nicht. Eher schon Rap oder Hip Hop, allerdings - und das muss ich Saul zu Gute halten - der innovativen Sorte. Er mischt nämlich auch Elektro-, Dance- und Rockelemente bei. Viele Leute in der Cigale fahren auf diese aggressiv dargebotene Mischung ab und betreiben sogar Crowdsurfing. Saul Williams selbst, der wie ein angriffslustiger Indianer geschminkt und gekleidet ist , nimmt später auch ein Bad in der aufgepeitschten Menge. Ich persönlich halte aber Distanz und verbuche den Amerikaner als Act, bei dem ich eine Pause machen kann, falls er mir mal bei einem Festival begegnen sollte.
Während des anschliessenden Umbaus unterhalte ich mich mit einem Bekannten, der die Cigale verlassen möchte, weil er auf dem Hausboot Batofar die Kanadier Weakerthans sehen möchte. Er hätte sogar eine Einladung für mich, die ich aber dummerweise ausschlage.
Dummerweise deshalb, weil auch Hercules And Love Affair nicht wirklich meinen Geschmacksnerv treffen. Ihr Stil, eine Mischung aus Disko, Funk, Soul und Elektro, gefällt mir zwar erheblich besser als der von Herrn Williams zuvor, aber der grosse Tänzer bin ich halt nicht. Aber genau das ist der Punkt, die Musik der Band aus Brooklyn soll zum Tanzen einladen und viele machen davon heute auch Gebrauch. Als Einheizerin fungiert ein ganz heisser Feger. Ein vollbusiges Weibsbild mit endlos langen Beinen, sexy Klamotten und Stöckelschuhen. Wenn sie mit ihrem Hinterteil wackelt, wird es den Männern in den ersten Reihen sehr warm. Böse Zungen behaupten hinterher, dass Nomi, so heisst die Sexbombe, ein Transvestit sei, was ich weder bestätigen noch zurückweisen kann. Gesangespartnerin ist witzigerweise die kleine Kim Ann, von der wiederum gesagt wird, dass sie Lesbe sei. Letzlich ist aber der DJ Andy Butler Chef dieses Projekts. Er steht recht unscheinbar hinter seinem Keyboard und lässt lieber die Mädels vorne rumhüpfen. Um dem Sound noch mehr Groove zu verleihen, hat man zwei Trompeter mit dabei. Leider fehlt Antony Hegarty (der von den Johnsons) auf der Tournee, auf der Albumversion steuerte er noch seine markanten Vocals zu einigen Titeln bei.
Wo wir schon bei den Titeln sind: Positiv fallen mir die Single "Blind" und die Zugabe "Hercules Theme" auf, der Rest kommt da nicht ganz ran. Kritiker lieben allerdings das selbstbetitelte Debütalbum der Band und vergeben zum Teil sehr hohe Noten.
Ich brauche da noch ein wenig Zeit, da dies doch nicht ganz meine Musik ist. Allerdings will ich nicht völlig ausschliessen, das ich auch noch auf den Geschmack komme. Ich werde mir Hercules And Love Affair auf jeden Fall beim Melt! Festival, wo wir vom Konzerttagebuch auch vertreten sein werden, noch einmal ansehen. Und sei es nur, um auf die üppigen Brüste und die langen Beine von Nomi zu starren...
Setlist Hercules And Love Affair, La Cigale, Paris:
01: True/False
02: Shadows
03: I'm Telling You
04: Blind
05: Athene
06: Raise Me Up
07: Reaper
08: Classic
09: You Belong
10: Hercules Theme (Z)
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