Konzert mit Steve Folk
Datum: 5. Dezember 2014
Dauer: 75 min
Zuschauer:18
Im Juli erreichte mich das Angebot, im Dezember ein Konzert mit Steve Folk zu haben - ein Singer/Songwriter im klassischen Sinn. Oder doch nicht? Naja, er ist wohl eher nicht sonderlich introvertiert. Ich habe mich prächtig amüsiert, die Blogeinträge der Oktobertour von Steve auf dem Weg durch die Deutschland zu verfolgen. Und mich natürlich auch gefragt, wie wohl der Stop in Karlsruhe in seinen Geschichten abschneiden wird...
Unser gemeinsamer Start war eher mies. Aus den Nachrichten des Vortages war klar, dass Steve ziemlich müde war und auch ein bisschen trübselig. Dann verbaselte er unser Treffen für den frühen Nachmittag und ich musste ihn anschließend bis gegen 18 Uhr warten lassen, weil es bei mir nicht anders ging. Er fand einen Gebrauchtwarenladen und darin eine Mundharmonika, die er uns am Abend auch stolz vorführte und stimmte dort auch eine Zither, um die Zeit zu überbrücken.
Foto von Steve |
Als er schließlich in unserem Wohnzimmer saß, war er ganz schön mitgenommen und ließ sich auch durch die britische Wunderwaffe - einen schönen heißen Tee - nicht aufpäppeln "I'm not into hot drinks." Und mir selbst war auch eher so ein bisschen wackelig zumute, denn wir hatten gerade feierlich viele junge Leute ins Leben geschickt, die mir ans Herz gewachsen waren.
Aber ab da wurde es Schritt für Schritt besser. Steve taute auf. Er hatte neben seiner Gitarre auch eine Keksdose dabei, die zum Saiteninstrument umgebaut worden war. Er bot uns viele Lieder vom aktuellen Album Ramble an, die zum Teil von seinem Leben erzählen als Modern day gypsies auf einem Boot (Video unten!), von seinen Konzerttouren z.B., No net curtains in New York, von seiner Lieblingsstadt Amsterdam, und dem heimischen Old grey London. Er erwies sich als wunderbarer Saitenpicker, der auf die Menschen in der Runde einging und uns sehr viel lachen ließ mit seiner humorvollen und selbstironischen Art. Er hatte auch seine Ideen und Träume mitgebracht The farm we'll never have, Let your senses glow, I'm always awake, Up mere only, und Time to kill.
Die Runde war sehr beeindruckt von seiner distanzlosen Art und wie er förmlich vor uns aufblühte und sein Leben mit uns teilte und die reflektierte Art in der er alles und jedes hinterfragte daraufhin, ob es ihn glücklich machen kann. Belohnt wurde seine Aufrichtigkeit mit stiller Andacht, einigen Zwischenrufen und reichlich Applaus. Und natürlich war die Keksdosengitarre ein Hingucker... Im Anschluss nahmen sich noch viele seine CD mit.
Nach dem Konzert war er endgültig angekommen und anwesend. Lachend stellten wir fest, dass wir ganz schön viele gemeinsame Bekannte und musikalische Lieblinge haben und es schien als hätte es ihm in Karlsruhe ganz gut gefallen.
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